Europäische ginsterkatze
Die Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta genetta), auch Europäische Ginsterkatze genannt, ist eine Ginsterkatzen-Art, die 1758 von Linnaeus als Viverra genetta erstbeschrieben wurde.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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NesthockerVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Pr
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RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
So
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
C
beginnt mitDie Ginsterkatze ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 50 Zentimetern und einer Schwanzlänge von etwa 45 Zentimetern ungefähr so groß wie eine Hauskatze, aber langgestreckter. Das Fell hat eine graubraune Grundfarbe, auf der in Längsreihen schwarze Flecken angeordnet sind. Der Schwanz ist mit acht bis zehn schwarzen Ringen versehen. Die Schwanzspitze ist meistens weiß. Die Schnauze ist spitz, die Beine kurz und die Ohren groß. Die Krallen sind kurz und lassen sich einziehen. Die Ohrmuscheln sind gut entwickelt und beweglich. Kleinfleck-Ginsterkatzen haben 40 Zähne. Das Tier hat einen starken Moschusgeruch. Die Afterdrüse sondert nur in geringer Menge eine fette, nach Moschus riechende Feuchtigkeit ab, bei Bedrohung wird ein faulig riechendes Sekret abgegeben.
Die Kleinfleck-Ginsterkatze kommt in fünf Unterarten in Afrika, Europa und auf der arabischen Halbinsel vor.
In Afrika werden drei getrennte Verbreitungsgebiete besiedelt: Der Nordrand der Sahara (Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen), Savannengebiete in einem breiten Streifen der Subsahara von West- nach Ostafrika sowie im südlichen Afrika. Auf der arabischen Halbinsel beschränkt sich die Verbreitung auf die Küstenregionen von Saudi-Arabien, des Jemen und des Omans.
Die Bestände in Europa gelten als vom Menschen eingeführt. Die Art lässt sich im südlichen Frankreich und auf der iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal), wie auch auf den balearischen Inseln Mallorca, Ibiza und Cabrera finden. Es gibt regelmäßige Sichtungen in Deutschland und Belgien.
Das Spektrum der besiedelten Lebensräume ist sehr weit. Bäume und Sträucher oder Felsen sind häufig vorhanden, bewohnt werden v. a. verschiedene Typen von Wäldern und Buschland. Die Art ist häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen zu finden, scheint dichten Regenwald und extrem aride Regionen hingegen zu meiden. In Europa stellen Eichenwälder und Olivenhaine typische Habitate dar. Die Höhenverbreitung erstreckt sich bis auf 2.600 m im Hohen Atlas (Marokko) und mindestens 3.000 m im Hochland von Äthiopien. In Zentralspanien werden maximal 1.400 m erreicht.
Kleinfleck-Ginsterkatzen sind exzellente Springer und Kletterer, die sich auch auf dornigen Ästen ohne Verletzungen fortbewegen können. Die nachtaktiven und scheuen Tiere leben meist alleine, sehr selten nur im Familienverband. Tagsüber schlafen die Ginsterkatzen in Verstecken, nachts gehen sie auf Jagd. Die Tragzeit der Ginsterkatzen liegt bei zehn bis zwölf Wochen, pro Wurf kommen zwei bis vier Junge auf die Welt. Sie sind noch nackt und blind. Nach einem Jahr verlassen sie ihre Mutter. Ginsterkatzen geben ähnliche Geräusche wie Katzen von sich: Knurren bei Erregung, Fauchen als Drohung, Schnurren, wenn sie sich wohlfühlen, und Miauen.
Kleinfleck-Ginsterkatzen erbeuten vor allem Kleinsäuger, außerdem Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische und Insekten. Gelegentlich fressen sie auch Beeren, andere Früchte oder rauben Nester aus. In einem im Südwesten von Frankreich gelegenen Wald mit felsigen Regionen ernährten sich die Tiere zu 78 % von Kleinsäugern, darunter die Waldmaus, die Rötelmaus, die Westschermaus, Feldmäuse, Rotzahnspitzmäuse, Maulwürfe, die Hausspitzmaus, die Wasserspitzmaus und gelegentlich das Mauswiesel und das Hermelin. Vögel und Insekten, vor allem Käfer und Heuschrecken hatten einen Anteil von ca. 10 % an der Ernährung und der Anteil von Amphibien, Reptilien, Kaninchen und Fisch lag bei einem Prozent oder weniger. An Pflanzen wurden Gräser, Beeren und andere Früchte aufgenommen (10 bis 13 %).
Kleinfleck-Ginsterkatzen sind Fleischfresser und fressen die meisten kleinen Tiere, die sie fangen können, wie Mäuse, Ratten, Insekten, Vögel und kleine Reptilien.
Über das Paarungssystem der Kleinfleck-Ginsterkatzen ist wenig bekannt. Die Brutzeit variiert je nach Region. Im östlichen, westlichen und südlichen Afrika brüten Kleinfleck-Ginsterkatzen in den feuchten Jahreszeiten. In Europa und Nordafrika brüten sie im Frühjahr und Herbst. Nach einer Tragzeit von etwa 10 bis 11 Wochen werden in der Regel zwischen 1 und 4 Jungtiere geboren. Die Jungtiere sind blind und hilflos, wenn sie geboren werden. Im Alter von etwa 7 Wochen beginnen sie, Fleisch zu fressen und sind mit vier Monaten vollständig entwöhnt. Mit 5 Monaten sind sie geschickt genug, um selbst zu jagen. Im Alter von 19 Monaten beginnen die Jungtiere zu markieren, und man geht davon aus, dass sie mit 2 Jahren fortpflanzungsfähig sind.
Auf Grund des großen Verbreitungsgebietes und der Häufigkeit der Art wird sie seitens der IUCN als nicht gefährdet angesehen.
Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist einer der häufigsten und am weitesten verbreiteten kleinen Fleischfresser in ihrem Heimatgebiet in Afrika. In Europa ist diese Art mäßig verbreitet. Es gibt jedoch keine Schätzung der Populationsgröße für diese Art. Derzeit wird die Kleinfleck-Ginsterkatze von der ICUN als Least Concern (LC) eingestuft und ihre Bestände sind stabil.
Kleinfleck-Ginsterkatzen helfen bei der Kontrolle von Ungezieferpopulationen, und da sie oft in der Nähe menschlicher Siedlungen leben, ist dies bei Schädlingsproblemen mit Nutzpflanzen von Vorteil.