Gattung

Conopophaga

8 Spezies

Conopophaga ist eine Gattung von Vögeln aus der Familie der Mückenfresser (Conopophagidae). Sie umfasst neun der insgesamt elf Arten, die zu dieser Familie gezählt werden. Conopophaga-Mückenfresser sind kleine Vögel, die im dichten Unterholz tropischer Wälder leben und auf Nahrungssuche gehen. Alle Arten sind ausschließlich auf dem südamerikanischen Kontinent beheimatet. Keine von ihnen wird als konkret bedroht eingestuft.

Bei den Conopophaga-Mückenfressern handelt es sich generell um Bewohner humider, tropischer Wälder, die zumeist Gebiete mit dichtem bis sehr dichtem Unterholz benötigen. Hierbei kann es sich auch um Sekundärwald handeln, solange dieser hochgewachsen genug und nicht zu sehr fragmentiert ist. Die in Amazonien heimischen Vertreter bevorzugen die dortigen Terra-firme-Wälder, die ganzjährig nicht überflutet werden. Darüber hinaus kommen einige wenige Arten auch mit trockeneren Waldformen, wie den brejos genannten, fruchtbaren Vegetationsinseln in der ansonsten halbwüstenartigen Sertão-Region des brasilianischen Binnenlandes oder manchen Galeriewäldern entlang von Flüssen zurecht. Die Lebensweise vieler Vertreter ist eher unvollständig erforscht. Bekannt ist, dass es sich um paarbildende Vögel handelt, die offenbar über längere Zeiträume monogam bleiben, Schwärme mit Vertretern der eigenen oder andere Arten bilden sie hingegen nicht. Eine Studie an Schwarzwangen-Mückenfressern (C. melanops) im Süden Brasiliens ergab eine dortige Populationsdichte von etwa 34 Paaren je 100 ha Fläche. Die auffälligen, aufstellbaren Federn an der Seite des Kopfes werden bei Zurschaustellungen während der Balz und Territorialkonflikten eingesetzt. Menschen gegenüber sind sie in der Regel nicht besonders schüchtern, im Gegenteil lassen sie – so sie denn überhaupt auszumachen sind – Annäherungen bis auf recht kurze Distanzen zu. Generell lässt sich die Präsenz von Conopophaga-Mückenfressern oft deutlich leichter akustisch als visuell bestätigen. Alle Arten verfügen neben dem eigentlichen Gesang zumindest über zwei bis drei einsilbige Kontakt- und Alarmrufe, die oft an ein harsches, staccato-artig vorgetragenes Schnattern erinnern. Obwohl alle Rufe und Gesänge von beiden Geschlechtern genutzt werden können, singen außerhalb der Brutzeit normalerweise nur die Männchen. Die Vögel leben dicht am Boden im Unterholz, nutzen den eigentlichen Erdboden aber nur bei der Nahrungssuche. Als Ruheplatz dienen stattdessen oft verhältnismäßig exponierte, horizontal wachsende Äste und Zweige. Die Beute, bei der es sich fast ausschließlich um verschiedenste Gliederfüßer bis zu einer Größe von etwa 5 mm handelt, wird häufig in der zu Boden gefallenen, toten Vegetation gesucht. Nur in Einzelfällen wurde bislang über den Verzehr von Beeren oder kleinen Wirbeltieren wie Fröschen berichtet. Bei der Jagd lauern die Mückenfresser teils mehrere Minuten an einer Sitzwarte etwa einen Meter über dem Boden und lassen sich dann mit einer schnellen Bewegung auf diese herabfallen. Ist dieser Versuch nicht sofort erfolgreich, wird das Beutetier hüpfend und springend verfolgt. Alternativ werden Insekten und Spinnen mit dem Schnabel von der umgebenden Vegetation gepickt. Seltener wird fliegende Beute auch nach kurzen, aufwärtsgerichteten Flügen gefangen. In den seltenen Fällen, in denen größere Beutetiere geschlagen werden, werden diese vor dem Verzehr mit dem Schnabel gegen einen Stamm oder Ast geschlagen, bis sie sich nicht mehr wehren und anschließend im Ganzen geschluckt werden können. Bei allen Jagdmethoden nutzen die Vögel ausschließlich ihre Schnäbel zur Jagd, mit den Füßen behelfen sie sich nicht. Die Brutbiologie vieler Conopophaga-Arten ist bislang nur unvollständig erforscht. Soweit bekannt beteiligen sich jedoch beide Geschlechter gleichermaßen am Nestbau und der Aufzucht der Jungen. Im Falle des Schwarzwangen-Mückenfressers scheint der Nestbau allerdings allein dem Männchen zu obliegen, während das Weibchen sich an den anderen Aspekten des Brutgeschäfts gleichermaßen beteiligt. Die Nester bestehen aus einer unordentlich wirkenden Masse von Zweigen, großen Blättern und dunklen Wurzelfasern, die in den meisten Fällen in bis zu einem Meter Höhe zwischen kleinen Stämmen und Ästen arrangiert werden. Auf diesem Untergrund wird eine deutlich filigranere, tassenförmige Konstruktion aus feinen Wurzelfasern errichtet, in die schließlich die Eier gelegt werden. Die übliche Gelegegröße scheint bei zwei Eiern zu liegen. Diese sind meist in blassen Braun-, Gelb- oder Cremetönen gefärbt und zeigen eine Reihe dunklerer Flecken und Tupfer. Die Inkubationszeit ist nicht genau dokumentiert, lag jedoch bei einem über einen längeren Zeitraum beobachteten Nest bei mehr als 12 Tagen. Nach circa weiteren zwei Wochen verlassen die Jungvögel erstmals das Nest. Die Pflege durch die Altvögel wird jedoch auch nach dem Flüggewerden noch einige Wochen fortgesetzt. Um den Nistplatz vor Prädatoren zu schützen verlassen sich die Vögel auf die gute Tarnung der Nester und verbleiben bei Bedrohungen zunächst bewegungslos am Nest. Erst wenn sich ein potenzieller Nesträuber bis auf wenige Zentimeter nähert, fliegen die brütenden Mückenfresser auf und versuchen, den Angreifer durch das hektische Vortäuschen eines gebrochenen Flügels vom Nistplatz abzulenken.

