Land

Ecuador

2815 Spezies

Ecuador ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und hat etwa 17 Millionen Einwohner.

Geographie

Ecuador liegt im Nordwesten von Südamerika und ist geographisch, topographisch, klimatisch und ethnisch eines der vielfältigsten Länder der Erde. Ecuador grenzt an Kolumbien (590 km), an Peru (1420 km) und an den Pazifischen Ozean. Die gesamte Länge der Landesgrenzen beträgt 2010 Kilometer. Die Landesfläche ist mit 283.561 km² etwas größer als die von Großbritannien (244.140 km²). Das vom Äquator durchquerte Land lässt sich in vier völlig unterschiedliche geographische Zonen aufteilen:

  • der westliche Küstenbereich (Costa) besteht aus Schwemmland und einem niedrigen Küstengebirge und wird durch den Río Guayas dominiert
  • die zentrale Andenregion (Sierra) umfasst zwei von starkem Vulkanismus geprägte Gebirgsketten und das Hochtal dazwischen
  • das östliche Amazonas-Tiefland (Oriente) beginnt an den Osthängen der Anden und umfasst das dünn besiedelte Amazonasbecken
  • die Galapagosinseln liegen 1000 km vor der Küste im Pazifik.

Klima

Das Klima Ecuadors ist sehr vielfältig. Geprägt wird das Klima zum einen durch starke regionale Temperaturunterschiede aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen (0 bis über 6000 m). Zum anderen sind die Niederschlagsmengen äußerst unterschiedlich, bedingt durch Unterschiede in der Topographie sowie durch den Humboldtstrom. Aufgrund der Äquatornähe ist die Temperaturverteilung über das Jahr relativ gleichmäßig. Besonders in der Sierra gibt es ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.

Die klimatischen Unterschiede sind selbst innerhalb kurzer Entfernungen deutlich. So ist der Norden der Stadt Quito wesentlich wärmer und trockener als der Süden. Auch ist der Gipfel des Illiniza Sur vergletschert, während der benachbarte und praktisch gleich hohe Illiniza Norte meistens schneefrei ist. Entlang des Höhenprofils wird in Ecuador zwischen Tierra Caliente (bis 1000 m), Tierra Templada (bis 2000 m), Tierra Fría (bis 3000 m), Tierra Helada (bis 4800 m) und Tierra Nevada (darüber) unterschieden. Innerhalb der ersten drei dieser Höhensektoren (bis 3000 m) unterscheidet sich das Klima durch sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, darüber sind alle Regionen niederschlagsreich.

In der nördlichen Küstenregion mit tropischem Monsunklima gibt es eine ausgeprägte Regenzeit von Januar bis Mai. Im Andenhochland gibt es keine ausgeprägte Regenzeit, allerdings gelten die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, „Winter“ und die Trockenzeiten „Sommer“ genannt.

Im südlichen Küstenstreifen sind Niederschlagsmengen von weniger als 250 mm pro Jahr vorzufinden. An den Andenwesthängen der Costa kommen bis zu 5000 mm, an den Osthängen des Oriente sogar bis über 6000 mm Niederschlag vor. In der Sierra bekommen die Talkessel lediglich 250–500 mm Niederschlag im Jahr, während Höhenlagen oft auf über 2000 mm kommen. Außer in extremen Höhen über 4800 m fällt der Niederschlag praktisch immer als Regen oder Hagel.

Umwelt- und Naturschutz

Als Land mit großen Flächen tropischen Regenwaldes, durchzogen von den zwei weltweit bedeutenden Biodiversitäts-Hotspots Tumbes-Chocó-Magdalena und Tropical Andes – der im zweit-artenreichsten Megadiversitätszentrum der Erde liegt – und mit einer der höchsten Abholzungsraten steht Ecuador im Fokus globaler Umweltschutzinteressen. Obwohl der politische Wille zum Schutz der Biosphäre durchaus erkennbar ist, fehlt es wie den meisten Entwicklungsländern an den finanziellen Mitteln und wirksamen Methoden, solche Ziele effektiv umzusetzen. Daher wurde in der Vergangenheit meist den wirtschaftlichen Interessen der Vorrang gegeben, wenn es zu Konflikten zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung kam.

