Urutau-Tagschläfer
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Nyctibius griseus

Der Urutau-Tagschläfer (Nyctibius griseus) ist ein nachtaktiver Vogel, der in Zentral- und Südamerika vom tropischen Mexiko über Costa Rica bis ins nördliche Argentinien und ins nördliche Uruguay vorkommt. Ebenso ist er auf den Karibikinseln Jamaika und Hispaniola anzutreffen. Als Lebensraum bevorzugt er lichte Wälder, Waldränder sowie baumbestandene, savannenähnliche Gelände unterhalb von 1200 m.

Aussehen

Ausgewachsen erreicht der Urutau-Tagschläfer eine Höhe von 38 cm und wiegt dann 230 g. Er ist ein großer, kräftiger Vogel mit graubraun gesprenkeltem Gefieder. Den kurzen Schnabel kann er zu einem riesigen Schlund öffnen. Am Schnabelansatz befinden sich Borsten. Sein Ruf ist ein POO-O-OU-OU, tiefe, klare, traurig klingende Töne, die sowohl in der Höhe als auch der Lautstärke abnehmen. Dieser Ruf brachte ihm im Englischen den Namen „Potoo“ ein, und wegen seines großen Schnabels und seines in hellen Mondnächten erklingenden Rufes bekam er von den Einheimischen den Namen „Urutau“, was mit „Gespenstermaul“ übersetzt werden könnte.

Verteilung

Erdkunde

Die nominale Unterart des Urutau-Tagschläfers kommt in Trinidad & Tobago und in allen südamerikanischen Ländern mit Ausnahme von Chile vor, obwohl er in diesem Land als Landstreicher registriert worden ist. Dort reicht sein Verbreitungsgebiet von den Anden bis zum Atlantischen Ozean. N. g. panamensis kommt vom östlichen Nicaragua südlich durch Costa Rica und Panama und westlich der Anden vom nordwestlichen Venezuela über Kolumbien und Ecuador bis ins nordwestliche Peru vor.

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Der Urutau-Tagschläfer ist ein sesshafter Brüter in offenen Wäldern und Savannen. Er meidet kühlere montane Regionen und wird selbst in den wärmsten Teilen seines Verbreitungsgebiets selten über 1.900 m über dem Meeresspiegel beobachtet. Er neigt dazu, trockene Regionen zu meiden, wurde aber im April 1999 in der trockenen karibischen Ebene von Kolumbien beobachtet. Es gibt viele Populationen in den Galeriewäldern rund um die uruguayisch-brasilianische Grenze. Etwas weiter südlich, wo der Anteil an Wald im Vergleich zu Grasland etwas geringer ist, ist er ausgesprochen selten, und weiter westlich, in der argentinischen Provinz Entre Ríos mit ihren üppigen Auwäldern, ist er ebenfalls nicht häufig. Die Vögel am südlichen Ende ihres Verbreitungsgebiets können im Winter kurze Strecken nach Norden wandern.

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Urutau-Tagschläfer Lebensraum-Karte
Urutau-Tagschläfer Lebensraum-Karte
Urutau-Tagschläfer
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Gewohnheiten und Lebensstil

Ungewöhnlich ist das Brutverhalten des Urutau-Tagschläfers. Zwischen Dezember und März bebrüten die Vögel ein einziges, weißes Ei mit violetten Flecken. Der männliche Vogel sitzt am Tage absolut unbeweglich und mit geschlossenen Augen auf dem Ei. Seine Iris ist leuchtend orangefarben und würde seine perfekte Tarnung sofort verraten. Er betrachtet die Gegend allerdings aufmerksam durch je zwei unterschiedlich große Schlitze, die senkrecht zu den Augenlidern verlaufen. Wenn es dunkel wird, bebrütet das Weibchen das Ei. Es hält die Augen offen – die einzige Möglichkeit, den Brutplatz mit Hilfe einer Lampe überhaupt zu finden. Der männliche Vogel jagt in der Nacht nach großen Fluginsekten.Der eulenähnliche Vogel (er hat nur keinen runden Kopf wie diese) hat eine nahezu perfekt an den Untergrund angepasste Tarnung. Ob er auf einer Astgabelung in drei bis 18 Metern Höhe sitzt oder auf einem Zaunpfahl in zwei Metern Entfernung, ohne jede Vertiefung für das Ei, ist er beim Brüten nicht auszumachen. Der Kopf mit dem kurzen Schnabel ist senkrecht nach oben gerichtet. Er vertraut so sehr auf seine Tarnung, dass er auch bei Annäherung auf wenige Zentimeter nicht flieht. Der Vogel bebt dann vor Stress.Urutau-Tagschläfer sind wenig erforscht und gelten überall als selten, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie auf Grund ihrer Tarnung häufig übersehen werden. Wegen ihres großen Verbreitungsgebietes werden sie auf der Roten Liste der IUCN jedoch als „nicht gefährdet“ (least concern) geführt.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Dieser nachtaktive Insektenfresser jagt wie ein Würger oder Fliegenfänger von einer Sitzstange aus. Mit seinem breiten Maul fängt er Insekten wie Fliegen und Motten, aber auch Ameisen, andere Hautflügler, Termiten, Heuschrecken, Heuschrecken und Grillen. Er hat einen einzigartigen Zahn im Oberkiefer, der ihm bei der Nahrungssuche hilft, aber er schluckt seine Beute ganz herunter.

Paarungsgewohnheiten

POPULATION

Referenzen

1. Urutau-Tagschläfer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Urutau-Tagschl%C3%A4fer
2. Urutau-Tagschläfer auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22689646/163600335
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/681110

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