Berg

Schwarzwald

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Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge und liegt im Südwesten Baden-Württembergs. Er ist die wichtigste Tourismusregion des Bundeslandes und das meistbesuchte Urlaubsziel unter den deutschen Mittelgebirgen.

Geographie

Meist dicht bewaldet erstreckt sich der Schwarzwald vom Hochrhein im Süden bis zum Kraichgau im Norden. Im Westen wird er begrenzt von der Oberrheinischen Tiefebene (zu der naturräumlich auch die Vorhügelkette gehört), im Osten geht er über in Gäu, Baar und das Hügelland westlich des Klettgaus. Der Schwarzwald ist der höchste Teil der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft und aus Gesteinen des Grundgebirges und des Buntsandsteins aufgebaut. Die naturräumliche Abgrenzung von den umgebenden Landschaften orientiert sich am Auftreten des Muschelkalks, der innerhalb des Schwarzwalds fehlt. Diese Linie ist aufgrund der vom Gestein abhängigen Bodenfruchtbarkeit gleichzeitig eine Vegetationsgrenze und die Grenze zwischen Altsiedelland und dem erst im Hochmittelalter dauerhaft besiedelten Schwarzwald. Von Nord nach Süd erstreckt sich der Schwarzwald über etwa 150 km, seine Breite erreicht im Süden bis zu 50 km, im Norden bis zu 30 km. Tektonisch bildet das Gebirge eine Pultscholle, die im Westen aus dem Oberrheingraben imposant herausgehoben ist, während sie von Osten betrachtet den Eindruck einer waldreichen Hochfläche vermittelt.

Gewässer

Flüsse, die im Schwarzwald entspringen (der Länge nach, Verlauf außerhalb des Schwarzwaldes eingeschlossen):

  • Enz (105 km)
  • Kinzig (93 km)
  • Elz (90 km)
  • Nagold (90 km), hydrologischer Hauptstrang des Nagold-Enz-Systems (149 km)
  • Wutach (90 km)
  • Murg (79 km), im Nordschwarzwald
  • Pfinz (60 km, überwiegend außerhalb des Schwarzwaldes)
  • Rench (57 km)
  • Schutter (56 km)
  • Wiese (55 km)
  • Acher (54 km)
  • Alb (51 km), im Nordschwarzwald
  • Dreisam (mit Rotbach 49 km)
  • Breg (46 km), längster Quellfluss der Donau (2857 km)
  • Alb (43 km mit Menzenschwander Alb), im Südschwarzwald
  • Brigach (40 km), Quellfluss der Donau
  • Glatt (37 km),
  • Möhlin (32 km)
  • Wolf (31 km)
  • Schiltach (30 km)
  • Gutach (29 km), Nebenfluss der Kinzig
  • Wilde Gutach (28 km)
  • Wehra (mit Rüttebach 28 km)
  • Oos (25 km)
  • Murg (22 km), im Südschwarzwald
  • Glasbach (18 km), hydrologischer Hauptstrang des Neckar-Systems

Bedeutende Seen natürlichen, glazialen Ursprungs im Schwarzwald sind unter anderem der Titisee, der Mummelsee und der Feldsee. Besonders im nördlichen Schwarzwald finden sich eine Reihe weiterer kleiner Karseen. Zahlreiche Stauseen wie der – früher als Natursee noch kleinere – Schluchsee mit den weiteren Seen des Schluchseewerks, die Schwarzenbachtalsperre, die Talsperre Kleine Kinzig oder die Nagoldtalsperre dienen der Stromerzeugung, dem Hochwasserschutz oder der Trinkwasserversorgung.

Klima

Klimatisch hebt sich das Gebirge durch geringere Temperaturen und höhere Niederschläge von den Randlandschaften ab. Regelmäßige Niederschläge während des ganzen Jahres prägen den Mittelgebirgscharakter des Schwarzwalds. Jedoch nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe nicht etwa gleichmäßig ab und die Niederschläge nicht gleichmäßig zu. Vielmehr steigen die Niederschläge schon in tieferen Lagen und besonders an der niederschlagsreichen Westseite unverhältnismäßig an.