Die Gattung Conopophaga ist endemisch auf dem südamerikanischen Kontinent verbreitet. Die größte Artenvielfalt findet sich in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, wo teils auch mehrere Arten sympatrisch vorkommen. Darüber hinaus gelten die Mata Atlântica im Südosten Brasiliens sowie die Zentral- und Ostkordillere der Anden im Westen und Norden Südamerikas als zentrale Verbreitungsgebiete der Gattung. Mit Stand 2021 stuft die IUCN keine der neun Arten als konkret bedroht ein. Die Organisation führt alle Vertreter auf der niedrigsten Gefährdungsstufe least concern („nicht gefährdet“). Auch wenn kaum konkrete Bestandsschätzungen zu einzelnen Arten vorliegen, scheint sich der Großteil der Populationen jedoch stabil zu entwickeln.

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Conopophaga ist eine Gattung von Vögeln aus der Familie der Mückenfresser (Conopophagidae). Sie umfasst neun der insgesamt elf Arten, die zu dieser Familie gezählt werden. Conopophaga-Mückenfresser sind kleine Vögel, die im dichten Unterholz tropischer Wälder leben und auf Nahrungssuche gehen. Alle Arten sind ausschließlich auf dem südamerikanischen Kontinent beheimatet. Keine von ihnen wird als konkret bedroht eingestuft.

