Die Kaspische Bachschildkröte (Mauremys caspica) ist eine Art der Bachschildkröten. Ihren Namen bekam sie von ihrem Verbreitungsgebiet in den Ländern östlich und südlich des Kaspischen Meeres.
Die Kaspische Bachschildkröte besitzt dunkle Bauchseite und einen Rückenpanzer mit hellen Flecken. Sie wird 20 bis 25 cm groß.
Die Kaspische Bachschildkröte kommt im Osten Europas und im Norden Asiens vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den südlichen Teilen Russlands zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer bis in die östliche Türkei und den Iran.
Lange Zeit wurde die Westkaspische Schildkröte (Mauremys rivulata) unter dem Namen Mauremys caspica rivulata als Unterart der Kaspischen Bachschildkröte angesehen. Mauremys rivulata kommt aber nur in einem westlich des Verbreitungsgebietes von Mauremys caspica gelegenen Gürtel vor, der von Südosteuropa und Griechenland über die westliche Türkei bis in den Libanon sowie nach Israel und Syrien reicht.
Bachschildkröten kommen in großer Zahl in fast jedem permanenten Süßwasser innerhalb ihres Verbreitungsgebiets vor. Sie lebt auch in Bewässerungskanälen und ist recht tolerant gegenüber Brackwasser. Die Schildkröten an einem Standort im Irak waren nicht in der Lage zu schwimmen. Stattdessen krochen sie von Zeit zu Zeit aus dem Wasser, um zu atmen, und glitten dann wieder hinein. Eine gefangene Schildkröte von dort konnte nicht zum Schwimmen gebracht werden. Reed hielt dieses Verhalten für eine Anpassung an die extremen Schwankungen des Oberflächenwassers in diesem Gebiet.
Die Fortpflanzung findet normalerweise im zeitigen Frühjahr statt, kann aber auch im Herbst erfolgen. Das Balzverhalten ist nicht beschrieben worden, muss aber ähnlich wie in Gefangenschaft sein. Das Nisten findet im Juni und Juli statt. Ein typisches Gelege besteht aus vier bis sechs länglichen, 20-30 x 35-40 mm (1,0 x 1,5 Zoll) großen, brüchig-schaligen, weißen Eiern. Die Schlüpflinge haben runde Panzer von etwa 33 mm Länge und sind heller gefärbt als die erwachsenen Tiere. Die Kaspische Bachschildkröte kann in bestimmten Gebieten in großen Populationen vorkommen, insbesondere in permanenten Gewässern. In temporären Gewässern ist sie gezwungen, im Sommer eine Sommerruhe im Schlamm zu halten, und die nördlicheren Populationen halten einen Winterschlaf. Er sonnt sich oft, verschwindet aber bei der geringsten Störung. Viele von ihnen werden jedes Jahr von Menschen getötet, die ihre Eier zur Behandlung der allgegenwärtigen Augenleiden verwenden. Als Jungtier ist er ein Fleischfresser, während er als Erwachsener zu einem Allesfresser wird; bei größeren Exemplaren wurde beobachtet, dass sie sich eher von Pflanzenfressern ernähren. Er ernährt sich von kleinen wirbellosen Tieren, Wasserinsekten, Amphibien, Aas sowie einer Vielzahl von Wasser- und Terrestrischen Pflanzen.
Wissenschaftliche Untersuchungen legen nah, dass die Schildkröten auch durch die Verschmutzung ihres Lebensraumes gefährdet werden. Schwermetalle wie Quecksilber, Eisen und Cadmium konnten im Gewebe von 60 Schildkröten nachgewiesen werden, die im Süden des Kaspischen Meeres gefangen wurden.
Die Kaspische Bachschildkröte wird von der Europäischen Union in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie geführt und gilt damit als streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung von den Mitgliedsstaaten besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.
Die Weltnaturschutzorganisation IUCN hat bisher noch keine Einstufung zum konkreten Gefährdungsstatus vorgenommen.