Wasserkraftnutzung

Aufgrund der großen Niederschlagsmengen und Höhenunterschiede besitzt der Schwarzwald ein bedeutendes Wasserkraftpotential. Es diente bis ins 19. Jahrhundert vor allem zum Betreiben zahlreicher Mühlen, darunter Sägemühlen und Hammerwerke, und war anschließend einer der Standortfaktoren bei der Industrialisierung einiger Schwarzwaldtäler.

Seit dem 20. Jahrhundert wird im Schwarzwald mit Laufwasser- und Pumpspeicherkraftwerken im größeren Maßstab elektrischer Strom erzeugt. Von 1914 bis 1926 entstand im Nordschwarzwälder Murgtal das Rudolf-Fettweis-Werk mit der Schwarzenbachtalsperre. Der Schluchsee wurde 1932 mit seiner neu errichteten Staumauer zum Oberbecken eines Pumpspeicherkraftwerks. Zum Verbund des Südschwarzwälder Schluchseewerks gehören im Jahr 2013 fünf Kraftwerke mit 14 Speicherbecken. Beim Hornbergbecken ermöglichen die topographischen Gegebenheiten eine mittlere Fallhöhe des Wassers von 625 m zum Antrieb der Turbinen, bevor dieses in die Wehratalsperre fließt.

Infolge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurden im beginnenden 21. Jahrhundert zahlreiche kleinere Laufwasserkraftwerke wieder in Betrieb genommen oder neu errichtet.

Natur

  • Adolf Hanle: Nordschwarzwald (Meyers Naturführer). Mannheim/Wien/Zürich 1989
  • Adolf Hanle: Südschwarzwald (Meyers Naturführer). Mannheim/Wien/Zürich 1989
  • Ulrike Klugmann (Hrsg.): Südschwarzwald, Feldberg und Wutachschlucht ( Naturmagazin Draußen). Hamburg 1983
  • Hans-Peter Schaub: Der Schwarzwald. Naturvielfalt in einer alten Kulturlandschaft. Mannheim 2001
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Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge und liegt im Südwesten Baden-Württembergs. Er ist die wichtigste Tourismusregion des Bundeslandes und das meistbesuchte Urlaubsziel unter den deutschen Mittelgebirgen.

Geographie

Meist dicht bewaldet erstreckt sich der Schwarzwald vom Hochrhein im Süden bis zum Kraichgau im Norden. Im Westen wird er begrenzt von der Oberrheinischen Tiefebene (zu der naturräumlich auch die Vorhügelkette gehört), im Osten geht er über in Gäu, Baar und das Hügelland westlich des Klettgaus. Der Schwarzwald ist der höchste Teil der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft und aus Gesteinen des Grundgebirges und des Buntsandsteins aufgebaut. Die naturräumliche Abgrenzung von den umgebenden Landschaften orientiert sich am Auftreten des Muschelkalks, der innerhalb des Schwarzwalds fehlt. Diese Linie ist aufgrund der vom Gestein abhängigen Bodenfruchtbarkeit gleichzeitig eine Vegetationsgrenze und die Grenze zwischen Altsiedelland und dem erst im Hochmittelalter dauerhaft besiedelten Schwarzwald. Von Nord nach Süd erstreckt sich der Schwarzwald über etwa 150 km, seine Breite erreicht im Süden bis zu 50 km, im Norden bis zu 30 km. Tektonisch bildet das Gebirge eine Pultscholle, die im Westen aus dem Oberrheingraben imposant herausgehoben ist, während sie von Osten betrachtet den Eindruck einer waldreichen Hochfläche vermittelt.

