Heckenbraunelle
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Prunella modularis
Populationsgrösse
25-44 Mlnlnn
Lebensdauer
2 years
Gewicht
21
1
goz
g oz 
Länge
13-14
5.1-5.5
cminch
cm inch 
Spannweite
20
8
cminch
cm inch 

Die Heckenbraunelle (Prunella modularis) ist eine Vogelart aus der Gattung Braunellen, der einzigen Gattung in der gleichnamigen Familie Braunellen (Prunellidae). Die Heckenbraunelle ist in Mitteleuropa ein weit verbreiteter und häufiger Brut- und Sommervogel, der wegen des unauffälligen Gefieders aber meist nur durch seine Lautäußerungen auffällt. In einigen Gebieten Mitteleuropas ist sie sogar ein Jahresvogel. Heckenbraunellen sind besonders in jungen Fichtenbeständen anzutreffen. Im Gebirge kommen sie bis in die Knieholzregion vor.

Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Pf

Pflanzenfresser

Körnerfresser

Ba

Baumbewohner

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Ov

Oviparie

Re

Revier

Po

Polyandrie

Mo

Monogam

Po

Polygynie

Po

Polygynandrie

Al

Allgemein solitär

Do

Dominanzhierarchie

Te

Teilzieher

D

beginnt mit

Aussehen

Die Heckenbraunelle ist knapp 15 cm lang und damit etwas kleiner als ein Sperling. Sie wiegt durchschnittlich 20 Gramm. Brust und Kopf sind bleigrau bis schiefergrau; Rücken und Flügel sind satt dunkelbraun und schwarz gestreift. Der dunkle, dünne Schnabel ist charakteristisch. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.

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Der Ruf ist ein dünnes, hohes „ziht“; der Gesang besteht aus einem eiligen, schlichten, nicht lauten, auf- und absteigenden Klirren ( Gesang anhören?/i).

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Video

Verteilung

Erdkunde

Die Heckenbraunelle kommt im Europa der gemäßigten Zone und teils in der borealen Zone bis zur Baumgrenze vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien und Irland in östlicher Richtung bis zum Ural. Die südliche Verbreitungsgrenze verläuft durch den Norden Spaniens und die Pyrenäen, Südfrankreich, den Südrand der Alpen und Karpaten. Die nördliche Grenze des Verbreitungsareals ist Nordfinnland und die Weißmeerküste sowie in östlicher Richtung etwa der 61. bis 63. nördliche Breitengrad. In Mitteleuropa kommt die Nominatform von den Tieflagen der Nord- und Ostseeküste bis zur Baumgrenze in den Alpen und Karpaten vor. Verbreitungslücken finden sich in Trockengebieten und kontinental beeinflussten Gebieten. Im Südosten Mitteleuropas ist sie auf Flussauen und Mittelgebirge konzentriert.

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Heckenbraunellen sind Teilzieher, die nur in höher gelegenen und klimatisch ungünstigen Gebieten im Winter vollständig fehlen. Sie ziehen bis nach Südspanien und Nordafrika.

In Neuseeland wurden 1867–1882 mehrere hundert Heckenbraunellen von europäischen Einwanderern ausgesetzt, die sich als Brutvogel über das ganze Land (mit Ausnahme einiger Inseln) ausgebreitet haben.

Die Heckenbraunelle lebt an Waldrändern, in Gärten, Parks und Gebüschen, in den Alpen auch in der Krummholzzone. Ihre höchste Siedlungsdichte erreicht sie auf Flächen, die sehr dicht mit Jungfichten bestanden sind. Hier können je 10 Hektar zwischen fünf bis fünfzehn Brutpaare vorkommen. Auf Nadelwaldflächen mit höherem Nadelbaumbestand sinkt die Siedlungsdichte auf zwei Paare ab. Vergleichbare Werte werden auch für Misch- und Laubwälder erreicht.