So kam es unter anderem zur Ölkatastrophe im nördlichen Amazonastiefland Ecuadors, da insbesondere der Erdölkonzern Texaco (heute Chevron Corporation) keine ausreichenden Vorkehrungen zum Schutz der Umwelt traf und weitgehend unbehelligt von staatlichen Organen arbeitete. Es kam zu einer erheblichen Verseuchung von Böden und Gewässern, die bis heute schwere Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung verursachten.

Seit 2007 machte die ecuadorianische Regierung mit dem Vorschlag Schlagzeilen, auf die Erdölförderung in dem bedeutenden Nationalpark Yasuní (Amazonastiefland) zu verzichten, wenn sie die Hälfte des zu erwartenden Gewinnes von der Staatengemeinschaft für den Waldschutz bekäme. Der Vorschlag wurde als Yasuní-ITT-Initiative bekannt. 2008 wurde dazu vorausschauend das staatliche Waldschutzprogramm "Programa Socio Bosque" (PSB) ins Leben gerufen: Indigenen und afro-ecuadorianischen Gemeinden sowie privaten Waldbesitzern, die sich zu einem langfristigen Waldschutz verpflichten, zahlt der Staat Geld und bietet ihnen somit eine Alternative zur illegalen Holznutzung. Die Nachfrage nach den derzeit auf 20 Jahre abzuschließenden Verträgen ist groß. Mehrere Länder (darunter auch Deutschland) hatten ursprünglich ihre Zustimmung signalisiert. Dirk Niebel, Entwicklungshilfeminister von 2009 bis 2013, nahm die Zusage jedoch wieder zurück und ignorierte jeglichen Aufruf zu dem Thema.

Seit 2010 zeigten sich erste Erfolge des Appelles an die Weltgemeinschaft: Einige Industriestaaten hatten sich bereiterklärt, dem Land im Rahmen des Klimaschutzinstrumentes REDD+ Geld für den Schutz der Wälder zur Verfügung zu stellen. Daran sind strenge Auflagen gebunden, die Ecuador jedoch bereit war, zu erfüllen. Im Jahre 2011 konnten mit Mitteln des PSB bereits 600.000 ha Wald geschützt werden, der Bedarf liegt jedoch bei rund 4 Mio. ha.

Trotz weltweitem Zuspruch von Umweltschützern und Menschenrechtlern musste Präsident Rafael Correa die Initiative 2013 für gescheitert erklären, denn es kam nicht einmal ein Bruchteil des Ausgleichsbetrages zusammen. Noch im gleichen Jahr darauf beschloss das Parlament die Freigabe der Erdölförderung. Anfang Oktober 2013 stimmte das Parlament mit 108 gegen 25 Stimmen dem Regierungsvorschlag zu, die Ölbohrungen unter Auflagen zu erlauben.

Seit 2000 betreibt Ecuador die Ausbeutung der Bodenschätze in der südöstlichen Regenwald-Provinz Morona-Santiago, in der es trotz riesiger schutzwürdiger Flächen primärer Regenwälder bislang keine größeren Schutzgebiete gibt. Die Eingriffe in die Natur riefen den Widerstand der indigenen Bevölkerungsgruppen hervor, zu nennen ist hier insbesondere die Widerstandsbewegung der Shuar, die 2016 eskalierte. Auf die Klärungsversuche des indigenen Dachverbandes CONFENIAE und der Umweltorganisation Acción Ecológica ging die Regierung nicht ein. Der Konflikt ist bislang ungelöst; weitere großräumige Eingriffe in den Naturhaushalt sind zu befürchten.

