Borneo-Taubwaran
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Überfamilie
SPEZIES
Lanthanotus borneensis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
over 7.5 years
Gewicht
48-120
1.7-4.2
goz
g oz 
Länge
15-22
5.9-8.7
cminch
cm inch 

Der Borneo-Taubwaran (Lanthanotus borneensis) ist eine auf der Insel Borneo beheimatete Echse. Die Art ist der einzige Vertreter der Familie Lanthanotidae. Über die offenbar überwiegend unterirdisch lebenden Tiere ist wenig bekannt, insbesondere über ihre Lebensweise liegen fast keine Kenntnisse vor.

Aussehen

Borneo-Taubwarane erreichen Längen von bis zu 55 (meist 42 oder 43) Zentimetern und sind langgestreckt und flach gebaut. Von der Gesamtlänge macht der Schwanz fast die Hälfte aus. Die verhältnismäßig kurzen Beine mit fünf bekrallten Zehen sind sehr kräftig. Die Beschuppung besteht hauptsächlich aus vielen kleinen Schuppen. Zwischen den kleinen Schuppen sind in Längsreihen große, gekielte, höckerartige Schuppen angeordnet (heterogene Beschuppung). Diese befinden sich auf Osteodermata genannten, verknöcherten Unterlagen, die auf der Kopfoberseite keine Verbindung mit dem Schädel eingehen. Die sechs bis zehn Längsreihen dieser Schuppen auf dem Rücken setzen sich in geringerer Zahl auf dem Schwanz fort.

Mehr anzeigen

Die nach hinten verschobenen Nasenöffnungen sitzen fast auf der Schnauzenoberseite. Die sehr kleinen Augen mit beweglichen Lidern weisen im Unterlid ein geschlossenes Fenster (sogenannte „Brille“) aus Horn auf, wodurch das Sichtfeld bei geschlossenen Augenlidern zwar stark eingeschränkt ist, jedoch weiterhin eine optische Wahrnehmung möglich bleibt. Bei Taubwaranen fehlt typischerweise eine äußere Ohröffnung, ebenso eine Gularfalte (letzteres ist ein Unterschied zu den Waranen). Der waranähnliche Schädel ist sehr flach. Die langen, spitzen und leicht gekrümmten Zähne stehen in weiten Abständen zueinander. Taubwarane haben neun Halswirbel und 27 Rumpfwirbel.

Sondermerkmale des Schädels sind das Gaumenbein, welches das Präfrontale (Teil des Stirnbeins) berührt, das Postfrontale (Teil des Stirnbeines) über den Orbita (Augenhöhlen), eine vertikale und nahtähnliche Bildung zwischen Angulare und Splenial auf der medialen Seite des Kiefers, und das Vorhandensein von palatinalen Zähnen. Charakteristisch ist die vollständige Trennung der Osteodermen (in die Haut eingebettete Knochen) um den Schädel herum, sowie der extrem stark reduzierte Palpebralknochen.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente

Der Borneo-Taubwaran ist auf Borneo endemisch und besiedelt dort ausschließlich den Norden der Insel. Die Art besiedelt unterirdische Flüsse oder andere subterrestrische Orte und Gewässer, wurde in Sarawak jedoch auch in den Bewässerungsgräben von Reisfeldern nachgewiesen.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Borneo-Taubwarane sind in der Regel streng nachtaktiv, obwohl ausnahmsweise auch Beobachtungen am Tag in freier Natur gemeldet wurden. Den Tag verbringen sie in der Regel in der Nähe von Wasser in Behausungen, die bis zu 30 cm lang sein können, oder unter Baumstämmen, Felsen oder in der Vegetation. Sie sind in der Regel recht inaktiv und nicht sehr beweglich, können aber überraschend schnelle Sprünge machen, wenn sie aufgeschreckt werden. Sie schwingen manchmal mit der Kehle (ähnlich wie Frösche) und können mit ihrer gegabelten Zunge schnalzen, ähnlich wie Schlangen. Sie können auch einen sanften, quietschenden Laut von sich geben. Warane sind im Allgemeinen solitäre Tiere, aber in Gebieten mit begrenzten Wasserressourcen versammeln sie sich in Gruppen. Bei einer Studie, bei der 19 Individuen während der Nacht geortet wurden, befand sich etwa die Hälfte im Wasser und die andere Hälfte in der Nähe des Wassers an Land. Unter Wasser sind die halbtransparenten unteren Augenlider in der Regel geschlossen und verdecken die Augen. Es wurde spekuliert, dass der Greifschwanz unter Wasser um Steine, Wurzeln und andere Dinge gewickelt wird, um bei Überschwemmungen nicht mitgerissen zu werden. Ungewöhnlich für eine Eidechse, können Borneo-Taubwarane Beute verschlucken, während sie unter Wasser sind. Sie scheinen dazu in der Lage zu sein, indem sie das Wasser aus ihren Nasenlöchern ablassen, ähnlich wie Schildkröten.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Vermutungen zufolge frisst der Taubwaran in seinem natürlichen Lebensraum vor allem Fische, bisher konnte dies jedoch aufgrund fehlender Freilandbeobachtungen nicht bestätigt werden. In Menschenobhut gelangte Taubwarane verweigerten meist entweder jegliche Nahrungsaufnahme oder leckten am Inhalt von Eiern verschiedener Tiere, speziell Schildkröten und Vögeln. Jedoch sind Eier wohl keine natürliche Nahrung der Taubwarane. In Frankfurt am Main gehaltene Taubwarane fraßen ausschließlich Stückchen von Schollenfleisch. Nach sieben Jahren Haltung in Frankfurt stellte sich ein Taubwaran abrupt auf Regenwürmer um, die davor verschmäht wurden.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Weibchen legen drei bis vier mehr als drei Zentimeter lange Eier.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Borneo-Taubwarane geht vom Menschen aus, der sie für den Heimtierhandel einfängt und sie wegen ihrer Haut für den Lederhandel jagt. Der Verlust des Lebensraums stellt eine weitere ernsthafte Bedrohung für diese Art dar, da die Wälder auf Borneo schnell durch Ölpalmenplantagen ersetzt werden.

Populationszahl

Derzeit ist der Borneo-Taubwaran nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und sein Erhaltungszustand wurde nicht bewertet.

Referenzen

1. Borneo-Taubwaran artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Borneo-Taubwaran

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen