Das Sperlingstäubchen (Columbina passerina) ist eine Art der Taubenvögel, die der Unterfamilie der Amerikanischen Kleintauben zugerechnet wird. Die Art gilt als in ihrem Bestand nicht gefährdet und kommt in mehreren Unterarten von Nordamerika bis Südamerika vor.
Das Sperlingstäubchen erreicht eine Körperlänge von 16,5 Zentimetern. Es gehört damit zu den sehr kleinen Taubenarten. Der Körperbau ist gedrungen. Der Schwanz ist sehr kurz. Ein Geschlechtsdimorphismus ist in schwacher Form vorhanden. Die Weibchen sind etwas matter gefärbt. Ihnen fehlt der Rosa-Ton, den die Männchen an einigen Körperpartien zeigen.
Beim Männchen ist der Kopf, Hals und die Brust grau mit einem rosafarbenen Schimmer. An Brust und den Halsseiten zeigen sie schwarze Punkte. Das unterscheidet sie unter anderem von den ansonsten sehr ähnlichen Zwergtäubchen. Die übrige Körperoberseite ist grau bis bräunlich grau. Die Flügeldecken sind rosa und weisen schillernde dunkle Flecken auf. Die Handschwingen sind kastanienbraun und haben dunkle Spitzen. Die Unterschwanzdecken sind graubraun. Der Schnabel ist an der Basis gelb bis rötlich. Die Schnabelspitze ist immer dunkel bis fast ganz schwarz.
Sperlingstäubchen kommen im südlichen Teil der Vereinigten Staaten, im größten Teil Mexikos, in Teilen Mittelamerikas, auf den karibischen Inseln und im nordwestlichen Südamerika vor. Sie ziehen nicht auf Tierwanderung und leben das ganze Jahr über in ihrem Verbreitungsgebiet. Sie bewohnen offene Gebiete mit Bäumen und Büschen. Man findet sie auch in Wäldern mit Sandflächen, an Waldrändern, in trockenen Buschlandschaften, in Savannen, auf Ackerland und in Siedlungsgebieten.
Das Verbreitungsgebiet des Sperlingstäubchens reicht vom Süden der Vereinigten Staaten über Mittelamerika bis nach Südamerika. In Südamerika ist das Verbreitungsgebiet disjunkt. In den Vereinigten Staaten kommt die Art unter anderem in South Carolina bis nach Florida sowie entlang der Golfküste bis nach Texas vor. Die Höhenverbreitung der Art reicht vom Küstengebiet bis in Höhen von 2.900 Meter.
Die in den Vereinigten Staaten vorkommenden Populationen ziehen während des Winterhalbjahres nach Süden. Im übrigen Verbreitungsgebiet ist das Sperlingstäubchen ein Standvogel. Es ist eine sehr lebhafte Taubenart, die den größten Teil des Tages mit der Futtersuche am Boden verbringt. Das Nahrungsspektrum besteht aus Sämereien, kleinen Beeren, Insekten und deren Larven. Die Fortpflanzungszeit variiert in Abhängigkeit vom Verbreitungsgebiet. Im Süden der USA brütet das Sperlingstäubchen von Februar bis November und zeigt dabei eine gewisse Abhängigkeit vom Nahrungsangebot. Das Nest wird am Boden oder in niedriger Höhe in Sträuchern angelegt. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern. Gelegentlich umfasst es aber – für Tauben verhältnismäßig ungewöhnlich – auch drei weißschalige Eier. Die Brutzeit beträgt 13 bis 14 Tage. Die Jungvögel sind nach elf bis zwölf Tagen flügge. An der Bebrütung der Eier sowie der Aufzucht der Jungen sind beide Elternvögel beteiligt.
Sperlingstäubchen sind Pflanzenfresser, hauptsächlich Körnerfresser, und fressen die Samen verschiedener wilder Gräser und Unkräuter. Sie ernähren sich auch von Beeren, Früchten, Insekten und Schnecken (einschließlich der Schneckenhäuser) und besuchen Vogelfutterstellen, wenn diese für sie zugänglich sind.
Sperlingstäubchen sind monogam und verpaaren sich lebenslang mit ihrem Partner. Das Nisten kann zwischen Februar und Oktober stattfinden, der Höhepunkt liegt jedoch normalerweise zwischen Anfang April und Mitte Mai. Paare können in jedem Jahr 2-3 Bruten aufziehen. Sperlingstäubchen bauen ihre Nester auf dem Boden in der Vegetation oder manchmal leicht erhöht in Büschen. Ihre Nester sind recht einfach, meist nur eine leichte Rille im Boden, die auf einfache Weise mit Pflanzenmaterial umgeben ist. Die Nester in Büschen sind oft eine einfache Struktur aus Zweigen und Pflanzen, die oft zerbrechlich sind. Das Weibchen legt im Durchschnitt 2 weiße Eier, die von beiden Elternteilen 12-14 Tage lang bebrütet werden. Die Küken sind bei der Geburt Nesthocker und mit einer kleinen Menge grauer Daunenfedern bedeckt. Beide Elternteile füttern ihre Jungen, bis sie in der Lage sind, sich selbst zu ernähren. Sie werden in der Regel 11 Tage nach dem Schlüpfen flügge und sind im Alter von 79 Tagen geschlechtsreif.
Obwohl Sperlingstäubchen derzeit nicht als bedroht gelten, leiden sie immer noch unter dem Verlust ihres ursprünglichen Lebensraums, Störungen durch den Menschen, der Jagd und der Prädation durch Hauskatzen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Sperlingstäubchens auf 11.000.000 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Als Samenfresser spielen Sperlingstäubchen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem, da sie Samen ausstreuen und bei der Waldregeneration helfen. Sie dienen auch als Nahrung für viele terrestrische Prädatoren und Greifvögel.