Der Rotbauchsittich (Pyrrhura perlata, Syn.: Pyrrhura rhodogaster) gehört zur Gattung der Rotschwanzsittiche (Pyrrhura).
Rotbauchsittiche sind außergewöhnlich farbenprächtige Vögel, worauf auch schon ihr Artname „Perlata“ hinweist, der aus dem lateinischen übersetzt „geschleudert“ bedeutet. Das Ursprungsgebiet der Vögel bildet Südamerika, genauer gesagt Nordbrasilien sowie Nordbolivien. Dort leben sie in der dichten Vegetation des Regenwalds. Die Rotbauchsittiche halten sich überwiegend im höher gelegenen Teil der Bäume auf. Oft sieht man sie zusammen mit den Rotzügelsittichen (Pyrrhura picta). Außerhalb der Brutzeit sind Rotbauchsittiche meist in kleinen Schwärmen von drei bis acht Individuen unterwegs.
Rotbauchsittiche kamen früher häufig im Freiland vor, seit 2012 werden sie jedoch auf der Roten Liste als „verwundbar“ geführt. In menschlicher Obhut waren sie bis vor wenigen Jahren kaum zu finden. Aufgrund ihrer besonders schönen Färbung zählen sie mittlerweile jedoch zu den am häufigsten gehaltenen Pyrrhura-Arten.
Rotbauchsittiche werden etwa 24 cm groß und 85 bis 95 g schwer. Ihr Körperbau ist eher kräftig und kompakt. Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Für eine genaue Geschlechtsbestimmung benötigt man eine Endoskopie oder eine DNA-Bestimmung.
Das Gefieder der Rotbauchsittiche ist überwiegend grün. Seinen Namen verdankt der Rotbauchsittich jedoch seinem in leuchtendem Rot gefärbten Bauch. Auch Flügelbug, Unterbrust und Unterflügeldecken sind in diesem auffallenden Rot gefärbt. Am Schnabelansatz befindet sich ein schmaler roter Streifen. Scheitel, Stirn, Hals, Oberbrust, Nacken und Hinterkopf sind mattbraun, wobei jede Feder weißlichbraun gesäumt ist. Der Nacken ist durch ein blaues Band gekennzeichnet. Zügel und Wangen sind gelbgrün, die Ohrdecken hingegen bräunlich weiß. Schenkel, Unterschwanzdecken, Oberflügeldecken, Handdecken und Handschwingen sind blau, während die Schwanzoberseite braunrot und die Schwanzunterseite grau ist.
Der weiße Augenring ist nackt und die Iris dunkelbraun. Der scharfe Schnabel und die Füße sind grau.
Die jungen Vögel sehen aus wie die Elterntiere, allerdings sind ihre Gefiederfarben noch nicht so leuchtend, und ihr Bauch ist grün. Meist sind sie mit circa acht Monaten voll ausgefärbt, wobei der Zeitraum um einige Monate variieren kann.
Bei den Rotbauchsittichen handelt es sich um sehr agile Vögel, die wie viele Pyrrhura-Arten auch gerne baden. Rotbauchsittiche gehören zu den mittellauten Papageien. Jedoch schreien sie bei Gefahr und wenn sie aufgeregt sind sehr laut.
In freier Natur ernähren sich Rotbauchsittiche überwiegend von Früchten, Blüten, Beeren, Samen und Nüssen. Bei der Ernährung in menschlicher Obhut sollte das berücksichtigt werden, indem mindestens 40 % des Tagesbedarfs durch Obst und Gemüse gedeckt werden. Die Basis des Futters bildet eine Körnermischung für Großsittiche mit möglichst wenigen Sonnenblumenkernen. Zusätzlich sollten Äste zum Benagen gereicht werden, da diese Sittichart ein starkes Nagelbedürfnis verspürt.