Fluss

Colorado River

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Der Colorado ist der größte und wichtigste Fluss im Südwesten Nordamerikas. Er ist 2334 km lang und verfügt über ein Einzugsgebiet von 635.000 km². Landwirtschaft, Trinkwasser- und Elektrizitätsversorgung im Südwesten der Vereinigten Staaten und in Teilen Kaliforniens hängen stark vom Wasserregime des Colorado River ab. Dazu wurde zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1980er Jahren eine Vielzahl von Bewässerungsprojekten unterschiedlicher Größe verwirklicht.

Seit vielen Jahren gilt der durch Dürre, Trockenheit und Wasserentnahme bedrohte Colorado River als der am stärksten gefährdete Fluss der USA.

Ökosysteme

Der historische Zustand des Colorado River ist weitgehend unbekannt. Vor dem Bau des Glen Canyon Dam, der 1963 vollendet wurde, gab es keine übergreifenden Untersuchungen. Die erste Welle an systematischer Forschung begann erst 1977 auf Anregung und bezahlt durch das Bureau of Reclamation, den Betreiber der Talsperre.

Die Ökosysteme des Flusses unterscheiden sich stark in den verschiedenen Flussabschnitten. Während der Oberlauf des Colorado River als kalter und klarer Gebirgsfluss beschrieben werden kann, nimmt er durch eigene Erosion und Zufuhr von Geschiebe durch die Zuflüsse auf dem Colorado-Plateau gewaltige Mengen an Schwebstoffen auf. Mit dem Zufluss des Gila Rivers in Arizona werden Mineralien und insbesondere Salze in den Colorado eingetragen, die die chemische Zusammensetzung und Salinität verändern. Außerdem ist der Unterlauf durch Wasserentnahme flach und erwärmt sich im Wüstenklima stark.

Die extreme Veränderung des Wasserregimes durch den Bau von Staudämmen und die Ausleitung von Wasser hat die aquatischen Ökosysteme des Mittel- und Unterlaufes stark beeinträchtigt. Die Stauseen sind tief und die Fließgeschwindigkeit ist stark reduziert. Unterhalb der Dämme führt das Fehlen von Geschiebe dazu, dass der Fluss sich eingräbt und das Wasser hier kälter und reißender, was wiederum dazu führt, dass das Benthal grobkörniger wird. Durch die Staustufen heizt das Wasser sich gleichzeitig vor den Dämmen auf. Sowohl Lebewesen, die auf warme Flachwasserzonen angewiesen sind, als auch große Fische, die auf eine bestimmte Wassertemperatur in Kombination mit einer gewissen Wasserqualität angewiesen sind, verlieren daher ihre Lebensräume. Der Rotlachs ist ein prominentes Beispiel; im Jahr 2022 verendeten zehntausende Tiere durch Pilzinfektionen, die durch den Anstieg der Wassertemperatur sprunghaft zugenommen hatten.

Die Gesamtzahl der ursprünglichen Fischarten im Einzugsgebiet des Colorado wird typischerweise mit 49 angegeben, davon gelten vier als lokal ausgestorben. Andererseits wurden mindestens 72 nicht-heimische Arten in das Einzugsgebiet eingeführt, vorwiegend im Interesse der Sportfischerei. Einzelne Stimmen nehmen nur 36 oder gar 29 ursprünglich heimische Arten an. Alle anderen wären danach vom Menschen eingeführt, darunter vor allem der Katzenwels Ictalurus punctatus und der ursprünglich aus Eurasien stammende Karpfen. Beide Arten haben erheblich zum Rückgang einheimischer Fische beigetragen, weil deren Laich ihnen als Nahrung dient. Zu den am stärksten bedrohten Arten gehört Gila cypha, ein Karpfenfisch, zu dessen Rettung von 2009 bis 2011 ein Ansiedelungsprojekt im Grand-Canyon-Nationalpark lief.

In den 1970er Jahren machten Karpfen 70–80 Prozent aller im Mittellauf des Colorado gefangenen Fische aus. Seit Anfang der 1980er Jahre nimmt der Anteil massiv ab, Untersuchungen mit denselben Methoden wie vorher ergaben seitdem nur noch rund 25 Prozent Karpfen und diese nur noch in kleinen Schulen. Als Ursache gelten die Veränderungen durch den Talsperrenbau, die zunächst den Karpfen stark bevorzugten, sich aber über etwa zwanzig Jahre wieder einpendelten. Weiterhin machen eingeführte Arten rund 85 Prozent des Bestandes im am besten untersuchten Abschnitt innerhalb des Grand-Canyon-Nationalparks aus.

Die Insektenpopulation im Oberlauf des Colorado wird durch Steinfliegen, Köcherfliegen und Eintagsfliegen dominiert. Zusammen mit im Wasser lebenden Käfern und einigen echten Fliegen machen sie 95 Prozent der Wirbellosen aus. Auf dem Colorado-Plateau und im Unterlauf des Flusses sind die Insekten durch den hohen Anteil an Schwebstoffen im Wasser stark reduziert. Wenigborster und der Flohkrebs Gammarus lacustirs, sowie eine Vielzahl an Schnecken stellen den größten Teil der Wirbellosen im Mittellauf des Colorado.

Die Ufervegetation ist durch die unterschiedlichen Höhenstufen und die umgebenden Ökosysteme geprägt. Bedeutend ist die Tamariske als Neophyt. Mit ihrem hohen Wasserbedarf können Tamarisken-Gebüsche die Uferzonen dominieren und die natürliche Vegetation verdrängen. In einigen der Naturschutzgebiete am Fluss wird die Art daher mit mechanischen Mitteln bekämpft.

