Heiliger Ibis

Heiliger Ibis

Heilige ibis, Pharaonenibis

Reich
Stamm
Klasse
Unterklasse
Teilklasse
Überordnung
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Threskiornis aethiopicus
Populationsgrösse
200-450 Thou
Lebensdauer
20 years
Gewicht
1.3-1.5
2.9-3.3
kglbs
kg lbs 
Länge
68
27
cminch
cm inch 
Spannweite
112-124
44.1-48.8
cminch
cm inch 

Der Heilige Ibis oder Pharaonenibis (Threskiornis aethiopicus) ist eine Vogelart aus der Familie der Ibisse und Löffler (Threskiornithidae) und lebte ursprünglich fast ausschließlich in Afrika.

Aussehen

Der Heilige Ibis bzw. Pharaonenibis wird 65 bis 75 cm groß und hat eine Flügelspannweite von 112 bis 124 cm. Er hat ein weitgehend weißes Gefieder mit Ausnahme einiger schwarzer Federn an den Flügeln. Der Kopf ist schwarz. Beide Geschlechter haben die gleiche Gefiederfärbung, Männchen sind etwas größer als Weibchen.

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Verteilung

Erdkunde

Einst auch in Ägypten heimisch, lebt dieser Ibis heute ganz überwiegend im Afrika südlich der Sahara. Außerdem gibt es Brutvorkommen im süd-östlichen Irak. Seine nächsten Verwandten sind der Molukkenibis und der Schwarzkopfibis.

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Die Vögel leben meist in Gewässernähe. Die Bestände in Ägypten, wo er einst als heiliger Vogel verehrt wurde, sind heute erloschen.

In Frankreich hat sich beginnend in den 1970er Jahren eine Population aus freifliegenden Tieren des Vogelparks von Branféré in der Bretagne etabliert. Im Jahr 1984 gab es etwa 100 Tiere, 1995 etwa 400 und 2005 bereits etwa 3.000 in insgesamt 17 Départements. Besonders verbreitet ist er in den Départements Loire-Atlantique, Vendée und Morbihan (Pénestin). Man findet ihn aber auch an der französischen Mittelmeerküste. Seit Mai 2008 laufen im Département Loire-Atlantique Abschüsse durch Jäger, um den Bestand wegen vermeintlich negativen Auswirkungen auf andere Vogelarten zu reduzieren.

Nachdem in Nordwestitalien ebenfalls Bruten erfolgten, wurden auch im Podelta im Nordosten Italiens bereits Exemplare gesichtet. Die Vögel werden zunehmend auch in Belgien und den Niederlanden beobachtet, wo es ebenfalls bereits erste Bruten gab. In Deutschland sind manchmal Gefangenschaftsflüchtlinge zu finden, eventuell auch Tiere der französischen Population, vor allem am Niederrhein. 2013 brütete erstmals ein Paar in Deutschland, am Ismaninger Speichersee.

In Deutschland wird eine umgehende Bekämpfung des Heiligen Ibis bzw. Pharaonenibis gefordert, sobald er auftritt. Er wird als invasive Art nach § 40 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) betrachtet, da er heimische Arten gefährden könne. Eine wissenschaftliche Langzeitstudie aus dem Jahre 2013 über Neozoen in Frankreich kommt jedoch zum Schluss, dass der Heilige Ibis bzw. Pharaonenibis keine anderen Arten gefährdet.

Er ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.

Die Gesamtpopulation besteht nach Schätzungen der IUCN aus 200.000 bis 450.000 Tieren. Die Art wird als „nicht gefährdet“ eingestuft.

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Heiliger Ibis Lebensraum-Karte
Heiliger Ibis Lebensraum-Karte
Heiliger Ibis
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Gewohnheiten und Lebensstil

Afrikanische Heilige Ibisse sind sehr soziale Vögel; sie nisten in großen Kolonien und fressen in Gruppen von bis zu 20 Individuen. Sie waten hauptsächlich tagsüber und fangen Beute im Wasser in flachen Gewässern oder suchen mit ihren langen Schnäbeln im Boden nach wirbellosen Tieren. Die Vögel sind in der Regel schweigsam und geben nur gelegentlich welpenartige Kläffgeräusche von sich.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Heilige Ibis oder Pharaonenibis ist ein ausgesprochener Nahrungsopportunist und ernährt sich von Reptilien, Fischen, Krebstieren, großen Insekten, Schnecken sowie gelegentlich auch Aas. Müllkippen werden regelmäßig nach Fressbarem durchsucht. An der Küste kann er sich auch auf Eier und Nestlinge spezialisieren. Damit hat er sogar z. B. in Südafrika einen größeren Einfluss auf den Bruterfolg der dortigen Kapscharben-Kolonien gewonnen als die Dominikanermöwe. Die französischen Ibiskolonien werden mittlerweile als eine akute Bedrohung besonders für Seeschwalbenkolonien angesehen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Heilige Ibis oder Pharaonenibis brütet in Kolonien. Das Nest befindet sich am Boden, in Papyrusdickichten, im Gebüsch oder in Bäumen. Die Brutzeit der Heiligen Ibisse variiert je nach den örtlichen klimatischen Bedingungen. Es werden 2 bis 4 Eier gelegt. Die Brut dauert 28–29 Tage. Bei der Fütterung greift der Jungvogel mit seinem Schnabel mehrfach an den des adulten Vogels, worauf dieser den Schlundinhalt für das Küken hervorwürgt. Die Jungen verlassen nach fünf bis sechs Wochen das Nest.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Afrikanische Waldrapp ist derzeit keiner größeren Bedrohung ausgesetzt. Die Populationen dieser Vögel leiden jedoch unter dem Verlust ihres Lebensraums durch Verstädterung, Umweltverschmutzung, Jagd und in einigen Gebieten durch das Sammeln von Eiern und frisch geschlüpften Küken durch die lokale Bevölkerung.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Afrikanischen Heiligen Ibis auf 200.000-450.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Ökologische Nische

Diese Vögel spielen in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet in Afrika eine wichtige Rolle. Sie ernähren sich von einer Vielzahl kleinerer Tiere und kontrollieren so deren Populationen.

Referenzen

1. Heiliger Ibis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Ibis
2. Heiliger Ibis auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22697510/132068562
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/651807

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