Tier- und Pflanzenwelt

Ecuador gilt als das artenreichste Land der Erde. Im Verhältnis zur Landesgröße existieren überdurchschnittlich viele Arten. Grund dafür sind die geologischen Gegebenheiten und die Meeresströmungen. Die Anden trennen das Land in verschiedene Faunenzonen. Zusammen mit Kolumbien ist Ecuador das einzige Land in Südamerika, das auch tropischen Regenwald an der Pazifikküste besitzt, die pazifischen Wälder gehören zur Faunenregion des Chocò, dessen Zentrum in Kolumbien liegt. Pflanzen und Tiere im Chocò unterscheiden sich grundlegend von denen der amazonischen Region. So findet sich der große mittelamerikanische oder Bairds-Tapir (bis 300 kg) nur auf der Pazifikseite der Anden. Auch sonst ist Fauna und Flora im Chocò mehr mit Mittelamerika verwandt, weniger mit Amazonien. Bei den Schlangen findet sich z. B. die Greifschwanz-Lanzenotter (Bothriechis schlegelii) nur auf der Pazifikseite. Oberhalb der Wälder findet sich in den Bergen eine spezielle Zone, die sich Páramo nennt. Deren Charakterpflanze sind Riesen-Kreuzkräuter (Espeletia), die lokal "Frailejones" genannt werden. Diese Pflanze hat einen palmenartigen Wuchs und wird bis zu 4 Meter hoch. Im Páramo kann es schneien und in der Nacht fallen die Temperaturen immer unter null Grad, bei warmem Wetter steigen die Temperaturen tagsüber auf 15 Grad. Es ist die Heimat des seltenen Bergtapirs (Tapirus pinchaque), dessen Weltbestand unter 1000 Individuen gefallen sein soll; er ist damit seltener als der chinesische Pandabär. Der Bergtapir ist das "Flaggschiff" des Naturschutzes im kontinentalen Ecuador. Daneben finden sich Kondore, Pumas und Brillenbären. Vom Kondor, dem nach dem Albatros zweitgrößten flugfähigen Vogel der Erde, sollen noch an die 100 Exemplare in Ecuador leben. In den tiefen Andentälern und in südlichen Küstenprovinzen findet sich Dornbusch und Trockenvegetation. Typische Tiere dieser Zonen sind Nasenbär, Ozelot und Hirsche. Die Fauna und Flora im Oriente, dem amazonischen Teil Ecuadors, unterscheidet sich nicht grundsätzlich von den Lebewesen in den Urwäldern Perus und Brasiliens. Dort findet sich als dritte Tapirart der Flachland-Tapir. Es sollen noch an die 100 Jaguare existieren, und in den Flüssen finden sich Süßwasser-Delfine. Das seltene Riesen-Gürteltier wird von den indigenen Urwaldbewohnern gejagt, deren Hauptbeute sind allerdings die größeren Affen, wie Brüll- und Klammeraffe.

Die Tierwelt der Galapagos-Inseln ist dagegen artenarm (ein typisches Insel-Phänomen), jedoch ausgesprochen reich an nur dort vorkommenden Arten. Dagegen sind die Individuenzahlen der wenigen Arten hoch. Meerechsen, Landleguane und Riesenschildkröten finden sich auf manchen Inseln in kopfstarken Populationen.

Nationalparks

In Ecuador gibt es 14 Nationalparks:

  • Nationalpark Antisana
  • Nationalpark Cayambe Coca
  • Nationalpark Cajas westlich von Cuenca
  • Nationalpark Cotacachi Cayapas
  • Nationalpark Cotopaxi in der Provinz Cotopaxi östlich von Machachi
  • Nationalpark Galápagos
  • Nationalpark Llanganates zwischen Ambato und Tena
  • Nationalpark Machalilla in Manabí bei Puerto López
  • Nationalpark Podocarpus südlich von Loja
  • Nationalpark Río Negro – Sopladora
  • Nationalpark Sangay östlich von Riobamba
  • Nationalpark Sumaco Napo-Galeras
  • Nationalpark Yacurí an der Südwestgrenze Ecuadors
  • Nationalpark Yasuní an der Ostgrenze Ecuadors
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Ecuador ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und hat etwa 17 Millionen Einwohner.