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Der Colorado ist der größte und wichtigste Fluss im Südwesten Nordamerikas. Er ist 2334 km lang und verfügt über ein Einzugsgebiet von 635.000 km². Landwirtschaft, Trinkwasser- und Elektrizitätsversorgung im Südwesten der Vereinigten Staaten und in Teilen Kaliforniens hängen stark vom Wasserregime des Colorado River ab. Dazu wurde zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1980er Jahren eine Vielzahl von Bewässerungsprojekten unterschiedlicher Größe verwirklicht.

Seit vielen Jahren gilt der durch Dürre, Trockenheit und Wasserentnahme bedrohte Colorado River als der am stärksten gefährdete Fluss der USA.

Ökosysteme

Der historische Zustand des Colorado River ist weitgehend unbekannt. Vor dem Bau des Glen Canyon Dam, der 1963 vollendet wurde, gab es keine übergreifenden Untersuchungen. Die erste Welle an systematischer Forschung begann erst 1977 auf Anregung und bezahlt durch das Bureau of Reclamation, den Betreiber der Talsperre.

Die Ökosysteme des Flusses unterscheiden sich stark in den verschiedenen Flussabschnitten. Während der Oberlauf des Colorado River als kalter und klarer Gebirgsfluss beschrieben werden kann, nimmt er durch eigene Erosion und Zufuhr von Geschiebe durch die Zuflüsse auf dem Colorado-Plateau gewaltige Mengen an Schwebstoffen auf. Mit dem Zufluss des Gila Rivers in Arizona werden Mineralien und insbesondere Salze in den Colorado eingetragen, die die chemische Zusammensetzung und Salinität verändern. Außerdem ist der Unterlauf durch Wasserentnahme flach und erwärmt sich im Wüstenklima stark.

Die extreme Veränderung des Wasserregimes durch den Bau von Staudämmen und die Ausleitung von Wasser hat die aquatischen Ökosysteme des Mittel- und Unterlaufes stark beeinträchtigt. Die Stauseen sind tief und die Fließgeschwindigkeit ist stark reduziert. Unterhalb der Dämme führt das Fehlen von Geschiebe dazu, dass der Fluss sich eingräbt und das Wasser hier kälter und reißender, was wiederum dazu führt, dass das Benthal grobkörniger wird. Durch die Staustufen heizt das Wasser sich gleichzeitig vor den Dämmen auf. Sowohl Lebewesen, die auf warme Flachwasserzonen angewiesen sind, als auch große Fische, die auf eine bestimmte Wassertemperatur in Kombination mit einer gewissen Wasserqualität angewiesen sind, verlieren daher ihre Lebensräume. Der Rotlachs ist ein prominentes Beispiel; im Jahr 2022 verendeten zehntausende Tiere durch Pilzinfektionen, die durch den Anstieg der Wassertemperatur sprunghaft zugenommen hatten.

Die Gesamtzahl der ursprünglichen Fischarten im Einzugsgebiet des Colorado wird typischerweise mit 49 angegeben, davon gelten vier als lokal ausgestorben. Andererseits wurden mindestens 72 nicht-heimische Arten in das Einzugsgebiet eingeführt, vorwiegend im Interesse der Sportfischerei. Einzelne Stimmen nehmen nur 36 oder gar 29 ursprünglich heimische Arten an. Alle anderen wären danach vom Menschen eingeführt, darunter vor allem der Katzenwels Ictalurus punctatus und der ursprünglich aus Eurasien stammende Karpfen. Beide Arten haben erheblich zum Rückgang einheimischer Fische beigetragen, weil deren Laich ihnen als Nahrung dient. Zu den am stärksten bedrohten Arten gehört Gila cypha, ein Karpfenfisch, zu dessen Rettung von 2009 bis 2011 ein Ansiedelungsprojekt im Grand-Canyon-Nationalpark lief.

In den 1970er Jahren machten Karpfen 70–80 Prozent aller im Mittellauf des Colorado gefangenen Fische aus. Seit Anfang der 1980er Jahre nimmt der Anteil massiv ab, Untersuchungen mit denselben Methoden wie vorher ergaben seitdem nur noch rund 25 Prozent Karpfen und diese nur noch in kleinen Schulen. Als Ursache gelten die Veränderungen durch den Talsperrenbau, die zunächst den Karpfen stark bevorzugten, sich aber über etwa zwanzig Jahre wieder einpendelten. Weiterhin machen eingeführte Arten rund 85 Prozent des Bestandes im am besten untersuchten Abschnitt innerhalb des Grand-Canyon-Nationalparks aus.

Die Insektenpopulation im Oberlauf des Colorado wird durch Steinfliegen, Köcherfliegen und Eintagsfliegen dominiert. Zusammen mit im Wasser lebenden Käfern und einigen echten Fliegen machen sie 95 Prozent der Wirbellosen aus. Auf dem Colorado-Plateau und im Unterlauf des Flusses sind die Insekten durch den hohen Anteil an Schwebstoffen im Wasser stark reduziert. Wenigborster und der Flohkrebs Gammarus lacustirs, sowie eine Vielzahl an Schnecken stellen den größten Teil der Wirbellosen im Mittellauf des Colorado.

Die Ufervegetation ist durch die unterschiedlichen Höhenstufen und die umgebenden Ökosysteme geprägt. Bedeutend ist die Tamariske als Neophyt. Mit ihrem hohen Wasserbedarf können Tamarisken-Gebüsche die Uferzonen dominieren und die natürliche Vegetation verdrängen. In einigen der Naturschutzgebiete am Fluss wird die Art daher mit mechanischen Mitteln bekämpft.

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