Pfuhlschnepfe
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Limosa lapponica
Populationsgrösse
1.1 Mlnlnn
Lebensdauer
30 years
Höchstgeschwindigkeit
56
35
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
190-630
6.7-22.2
goz
g oz 
Länge
37-41
14.6-16.1
cminch
cm inch 
Spannweite
70-80
27.6-31.5
cminch
cm inch 

Die Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica) ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae). Im mitteleuropäischen Wattenmeer ist die Pfuhlschnepfe ein regelmäßiger und häufiger Durchzügler und Wintergast. Vor allem an der mitteleuropäischen Küste übersommern auch einige Vögel. Pfuhlschnepfen sind in ihrem globalen Bestand bedroht und wurden 2015 auf die Vorwarnliste der Internationalen Roten Liste gefährdeter Arten gesetzt.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Se

Semiaquatisch

Wa

Watende Vögel

Ne

Nestflüchter

Te

Terrestrisch

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Mo

Monogam

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ti

Tierwanderung

B

beginnt mit

Re

Reisende Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Die Pfuhlschnepfe ist in ihrem Erscheinungsbild der Uferschnepfe sehr ähnlich. Sie ist jedoch etwas kleiner, da ihre Beine ein wenig kürzer sind als die dieser Schnepfenart. Ihr Schnabel ist etwas kürzer als bei den Uferschnepfen und stets aufgeworfen. Pfuhlschnepfen erreichen eine Körperlänge von 37 bis 41 Zentimetern und wiegen zwischen 230 und 360 Gramm.

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Im Prachtkleid ist das Gefieder der Männchen intensiv rostrot; das der Weibchen ist dagegen etwas matter und auf Hals, Brust und Vorderbauch mehr rotbräunlich gefärbt. Im Schlichtkleid ist das Gefieder bei beiden Geschlechtern blass hellbraun.

Ihr Schnabel hat eine Länge von 10 Zentimetern. Mit seiner Hilfe können die Pfuhlschnepfen bei Ebbe Würmer, Krabben und andere Lebewesen aus dem Sand oder Watt pulen. Im Winterquartier kann sich ihr Gewicht durch diese Nahrung verdoppeln. Die Energiereserven dienen dem Rückflug in ihr Brutgebiet.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Algerien, Angola, Armenien, Australien, Österreich, Aserbaidschan, Bahrain, Bangladesch, Botswana, Brunei, Mehr anzeigen Kambodscha, Kamerun, Kanada, Volksrepublik China, Komoren, Republik Kongo, Republik Zypern, Tschechien, Elfenbeinküste, Dänemark, Dschibuti, Ägypten, Eritrea, Estland, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Georgien, Deutschland, Griechenland, Guinea, Hongkong, Ungarn, Indonesien, Iran, Irak, Israel, Italien, Kasachstan, Kenia, Kiribati, Kuwait, Kirgisistan, Lettland, Libyen, Madagaskar, Malawi, Malediven, Republik Moldau, Mongolei, Marokko, Mosambik, Namibia, Nauru, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Oman, Pakistan, Papua-Neuguinea, Philippinen, Katar, Russland, Saudi-Arabien, Seychellen, Sierra Leone, Singapur, Slowakei, Salomonen, Somalia, Spanien, Sri Lanka, Schweden, Schweiz, Republik China (Taiwan), Tansania, Thailand, Osttimor, Togo, Türkei, Turkmenistan, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Usbekistan, Vanuatu, Vietnam, Westsahara, Jemen, Sambia, Äthiopien, Japan, Südkorea, Nordkorea, Polen, Sudan, Syrien, Ukraine, Belgien, Benin, Bulgarien, Kroatien, Ghana, Guinea-Bissau, Island, Indien, Irland (Insel), Malaysia, Marshallinseln, Mauretanien, Föderierte Staaten von Mikronesien, Neuseeland, Nordmazedonien, Palau, Portugal, Samoa, Senegal, Südafrika, Tonga, Tunesien, Vereinigte Staaten, Belarus, Libanon, Montenegro, Serbien, Afghanistan, Brasilien, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Äquatorialguinea, Färöer, Jordanien, Liberia, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Mauritius, Mexiko, Rumänien, São Tomé und Príncipe, Slowenien, Venezuela, Simbabwe Weniger anzeigen
WWF-Biome