Geographie

Ecuador liegt im Nordwesten von Südamerika und ist geographisch, topographisch, klimatisch und ethnisch eines der vielfältigsten Länder der Erde. Ecuador grenzt an Kolumbien (590 km), an Peru (1420 km) und an den Pazifischen Ozean. Die gesamte Länge der Landesgrenzen beträgt 2010 Kilometer. Die Landesfläche ist mit 283.561 km² etwas größer als die von Großbritannien (244.140 km²). Das vom Äquator durchquerte Land lässt sich in vier völlig unterschiedliche geographische Zonen aufteilen:

  • der westliche Küstenbereich (Costa) besteht aus Schwemmland und einem niedrigen Küstengebirge und wird durch den Río Guayas dominiert
  • die zentrale Andenregion (Sierra) umfasst zwei von starkem Vulkanismus geprägte Gebirgsketten und das Hochtal dazwischen
  • das östliche Amazonas-Tiefland (Oriente) beginnt an den Osthängen der Anden und umfasst das dünn besiedelte Amazonasbecken
  • die Galapagosinseln liegen 1000 km vor der Küste im Pazifik.

Klima

Das Klima Ecuadors ist sehr vielfältig. Geprägt wird das Klima zum einen durch starke regionale Temperaturunterschiede aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen (0 bis über 6000 m). Zum anderen sind die Niederschlagsmengen äußerst unterschiedlich, bedingt durch Unterschiede in der Topographie sowie durch den Humboldtstrom. Aufgrund der Äquatornähe ist die Temperaturverteilung über das Jahr relativ gleichmäßig. Besonders in der Sierra gibt es ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.

Die klimatischen Unterschiede sind selbst innerhalb kurzer Entfernungen deutlich. So ist der Norden der Stadt Quito wesentlich wärmer und trockener als der Süden. Auch ist der Gipfel des Illiniza Sur vergletschert, während der benachbarte und praktisch gleich hohe Illiniza Norte meistens schneefrei ist. Entlang des Höhenprofils wird in Ecuador zwischen Tierra Caliente (bis 1000 m), Tierra Templada (bis 2000 m), Tierra Fría (bis 3000 m), Tierra Helada (bis 4800 m) und Tierra Nevada (darüber) unterschieden. Innerhalb der ersten drei dieser Höhensektoren (bis 3000 m) unterscheidet sich das Klima durch sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, darüber sind alle Regionen niederschlagsreich.

In der nördlichen Küstenregion mit tropischem Monsunklima gibt es eine ausgeprägte Regenzeit von Januar bis Mai. Im Andenhochland gibt es keine ausgeprägte Regenzeit, allerdings gelten die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, „Winter“ und die Trockenzeiten „Sommer“ genannt.

Im südlichen Küstenstreifen sind Niederschlagsmengen von weniger als 250 mm pro Jahr vorzufinden. An den Andenwesthängen der Costa kommen bis zu 5000 mm, an den Osthängen des Oriente sogar bis über 6000 mm Niederschlag vor. In der Sierra bekommen die Talkessel lediglich 250–500 mm Niederschlag im Jahr, während Höhenlagen oft auf über 2000 mm kommen. Außer in extremen Höhen über 4800 m fällt der Niederschlag praktisch immer als Regen oder Hagel.

Umwelt- und Naturschutz

Als Land mit großen Flächen tropischen Regenwaldes, durchzogen von den zwei weltweit bedeutenden Biodiversitäts-Hotspots Tumbes-Chocó-Magdalena und Tropical Andes – der im zweit-artenreichsten Megadiversitätszentrum der Erde liegt – und mit einer der höchsten Abholzungsraten steht Ecuador im Fokus globaler Umweltschutzinteressen. Obwohl der politische Wille zum Schutz der Biosphäre durchaus erkennbar ist, fehlt es wie den meisten Entwicklungsländern an den finanziellen Mitteln und wirksamen Methoden, solche Ziele effektiv umzusetzen. Daher wurde in der Vergangenheit meist den wirtschaftlichen Interessen der Vorrang gegeben, wenn es zu Konflikten zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung kam.