Gewässer

Flüsse, die im Schwarzwald entspringen (der Länge nach, Verlauf außerhalb des Schwarzwaldes eingeschlossen):

  • Enz (105 km)
  • Kinzig (93 km)
  • Elz (90 km)
  • Nagold (90 km), hydrologischer Hauptstrang des Nagold-Enz-Systems (149 km)
  • Wutach (90 km)
  • Murg (79 km), im Nordschwarzwald
  • Pfinz (60 km, überwiegend außerhalb des Schwarzwaldes)
  • Rench (57 km)
  • Schutter (56 km)
  • Wiese (55 km)
  • Acher (54 km)
  • Alb (51 km), im Nordschwarzwald
  • Dreisam (mit Rotbach 49 km)
  • Breg (46 km), längster Quellfluss der Donau (2857 km)
  • Alb (43 km mit Menzenschwander Alb), im Südschwarzwald
  • Brigach (40 km), Quellfluss der Donau
  • Glatt (37 km),
  • Möhlin (32 km)
  • Wolf (31 km)
  • Schiltach (30 km)
  • Gutach (29 km), Nebenfluss der Kinzig
  • Wilde Gutach (28 km)
  • Wehra (mit Rüttebach 28 km)
  • Oos (25 km)
  • Murg (22 km), im Südschwarzwald
  • Glasbach (18 km), hydrologischer Hauptstrang des Neckar-Systems

Bedeutende Seen natürlichen, glazialen Ursprungs im Schwarzwald sind unter anderem der Titisee, der Mummelsee und der Feldsee. Besonders im nördlichen Schwarzwald finden sich eine Reihe weiterer kleiner Karseen. Zahlreiche Stauseen wie der – früher als Natursee noch kleinere – Schluchsee mit den weiteren Seen des Schluchseewerks, die Schwarzenbachtalsperre, die Talsperre Kleine Kinzig oder die Nagoldtalsperre dienen der Stromerzeugung, dem Hochwasserschutz oder der Trinkwasserversorgung.

Klima

Klimatisch hebt sich das Gebirge durch geringere Temperaturen und höhere Niederschläge von den Randlandschaften ab. Regelmäßige Niederschläge während des ganzen Jahres prägen den Mittelgebirgscharakter des Schwarzwalds. Jedoch nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe nicht etwa gleichmäßig ab und die Niederschläge nicht gleichmäßig zu. Vielmehr steigen die Niederschläge schon in tieferen Lagen und besonders an der niederschlagsreichen Westseite unverhältnismäßig an.

Wasserkraftnutzung

Aufgrund der großen Niederschlagsmengen und Höhenunterschiede besitzt der Schwarzwald ein bedeutendes Wasserkraftpotential. Es diente bis ins 19. Jahrhundert vor allem zum Betreiben zahlreicher Mühlen, darunter Sägemühlen und Hammerwerke, und war anschließend einer der Standortfaktoren bei der Industrialisierung einiger Schwarzwaldtäler.

Seit dem 20. Jahrhundert wird im Schwarzwald mit Laufwasser- und Pumpspeicherkraftwerken im größeren Maßstab elektrischer Strom erzeugt. Von 1914 bis 1926 entstand im Nordschwarzwälder Murgtal das Rudolf-Fettweis-Werk mit der Schwarzenbachtalsperre. Der Schluchsee wurde 1932 mit seiner neu errichteten Staumauer zum Oberbecken eines Pumpspeicherkraftwerks. Zum Verbund des Südschwarzwälder Schluchseewerks gehören im Jahr 2013 fünf Kraftwerke mit 14 Speicherbecken. Beim Hornbergbecken ermöglichen die topographischen Gegebenheiten eine mittlere Fallhöhe des Wassers von 625 m zum Antrieb der Turbinen, bevor dieses in die Wehratalsperre fließt.

Infolge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurden im beginnenden 21. Jahrhundert zahlreiche kleinere Laufwasserkraftwerke wieder in Betrieb genommen oder neu errichtet.

Natur

  • Adolf Hanle: Nordschwarzwald (Meyers Naturführer). Mannheim/Wien/Zürich 1989
  • Adolf Hanle: Südschwarzwald (Meyers Naturführer). Mannheim/Wien/Zürich 1989
  • Ulrike Klugmann (Hrsg.): Südschwarzwald, Feldberg und Wutachschlucht ( Naturmagazin Draußen). Hamburg 1983
  • Hans-Peter Schaub: Der Schwarzwald. Naturvielfalt in einer alten Kulturlandschaft. Mannheim 2001
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