Die Pfuhlschnepfe ist ein Brutvogel der feuchten arktischen Tundra und ist vom nördlichen Rand der Waldzone in Lappland über Eurasien bis nach Westalaska verbreitet. Es werden fünf bedeutende Brutgebiete unterschieden:

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  • der Norden Fennoskandinaviens, der Norden des Gebiets des Weißen Meeres und der Kanin-Halbinsel
  • das Gebiet von der Jamal-Halbinsel bis zur Mündung des Anabar
  • das Gebiet von der Mündung der Lena bis zur Tschaunbucht
  • das Gebiet des Anadyr-Limans und des südlichen Teils der Tschuktschen-Halbinsel
  • der Norden und Westen Alaskas.

Im Wattenmeer Mitteleuropas ist die Pfuhlschnepfe häufig in Scharen von Zehntausenden von Vögeln zu sehen, wenn sie in ihre Winterquartiere in Westeuropa und der Atlantikküste Afrikas ziehen. Wetlands International stuft diese Region als den europaweit wichtigsten Rastplatz ein, weil sich hier zu verschiedenen Zeiten des Jahres der größte Teil der Nominatform und der westlichen Population der Unterart Limosa lapponica taymyrensis versammeln. Sie halten sich dort vor allem in den Monaten von Juli bis Oktober und von Ende März bis Mitte Mai auf. Pfuhlschnepfen überwintern allerdings auch in Vorderasien und sogar in Neuseeland.

Aufgrund der großen Distanz, die sie auf ihrem Weg in die Winterquartiere überwinden, zählen sie zu den Langstreckenziehern. Im September 2020 wurde der bisher längste Non-Stop-Flug einer Pfuhlschnepfe nachgewiesen. Das Tier mit der Bezeichnung 4BBRW (nach der Beringung „4-Blau-Blau-Rot-Weiß“) flog ohne Unterbrechung, in 224 Stunden 12.200 Kilometer, von Alaska nach Neuseeland.

In Neuseeland, wo sich die dort überwinternden Vögel in den Monaten September bis März aufhalten, wird die Pfuhlschnepfe englisch Bar-tailed Godwit und von den Maori kuaka genannt. Der Rückflug wird mit Zwischenstationen über das Gelbe Meer, Japan und Kamtschatka angetreten. Auch hier wird eine Strecke von 11.026 Kilometern non-stop in neun Tagen zurückgelegt, bis der erste Zwischenstopp eingelegt wird. Die Vögel benutzen für diese Etappe nicht die kürzeste Luftlinie, die nur 9.575 Kilometer betragen würde.

Ein Großteil der Pfuhlschnepfen beginnt den Trans-Pazifik-Flug im Yukon-Kuskokwim-Delta im Westen Alaskas, einem der größten Flussdeltas der Erde. Das Nahrungsangebot ist dort im Sommer sehr reichhaltig und es gibt wenige Fressfeinde. Die Vögel können sich einen Energievorrat für den langen Flug aneignen. Die Brutvögel Fennoskandinaviens und des europäischen Teils Russlands bis zur Kanin-Halbinsel überwintern in Westeuropa. Ihre Überwinterungsquartiere erstrecken sich von der südlichen Nordsee, Großbritannien und Irland bis an die Atlantikküste Portugals und Südspaniens.

Pfuhlschnepfen brüten an moorigen Stellen in der Moos- und Strauchtundra sowie in sumpfigen Heiden des Weiden- und Birkengürtels in der Nähe der Baumgrenze. Außerhalb der Brutzeit hält sie sich auf feinsandigen und sandigen Flächen der Watte, Flachküsten, Flussmündungen und Meeresbuchten auf. Sie ist auch auf Schlickflächen sowie in kleiner Zahl auch an Schlammufern von Binnengewässern zu beobachten. Sie ist deutlich weniger häufig als die Uferschnepfe im Binnenland zu sehen.

