Dermatobia hominis

Dermatobia hominis

Amerikanische dasselfliege

Reich
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Dermatobia hominis

Dermatobia hominis, deutsch gelegentlich amerikanische Dasselfliege oder neotropische Dasselfliege genannt, ist eine Art der Dasselfliegen. Ihre Larven parasitieren unter der Haut von Warmblütern und verursachen dort das Krankheitsbild der Myiasis oder Hypodermose. Die Art akzeptiert eine Vielzahl von Wirten, darunter als Gelegenheitswirt auch den Menschen. Dermatobia hominis ist einheimisch in Süd- und Mittelamerika, sie wird gelegentlich verschleppt, oft wird ein Befall bei Fernreisenden erst nach der Rückkehr in deren Heimat diagnostiziert. Ein ähnliches Befallsbild ruft in der Alten Welt die afrikanische Tumbufliege (Cordylobia anthropophaga) hervor.

Aussehen

Die imaginalen Fliegen erreichen eine Körperlänge von 12 bis 18 Millimeter. Ihr Kopf ist gelb gefärbt, der Thorax trüb blau, der Hinterleib leuchtend metallisch blau. Die Beine sind orange. Die Mundwerkzeuge der Fliege sind, wie typisch für die Familie, teilweise rückgebildet, vermutlich nehmen die imaginalen Fliegen keine Nahrung mehr auf. Bei der Art fehlen die Maxillarpalpen vollständig. Erhalten ist ein sehr kurzer, dreigliedriger Rüssel. Der bei anderen Fliegen zur leckenden Ernährung dienende Vorderteil (Labellum) ist teilweise noch vorhanden.

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Es gibt drei Larvenstadien. Das dritte Larvenstadium ist zylindrisch mit 23 Millimeter Körperlänge und etwa 6 Millimeter Durchmesser. Die Larven besitzen, wie typisch für Fliegenmaden, keine sklerotisierte Kopfkapsel. Sie sind fast einheitlich weiß gefärbt, nur die durchscheinenden Mundhaken und anschließenden internen Sklerite am Kopfende sind schwarz durchscheinend. Die Maden besitzen eine flaschenförmige Gestalt, ihr hinterer Abschnitt ist gegenüber dem Vorderteil markant verdickt. Auffallend sind Ringe aus dunkel gefärbten, nach hinten gerichteten Dornen auf den Segmentgrenzen.

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Verteilung

Erdkunde

Die Art lebt in Süd- und Mittelamerika, von Mexiko im Norden bis Argentinien im Süden.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Art bevorzugt feuchte, relativ kühle tropische Hochländer, etwa Regionen mit Kaffee-Anbau, wo sie oft im Sekundärwald oder in Waldrand-Lagen anzutreffen ist. Sie besitzt nur eine sehr geringe Wirtsspezifität, neben einer Vielzahl von Säugetieren, von Kleinsäugern bis zu Rindern, wurden sogar Vogelarten (z. B. Tukane) als Wirte gemeldet. Sie kann an Laborratten gezüchtet werden. Allerdings ist die Art bei der Wirtswahl nicht völlig wahllos. Es gibt nur wenige Berichte etwa über Befall von Pferden und auch von autochthonen Großsäugern wie etwa Tapiren.

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Der Lebenszyklus der Art ist ungewöhnlich. Das Weibchen legt seine Eier nicht auf dem Wirbeltier-Wirt ab. Es sucht zu diesem Zweck andere Insekten, die die Eier dann zum Ziel tragen (Phoresie). Es überfällt dabei im Flug andere Insekten, meist blutsaugende Insekten wie Moskitos, und legt an deren Hinterleib seine Eier (etwa 100 bis 200 pro Weibchen) ab. Landet dieses auf einem Wirbeltier, schlüpfen die Larven, ausgelöst durch den Wärmereiz, aus und bohren sich (schmerzfrei) in die Haut des Wirts ein. Sie verbringen dann – jeweils jede für sich – in einer beulenartigen, furunkel­ähnlichen Anschwellung unter der Haut fünf bis zehn Wochen, in denen sie drei Larvenstadien durchlaufen. Reife Larven verlassen dann ihren Wirt durch die Haut nach außen (meist nachts), lassen sich zu Boden fallen und verpuppen sich im Boden. Adulte Fliegen schlüpfen etwa einen Monat später aus dem Puparium aus. Es sind mehr als 50 andere Dipteren-Arten bekannt geworden, die die Eier von Dermatobia phoretisch zu ihrem Wirt tragen, die wichtigsten sind Sarcopromusca pruna, Stomoxys calcitrans, Musca domestica, Fannia pusio und Haematobia irritans. Ein Grund für den eigenartig indirekten Befall könnte sein, dass die Wirte nicht, wie bei anderen Dasselfliegen, durch den Summton des Flügelschlags der Fliege gewarnt werden.

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Fressverhalten und Ernährung

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

POPULATION

Referenzen

1. Dermatobia hominis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Dermatobia_hominis

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