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Heckenbraunelle Lebensraum-Karte

Klimazonen

Heckenbraunelle Lebensraum-Karte
Heckenbraunelle
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Heckenbraunellen sind tagsüber aktiv und fressen typischerweise auf dem Boden. Normalerweise sieht man sie allein, aber manchmal schließen sie sich auch Schwarmbildenden an. Heckenbraunellen sind territorial, insbesondere während der Brutzeit, und können in Konflikt mit anderen Vögeln geraten, die sich in ihre Nester einmischen. Die Männchen teilen sich manchmal ein Revier und zeigen eine strenge Dominanzhierarchie. Ältere Vögel neigen dazu, die dominanten Männchen zu sein, und Vögel im ersten Jahr sind in der Regel subdominant. Die Reviere der Weibchen sind fast immer exklusiv. Manchmal arbeiten jedoch mehrere Männchen zusammen, um ein einziges Revier mit mehreren Weibchen zu verteidigen. Der Hauptruf der Heckenbraunellen ist ein schrilles, anhaltendes 'tseep' zusammen mit einem hohen Trillerton, der die ansonsten unauffällige Präsenz des Vogels verrät. Der Gesang ist schnell, dünn und klirrend, ein süßes Trillern, das mit dem des Zaunkönigs verwechselt werden kann, aber kürzer und schwächer ist.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung besteht im Sommer aus kleinen Raupen, Käfern, Larven, Puppen und Spinnen. Im Winter ernähren sie sich von feinen Samen. Zu den besonders stark genutzten Nahrungspflanzen zählen Brennnessel sowie Ampfer, Holunder, Mohn, Miere, Vogelknöterich, Gauchheil, Portulak sowie Gräser und Seggen. Im Frühjahr frisst sie auch Samen der Erle.

Paarungsgewohnheiten

Heckenbraunellen haben sehr komplexe Paarbeziehungen. Da auch die Weibchen Reviere besetzen und diese sich mit den Revieren von zwei Männchen überlappen können, haben Heckenbraunellenweibchen gelegentlich zwei Männchen als Partner. Genauso häufig haben Männchen mehrere Weibchen oder ein dominantes Paar besetzt ein Territorium, bei dem unterlegene, aber ebenfalls verpaarte Männchen bei der Brutpflege helfen.

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Das Nest wird niedrig über dem Boden im Dickicht versteckt gebaut. Es befindet sich in der Regel zwischen 60 Zentimetern und drei Metern auf der Schattenseite eines Baumes, Strauches oder niedrigen Busches. Es besteht aus einem Napf aus Halmen, über das Moose verbracht werden. Dann wird es mit Haaren und Federn ausgepolstert. Es gibt zwei Jahresbruten im April und im Juli. Die erste Brut geht oft verloren. Die auffallend gefärbten Eier sind im April in der noch spärlich ausgebildeten Vegetation eine leichte Beute für Nesträuber. Das Gelege besteht aus drei bis sechs grünblauen Eiern und wird 13 bis 14 Tage vorwiegend vom Weibchen bebrütet. Die Jungen werden dann von beiden Eltern noch 11 bis 14 Tage gefüttert.

Die Neuseeländischen Heckenbraunellen brüten in der Zeit von August bis Januar und ziehen in dieser Zeit zwei bis drei Gelege auf.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Für die Heckenbraunelle gibt es derzeit keine größeren Bedrohungen.

Populationszahl

Der europäische Gesamtbestand wird zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf etwa zwölf bis 26 Millionen Brutpaare geschätzt. Das entspricht mehr als 95 Prozent des Weltbestandes. Zu den Ländern mit mehr als einer Million Brutpaare zählen Finnland, Russland, Großbritannien, Schweden, Deutschland und Norwegen. Der mitteleuropäische Bestand wird auf 2,8 bis 4,7 Millionen Brutpaare geschätzt.

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Der Bestand gilt insgesamt als stabil. In Mitteleuropa ist seit Ende des 19. Jahrhunderts eine deutliche Bestandszunahme und Arealausweitung zu verzeichnen. Die Art hat von der zunehmenden Anpflanzung von Fichtenkulturen im Tiefland gebietsweise profitiert. In Ungarn hat sie sich kontinuierlich von den Flussauen in koniferenreiche Siedlungsränder ausgebreitet. Grundsätzlich schwanken aber die Bestände stark, da vor allem harte Winter eine sehr hohe Mortalitätsrate bei dieser Art nach sich ziehen.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Der Name 'Heckenbraunelle' kommt vom englischen 'dun' (schäbig braun, dunkel gefärbt) und dem Diminutiv 'ock'.
  • Einer der anderen gebräuchlichen Namen der Heckenbraunelle ist 'hedge accentor', wobei 'accentor' ein lateinisches Wort ist und eine Person bedeutet, die mit einem anderen singt.
  • Heckenbraunellen wurden im 19. Jahrhundert erfolgreich in Neuseeland eingeführt und sind heute im ganzen Land und auf einigen vorgelagerten Inseln weit verbreitet.

Referenzen

1. Heckenbraunelle artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Heckenbraunelle
2. Heckenbraunelle auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22718651/132118966
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/707434

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