So kam es unter anderem zur Ölkatastrophe im nördlichen Amazonastiefland Ecuadors, da insbesondere der Erdölkonzern Texaco (heute Chevron Corporation) keine ausreichenden Vorkehrungen zum Schutz der Umwelt traf und weitgehend unbehelligt von staatlichen Organen arbeitete. Es kam zu einer erheblichen Verseuchung von Böden und Gewässern, die bis heute schwere Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung verursachten.

Seit 2007 machte die ecuadorianische Regierung mit dem Vorschlag Schlagzeilen, auf die Erdölförderung in dem bedeutenden Nationalpark Yasuní (Amazonastiefland) zu verzichten, wenn sie die Hälfte des zu erwartenden Gewinnes von der Staatengemeinschaft für den Waldschutz bekäme. Der Vorschlag wurde als Yasuní-ITT-Initiative bekannt. 2008 wurde dazu vorausschauend das staatliche Waldschutzprogramm "Programa Socio Bosque" (PSB) ins Leben gerufen: Indigenen und afro-ecuadorianischen Gemeinden sowie privaten Waldbesitzern, die sich zu einem langfristigen Waldschutz verpflichten, zahlt der Staat Geld und bietet ihnen somit eine Alternative zur illegalen Holznutzung. Die Nachfrage nach den derzeit auf 20 Jahre abzuschließenden Verträgen ist groß. Mehrere Länder (darunter auch Deutschland) hatten ursprünglich ihre Zustimmung signalisiert. Dirk Niebel, Entwicklungshilfeminister von 2009 bis 2013, nahm die Zusage jedoch wieder zurück und ignorierte jeglichen Aufruf zu dem Thema.

Seit 2010 zeigten sich erste Erfolge des Appelles an die Weltgemeinschaft: Einige Industriestaaten hatten sich bereiterklärt, dem Land im Rahmen des Klimaschutzinstrumentes REDD+ Geld für den Schutz der Wälder zur Verfügung zu stellen. Daran sind strenge Auflagen gebunden, die Ecuador jedoch bereit war, zu erfüllen. Im Jahre 2011 konnten mit Mitteln des PSB bereits 600.000 ha Wald geschützt werden, der Bedarf liegt jedoch bei rund 4 Mio. ha.

Trotz weltweitem Zuspruch von Umweltschützern und Menschenrechtlern musste Präsident Rafael Correa die Initiative 2013 für gescheitert erklären, denn es kam nicht einmal ein Bruchteil des Ausgleichsbetrages zusammen. Noch im gleichen Jahr darauf beschloss das Parlament die Freigabe der Erdölförderung. Anfang Oktober 2013 stimmte das Parlament mit 108 gegen 25 Stimmen dem Regierungsvorschlag zu, die Ölbohrungen unter Auflagen zu erlauben.

Seit 2000 betreibt Ecuador die Ausbeutung der Bodenschätze in der südöstlichen Regenwald-Provinz Morona-Santiago, in der es trotz riesiger schutzwürdiger Flächen primärer Regenwälder bislang keine größeren Schutzgebiete gibt. Die Eingriffe in die Natur riefen den Widerstand der indigenen Bevölkerungsgruppen hervor, zu nennen ist hier insbesondere die Widerstandsbewegung der Shuar, die 2016 eskalierte. Auf die Klärungsversuche des indigenen Dachverbandes CONFENIAE und der Umweltorganisation Acción Ecológica ging die Regierung nicht ein. Der Konflikt ist bislang ungelöst; weitere großräumige Eingriffe in den Naturhaushalt sind zu befürchten.