Bei den Conopophaga-Mückenfressern handelt es sich generell um Bewohner humider, tropischer Wälder, die zumeist Gebiete mit dichtem bis sehr dichtem Unterholz benötigen. Hierbei kann es sich auch um Sekundärwald handeln, solange dieser hochgewachsen genug und nicht zu sehr fragmentiert ist. Die in Amazonien heimischen Vertreter bevorzugen die dortigen Terra-firme-Wälder, die ganzjährig nicht überflutet werden. Darüber hinaus kommen einige wenige Arten auch mit trockeneren Waldformen, wie den brejos genannten, fruchtbaren Vegetationsinseln in der ansonsten halbwüstenartigen Sertão-Region des brasilianischen Binnenlandes oder manchen Galeriewäldern entlang von Flüssen zurecht. Die Lebensweise vieler Vertreter ist eher unvollständig erforscht. Bekannt ist, dass es sich um paarbildende Vögel handelt, die offenbar über längere Zeiträume monogam bleiben, Schwärme mit Vertretern der eigenen oder andere Arten bilden sie hingegen nicht. Eine Studie an Schwarzwangen-Mückenfressern (C. melanops) im Süden Brasiliens ergab eine dortige Populationsdichte von etwa 34 Paaren je 100 ha Fläche. Die auffälligen, aufstellbaren Federn an der Seite des Kopfes werden bei Zurschaustellungen während der Balz und Territorialkonflikten eingesetzt. Menschen gegenüber sind sie in der Regel nicht besonders schüchtern, im Gegenteil lassen sie – so sie denn überhaupt auszumachen sind – Annäherungen bis auf recht kurze Distanzen zu. Generell lässt sich die Präsenz von Conopophaga-Mückenfressern oft deutlich leichter akustisch als visuell bestätigen. Alle Arten verfügen neben dem eigentlichen Gesang zumindest über zwei bis drei einsilbige Kontakt- und Alarmrufe, die oft an ein harsches, staccato-artig vorgetragenes Schnattern erinnern. Obwohl alle Rufe und Gesänge von beiden Geschlechtern genutzt werden können, singen außerhalb der Brutzeit normalerweise nur die Männchen. Die Vögel leben dicht am Boden im Unterholz, nutzen den eigentlichen Erdboden aber nur bei der Nahrungssuche. Als Ruheplatz dienen stattdessen oft verhältnismäßig exponierte, horizontal wachsende Äste und Zweige. Die Beute, bei der es sich fast ausschließlich um verschiedenste Gliederfüßer bis zu einer Größe von etwa 5 mm handelt, wird häufig in der zu Boden gefallenen, toten Vegetation gesucht. Nur in Einzelfällen wurde bislang über den Verzehr von Beeren oder kleinen Wirbeltieren wie Fröschen berichtet. Bei der Jagd lauern die Mückenfresser teils mehrere Minuten an einer Sitzwarte etwa einen Meter über dem Boden und lassen sich dann mit einer schnellen Bewegung auf diese herabfallen. Ist dieser Versuch nicht sofort erfolgreich, wird das Beutetier hüpfend und springend verfolgt. Alternativ werden Insekten und Spinnen mit dem Schnabel von der umgebenden Vegetation gepickt. Seltener wird fliegende Beute auch nach kurzen, aufwärtsgerichteten Flügen gefangen. In den seltenen Fällen, in denen größere Beutetiere geschlagen werden, werden diese vor dem Verzehr mit dem Schnabel gegen einen Stamm oder Ast geschlagen, bis sie sich nicht mehr wehren und anschließend im Ganzen geschluckt werden können. Bei allen Jagdmethoden nutzen die Vögel ausschließlich ihre Schnäbel zur Jagd, mit den Füßen behelfen sie sich nicht. Die Brutbiologie vieler Conopophaga-Arten ist bislang nur unvollständig erforscht. Soweit bekannt beteiligen sich jedoch beide Geschlechter gleichermaßen am Nestbau und der Aufzucht der Jungen. Im Falle des Schwarzwangen-Mückenfressers scheint der Nestbau allerdings allein dem Männchen zu obliegen, während das Weibchen sich an den anderen Aspekten des Brutgeschäfts gleichermaßen beteiligt. Die Nester bestehen aus einer unordentlich wirkenden Masse von Zweigen, großen Blättern und dunklen Wurzelfasern, die in den meisten Fällen in bis zu einem Meter Höhe zwischen kleinen Stämmen und Ästen arrangiert werden. Auf diesem Untergrund wird eine deutlich filigranere, tassenförmige Konstruktion aus feinen Wurzelfasern errichtet, in die schließlich die Eier gelegt werden. Die übliche Gelegegröße scheint bei zwei Eiern zu liegen. Diese sind meist in blassen Braun-, Gelb- oder Cremetönen gefärbt und zeigen eine Reihe dunklerer Flecken und Tupfer. Die Inkubationszeit ist nicht genau dokumentiert, lag jedoch bei einem über einen längeren Zeitraum beobachteten Nest bei mehr als 12 Tagen. Nach circa weiteren zwei Wochen verlassen die Jungvögel erstmals das Nest. Die Pflege durch die Altvögel wird jedoch auch nach dem Flüggewerden noch einige Wochen fortgesetzt. Um den Nistplatz vor Prädatoren zu schützen verlassen sich die Vögel auf die gute Tarnung der Nester und verbleiben bei Bedrohungen zunächst bewegungslos am Nest. Erst wenn sich ein potenzieller Nesträuber bis auf wenige Zentimeter nähert, fliegen die brütenden Mückenfresser auf und versuchen, den Angreifer durch das hektische Vortäuschen eines gebrochenen Flügels vom Nistplatz abzulenken.

Die Gattung Conopophaga ist endemisch auf dem südamerikanischen Kontinent verbreitet. Die größte Artenvielfalt findet sich in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, wo teils auch mehrere Arten sympatrisch vorkommen. Darüber hinaus gelten die Mata Atlântica im Südosten Brasiliens sowie die Zentral- und Ostkordillere der Anden im Westen und Norden Südamerikas als zentrale Verbreitungsgebiete der Gattung. Mit Stand 2021 stuft die IUCN keine der neun Arten als konkret bedroht ein. Die Organisation führt alle Vertreter auf der niedrigsten Gefährdungsstufe least concern („nicht gefährdet“). Auch wenn kaum konkrete Bestandsschätzungen zu einzelnen Arten vorliegen, scheint sich der Großteil der Populationen jedoch stabil zu entwickeln.

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