Polarhase
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lepus arcticus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
3-8 years
Höchstgeschwindigkeit
60
37
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
2.5-5.5
5.5-12.1
kglbs
kg lbs 
Länge
43-70
16.9-27.6
cminch
cm inch 

Der Polarhase (Lepus arcticus) gehört zu den echten Hasen. Lange galt er als Unterart des Schneehasen (Lepus timidus), doch wird er jetzt als eine eigenständige Art angesehen. Er kommt im arktischen Teil Kanadas und auf Grönland vor.

Aussehen

Polarhasen sind in besonderem Maße an die Verhältnisse in den nördlichen Polargebieten angepasst. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht. Im Winter tragen die Tiere ein weißes Fell, nur die Ohrspitzen bleiben schwarz. Die sommerliche Fellfarbe unterscheidet sich je nach der örtlichen Lage des Lebensraumes: Während in der Hocharktis (Ellesmere-Insel und Grönland) beheimatete Polarhasen das ganze Jahr über ihr weißes Fell behalten, sind in südlicher gelegenen Arktisgebieten lebende Artgenossen einem jahreszeitlichen Farbwechsel unterworfen und tragen ein blaugraues Fell; nur der Schwanz bleibt weiß. In dazwischen gelegenen Gebieten sind verschiedene Abstufungen zu beobachten. Grundsätzlich ist der Unterpelz dicht und grau.

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Erwachsene Polarhasen wiegen zwischen 2,5 und 6,8 Kilogramm, wobei die im Norden lebenden durchschnittlich die Größeren sind. Ihre Länge beträgt zwischen 56 und 63 Zentimetern. Die Pfoten, vor allem die Vorderpfoten, sind verhältnismäßig lang und gebogen und bilden ausgezeichnete Werkzeuge, um nach Pflanzen unter hartem Schnee zu graben. Außerdem verfügen die Tiere über ausgeprägte Schneidezähne, mit denen sie ebenfalls nach Nahrung graben; diese Schneidezähne sind von den örtlichen Gegebenheiten abhängig unterschiedlich lang.

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Verteilung

Erdkunde

Das Vorkommen erstreckt sich auf die Tundragebiete Grönlands und Nordkanadas bis zu einer Seehöhe von 900 Metern. Der Polarhase hält sich sowohl in gebirgigen Gegenden als auch in Tiefebenen auf, bevorzugt jedoch in Gegenden, die in den kurzen arktischen Sommern Pflanzenwachstum zulassen, im Winter nicht zu schneereich sind und ein Graben nach Pflanzen zulassen.

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Auf der Banksinsel (Nordwestterritorien, Kanada) wurden 34.000 Jahre alte Überreste von Polarhasen gefunden. 12.000 Jahre alte Überreste entdeckte man in Grönland.

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Polarhase Lebensraum-Karte
Polarhase Lebensraum-Karte
Polarhase
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die meiste Zeit sind Polarhasen Einzelgänger, doch formen sie zeitweise auch Gruppen von bis zu 300 Tieren, unter denen einzelne immer besonders wachsam sind und bei Gefahr warnen. In der Paarungszeit zerstreuen sich die Gruppen.

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Angeborene und erworbene Verhaltensweisen ermöglichen ihnen, das ganze Jahr hindurch aktiv zu sein und auch den harten arktischen Winter zu überstehen. Ein bestmögliches Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpergröße und ein gegen Kälte schützender Pelz bewirken, dass auch bei niedrigem Energieumsatz eine normale Körpertemperatur erhalten wird. Bei besonders niedrigen Kältegraden drängen sich die Tiere eng zusammen und erhalten so zusätzlichen Schutz vor der Kälte.

Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv (in Gebieten mit Mitternachtssonne natürlich auch tagaktiv). Bei der Futtersuche bewegen sie sich in verhältnismäßig geringem Umkreis und folgen erprobten Gewohnheiten.

