Eland
Die Elenantilope (Taurotragus oryx), auch Eland genannt, ist eine in Afrika lebende Antilope. Gemeinsam mit der Riesen-Elenantilope, die zwar nicht größer ist, aber längere Hörner hat, bildet sie die Gattung der Elenantilopen.
Charakteristisches Merkmal dieser Art sind die eng gedrehten, geraden Hörner, die bei beiden Geschlechtern vorhanden sind, die „Schulterbeule“ sowie die 2 bis 15 hellen Querstreifen auf dem Oberkörper. Das Haarkleid ist gelbbraun oder fahl und verfärbt sich bei älteren Tieren an Hals und Schultern blaugrau. Bei ausgewachsenen Männchen entwickeln sich eine Wamme sowie ein Haarbüschel an der Stirn.
Mit einem Gewicht zwischen 500 und 1000 Kilogramm und einer Körperlänge von zwei bis drei Metern ist sie die größte Antilopenart. Die Schulterhöhe beträgt im Schnitt 1,5 Meter. Damit ist die Elenantilope so groß wie ein Rind, macht aber einen schlankeren Eindruck.
Elenantilopen leben in den offenen Ebenen, trockenen Savannen sowie den bergigen Graslandschaften Ost-, Zentral- und Südafrikas.
Obwohl sie in der Regel gemächliche Tiere sind, können Elenantilopen bis zu 70 Kilometer pro Stunde schnell laufen. Sie sind außerdem als sehr gute Springer bekannt. Während sie in der Tageshitze im Schutz eines Baums oder Gebüschs ruhen, werden sie zur Dämmerung aktiv. Sie sind Laubfresser, ernähren sich aber auch gelegentlich von Gras und graben mit den Vorderhufen Knollen und Wurzeln aus.
Die Herden bestehen im Schnitt aus 25 Tieren, können aber unter günstigen Bedingungen bis zu 700 Individuen umfassen. Die größten Herden scheinen aber nur zeitweise Zusammenschlüsse ohne feste Bindung zu sein. Normalerweise bestehen Herden aus einem ausgewachsenen Bullen sowie aus mehreren Kühen, jungen Männchen und Jungtieren. In seltenen Fällen kann eine Herde mehr als ein ausgewachsenes Männchen beinhalten; dann wird früh die Rangordnung ausgefochten. Dafür werden die Hörner gegeneinandergestoßen, was zu schweren Verletzungen führen kann.
Auf die hohen Temperaturen ihrer Umwelt sind sie perfekt eingestellt: Während der Trockenzeit steigt ihre Körpertemperatur um sieben Grad. Damit vermeiden sie einen durch Schwitzen verursachten Wasserverlust.
Elenantilopen sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Grasfresser). Sie grasen während der trockenen Wintermonate, haben sich aber auch an das Verbissene während der Regenzeit angepasst, wenn Gräser häufiger vorkommen. Sie benötigen eine proteinreiche Ernährung aus sukkulenten Blättern blühender Pflanzen, fressen aber auch minderwertiges Pflanzenmaterial wie Kräuter, Bäume, Sträucher, Gräser, Samen und Knollen, wenn diese verfügbar sind.
Elenantilopen sind polygame Brüter und dominante Männchen paaren sich mit mehreren Weibchen. Manchmal kämpfen die Männchen mit ihren Hörnern. Die Paarung kann jederzeit stattfinden, in der Regel dann, wenn sich die Elenantilopen auf den üppigen Ebenen versammeln, um das üppige Gras zu fressen. Die Trächtigkeit dauert 8,5-9 Monate und die Weibchen bringen ein einziges Kalb zur Welt, das sie in der Vegetation versteckt halten, bis es zwei Wochen alt ist. Die Kälber wachsen sehr schnell heran, ernähren sich von der nahrhaften Elenantilopenmilch und schließen sich bald einer Kinderherde an, die in der Nähe der Herde der Weibchen bleibt. Die meiste Zeit über halten sich die Kälber versteckt oder bewegen sich zusammen mit ihren Müttern. Die Entwöhnung findet nach 6 Monaten statt und die Kälber bleiben bis zu zwei Jahre lang in ihrer Kälbergruppe. Danach ziehen sie los, um sich einer weiblichen oder männlichen Herde anzuschließen. Die Geschlechtsreife wird von den Weibchen im Alter von 1 bis 3 Jahren und von den Männchen im Alter von 4 bis 5 Jahren erreicht.
Die Elenantilope wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten als Art Tragelaphus oryx geführt. Sie wird als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Elenantilope auf etwa 136.000 Individuen. Derzeit wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand bleibt stabil.