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Pfuhlschnepfe Lebensraum-Karte
Pfuhlschnepfe Lebensraum-Karte
Pfuhlschnepfe
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Nahrungserwerb der Pfuhlschnepfen an der Küste ist tidenabhängig und bei Ebbe sind sie auch nachts aktiv. Ihre Nahrung suchen sie überwiegend im Seichtwasser. Die Geschlechtsreife erreichen Pfuhlschnepfen nach dem zweiten oder dritten Lebensjahr. Das Nest ist eine flache, ausgekratzte Mulde. Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern. An der Bebrütung sind beide Elternvögel beteiligt. Die Brutzeit beträgt zwanzig bis einundzwanzig Tage.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Pfuhlschnepfen sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Krustentieren und Mollusken. Gelegentlich ernähren sie sich auch von Teilen von Wasserpflanzen, Samen und Beeren.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Pfuhlschnepfen sind monogam, was bedeutet, dass sich ein Männchen nur mit einem Weibchen paart. Sie brüten zwischen Mai und Juni und balzen, wobei das Männchen hoch über dem Nest kreist und laut ruft. Das Nest ist eine flache Schale im Moos, die manchmal mit Vegetation ausgekleidet ist. Das Weibchen legt 2 bis 4 Eier, die etwa 20-22 Tage lang bebrütet werden. Beide Elternteile teilen sich die Bebrütung der Eier und die Versorgung der Jungen. Die Küken sind Nestflüchter (voll entwickelt; sie schlüpfen mit offenen Augen und sind in der Lage, ihren Eltern in nahegelegene Sumpfgebiete zu folgen, um ihre eigene Nahrung zu finden. Die Jungtiere werden im Alter von 1 Monat flügge und unabhängig von ihren Eltern und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 2 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Pfuhlschnepfen gehören der Verlust von Lebensraum durch Wohn- und Gewerbegebiete, die Ausdehnung der Landwirtschaft und des Bergbaus, der Klimawandel und Wetterkapriolen sowie die Jagd in einigen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets. Sie leiden auch unter Umweltverschmutzung, Störungen durch den Menschen und Ausbrüchen von Infektionskrankheiten.

Populationszahl

2015 wurde die Art als weltweit bestandsgefährdet in die Internationale Rote Liste aufgenommen.

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Die Pfuhlschnepfe gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der RSPB die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts die Pfuhlschnepfe in ihrem heutigen europäischen Verbreitungsgebiet vollständig verschwinden wird. Größenmäßig wird sich das Verbreitungsareal um 75 Prozent verkleinern. Geeignete Lebensräume werden nach diesen Prognosen auf den Süden von Nowaja Semlja und den angrenzenden äußersten Nordosten Russlands begrenzt sein. Aktuell bieten diese Regionen der Art noch keine geeigneten Lebensräume.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Der Gattungsname dieser Art Limosa stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "schlammig", von limus, "Schlamm". Der spezifische Name lapponica bezieht sich auf Lappland. Der englische Begriff "godwit" (Pfuhlschnepfe) wurde erstmals um 1416 aufgezeichnet und soll den Ruf des Vogels imitieren.
  • Im Jahr 2007 hat die Pfuhlschnepfe den längsten Non-Stop-Flug aller Vögel absolviert. Die Vögel wurden in Neuseeland markiert und per Satellit bis zum Gelben Meer in China verfolgt. Nachforschungen zufolge beträgt die Entfernung zwischen diesen beiden Orten 9.575 km (5.950 Meilen), aber die tatsächliche Strecke, die der Vogel geflogen ist, betrug 11.026 km (6.851 Meilen). Dies war der längste bekannte Non-Stop-Flug eines Vogels; dieser Flug dauerte etwa neun Tage.
  • Die Vögel brauchen ihre Eingeweide während der langen Tierwanderung nicht, um sich zu ernähren; daher schrumpfen sie sie aufgrund einer speziellen Anpassung und ersetzen das Gewicht durch Fett und Muskeln.

Referenzen

1. Pfuhlschnepfe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pfuhlschnepfe
2. Pfuhlschnepfe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22693158/111221714
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/706717

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