Bei Kämpfen boxen und kratzen sich die Tiere; sie greifen auch mit den Pfoten nacheinander, doch beißen sie nicht. Eine Rangordnung nach Geschlecht besteht nicht.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Hauptnahrungsquelle für Polarhasen sind verholzte Pflanzen. Sie fressen Moose, Flechten, Blatt- und Blütenknospen, Blüten, Beeren, Gräser, verschiedenste Pflanzenarten und sogar Fleisch aus Fallen von Jägern.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Fortpflanzungszeit von Polarhasen ist von Wachstum und Rückbildung der männlichen Keimdrüsen abhängig. Diese vergrößern sich etwa Anfang April und verkleinern sich wieder etwa Mitte September. Die Begattung findet dementsprechend im April und Mai statt. Bis Ende Mai haben sich die ungeborenen Jungen voll entwickelt, um dann, je nach örtlicher Lage, Ende Mai, im Juni oder im Juli geboren zu werden – auf dem Festland bis Mitte Juni, auf der Ellesmere-Insel und in Nord-Grönland erst gegen Ende Juni. Die weiblichen Milchdrüsen sind bis Ende August in Bereitschaft, so dass auch ein zweiter Wurf im gleichen Sommer möglich erscheint.

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Die Paarung findet auf kleinen abgesonderten Gebieten statt. Es gehört zum Paarungsverhalten, dass das Männchen in Nacken und Schulter des Weibchens beißt, wobei es zu Blutungen kommen kann. Üblicherweise verlässt das Männchen das Weibchen nach der Geburt der Jungen. Es kann sich dann auch einem anderen Weibchen zuwenden.

Der Wurf besteht aus 2 bis 8 Jungen. Das in Felsvertiefungen oder zwischen Gestrüpp gut getarnte Geburtsnest besteht aus zusammengedrücktem Gras oder Moos, ausgepolstert mit trockenen Pflanzenteilen und Pelzhaaren der Mutter. In den ersten drei Tagen nach der Geburt lässt die Mutter die Jungen nicht allein. Danach sind die Jungen schon fähig, sich selbst zu schützen, indem sie sich bei Gefahr verstecken und durch stilles, bewegungsloses Verhalten wie ein Felsstück erscheinen. Nach 2 bis 3 Wochen machen sich die Jungen von der Mutter weitgehend unabhängig und suchen diese nur noch zum Säugen auf. Im ersten Monat nehmen die Jungen etwa 50 Gramm pro Tag zu; nach etwa 2 Monaten werden sie entwöhnt. Im September haben die Jungen Erwachsenengröße erreicht. Nach einem Jahr sind sie geschlechtsreif.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die größten Bedrohungen für den Polarhasen sind der Verlust seines Lebensraums in Gebieten, die sich mit menschlichen Siedlungen überschneiden, und die übermäßige Jagd. Was letzteres betrifft, so werden die Tiere sowohl wegen ihres Fells als auch wegen ihres Fleisches gejagt. Die Mehrheit der Jäger sind indigene Völker der Region. Im Falle der globalen Erwärmung werden die Bedrohungen wahrscheinlich noch zunehmen.

Populationszahl

Die Populationszahl des Polarhasen wird nicht offiziell geschätzt. Allerdings ist diese weit verbreitete Art offensichtlich nicht gefährdet, wenn man davon ausgeht, dass die IUCN den Polarhasen in der Roten Liste der IUCN als am wenigsten gefährdet eingestuft hat.

Ökologische Nische

Polarhasen sind wichtige Verbreiter von Samen und eine wichtige Nahrungsquelle für lokale Prädatoren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Obwohl dieses Tier häufig als Polarhase bezeichnet wird, handelt es sich um eine Hasenart und nicht um ein Kaninchen. Die Unterschiede sind physiologisch, verhaltensbedingt und äußerlich. So sind seine Ohren kürzer und ordentlicher als die von Kaninchen; wenn er sich auf die Hinterbeine stellt, ist er größer als ein Kaninchen; und schließlich ist er an die extrem niedrigen Temperaturen der Polarregion gewöhnt.
  • Die Wimpern des Hasen sind schwarz und schützen so seine Augen vor hellem Licht.
  • Dank seiner Augenstruktur ist ein Hase in der Lage, 360 Grad zu sehen, ohne seinen Kopf zu bewegen.
  • Die vergleichsweise kleinen Ohren von Hasen sind ein gutes Beispiel für die Anpassung an die Umwelt, denn kleinere Ohren verbrauchen weniger Wärme.
  • Polarhasen können bis zu 2 Meter weit springen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Polarhase artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Polarhase
2. Polarhase auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41274/0

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