Tier- und Pflanzenwelt

Ecuador gilt als das artenreichste Land der Erde. Im Verhältnis zur Landesgröße existieren überdurchschnittlich viele Arten. Grund dafür sind die geologischen Gegebenheiten und die Meeresströmungen. Die Anden trennen das Land in verschiedene Faunenzonen. Zusammen mit Kolumbien ist Ecuador das einzige Land in Südamerika, das auch tropischen Regenwald an der Pazifikküste besitzt, die pazifischen Wälder gehören zur Faunenregion des Chocò, dessen Zentrum in Kolumbien liegt. Pflanzen und Tiere im Chocò unterscheiden sich grundlegend von denen der amazonischen Region. So findet sich der große mittelamerikanische oder Bairds-Tapir (bis 300 kg) nur auf der Pazifikseite der Anden. Auch sonst ist Fauna und Flora im Chocò mehr mit Mittelamerika verwandt, weniger mit Amazonien. Bei den Schlangen findet sich z. B. die Greifschwanz-Lanzenotter (Bothriechis schlegelii) nur auf der Pazifikseite. Oberhalb der Wälder findet sich in den Bergen eine spezielle Zone, die sich Páramo nennt. Deren Charakterpflanze sind Riesen-Kreuzkräuter (Espeletia), die lokal "Frailejones" genannt werden. Diese Pflanze hat einen palmenartigen Wuchs und wird bis zu 4 Meter hoch. Im Páramo kann es schneien und in der Nacht fallen die Temperaturen immer unter null Grad, bei warmem Wetter steigen die Temperaturen tagsüber auf 15 Grad. Es ist die Heimat des seltenen Bergtapirs (Tapirus pinchaque), dessen Weltbestand unter 1000 Individuen gefallen sein soll; er ist damit seltener als der chinesische Pandabär. Der Bergtapir ist das "Flaggschiff" des Naturschutzes im kontinentalen Ecuador. Daneben finden sich Kondore, Pumas und Brillenbären. Vom Kondor, dem nach dem Albatros zweitgrößten flugfähigen Vogel der Erde, sollen noch an die 100 Exemplare in Ecuador leben. In den tiefen Andentälern und in südlichen Küstenprovinzen findet sich Dornbusch und Trockenvegetation. Typische Tiere dieser Zonen sind Nasenbär, Ozelot und Hirsche. Die Fauna und Flora im Oriente, dem amazonischen Teil Ecuadors, unterscheidet sich nicht grundsätzlich von den Lebewesen in den Urwäldern Perus und Brasiliens. Dort findet sich als dritte Tapirart der Flachland-Tapir. Es sollen noch an die 100 Jaguare existieren, und in den Flüssen finden sich Süßwasser-Delfine. Das seltene Riesen-Gürteltier wird von den indigenen Urwaldbewohnern gejagt, deren Hauptbeute sind allerdings die größeren Affen, wie Brüll- und Klammeraffe.

Die Tierwelt der Galapagos-Inseln ist dagegen artenarm (ein typisches Insel-Phänomen), jedoch ausgesprochen reich an nur dort vorkommenden Arten. Dagegen sind die Individuenzahlen der wenigen Arten hoch. Meerechsen, Landleguane und Riesenschildkröten finden sich auf manchen Inseln in kopfstarken Populationen.

Nationalparks

In Ecuador gibt es 14 Nationalparks:

  • Nationalpark Antisana
  • Nationalpark Cayambe Coca
  • Nationalpark Cajas westlich von Cuenca
  • Nationalpark Cotacachi Cayapas
  • Nationalpark Cotopaxi in der Provinz Cotopaxi östlich von Machachi
  • Nationalpark Galápagos
  • Nationalpark Llanganates zwischen Ambato und Tena
  • Nationalpark Machalilla in Manabí bei Puerto López
  • Nationalpark Podocarpus südlich von Loja
  • Nationalpark Río Negro – Sopladora
  • Nationalpark Sangay östlich von Riobamba
  • Nationalpark Sumaco Napo-Galeras
  • Nationalpark Yacurí an der Südwestgrenze Ecuadors
  • Nationalpark Yasuní an der Ostgrenze Ecuadors
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