Melon
Der (vereinzelt auch das) Ichneumon (Herpestes ichneumon) oder der Melon im engeren Sinn ist eine Raubtierart aus der Familie der Mangusten (Herpestidae). (Im weiteren Sinne werden daneben auch manchmal andere afrikanische Arten der Mangusten als Ichneumons bezeichnet.) Er vertritt den Mungo in Afrika und ist außerdem als einzige Manguste auch auf europäischem Boden heimisch. Der Name leitet sich vom altgriechischen ἰχνεύμων ichneúmōn bzw. ἰχνευτής ichneutēs ab und bedeutet eigentlich ‚Aufspürer‘, bezeichnet aber bereits dieses Tier (‚ägyptische Wieselart‘).
Ichneumons erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 65 Zentimetern, hinzu kommen 33 bis 45 Zentimeter Schwanz. Das Gewicht beträgt 1,7 bis 4 Kilogramm. Der Körper ist schlank und langgestreckt, die Gliedmaßen relativ kurz und der Schwanz ist buschig. Sie haben ein langhaariges, graues Fell mit braunen Sprenkeln und sind insgesamt eine eher unauffällige Erscheinung. Das Gesicht ist zugespitzt und die Augen sind von nackten Ringen umgeben.
Ichneumons sind über weite Teile Afrikas verbreitet und fehlen nur in trockenen Wüsten und sehr dichten Regenwäldern. Ihr bevorzugtes Habitat ist die Savanne. Außerdem gehören Kleinasien und Palästina zu ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Als einzige Mangustenart leben sie auch in Südeuropa, in Spanien und Portugal. Ob die dortigen Bestände natürlichen Ursprungs sind oder vom Menschen in der Antike eingeführt wurden, ist umstritten. In jüngerer Vergangenheit wurden sie auch in Italien und auf Madagaskar eingeführt.
In der ganzen Lebensweise zeigen Ichneumons sehr starke Parallelen zu den Mungos: Sie gehen tagsüber auf Nahrungssuche und fressen Insekten, Nagetiere, Vögel und Reptilien. Wie Mungos können sie Giftschlangen durch blitzschnelles Zupacken überwältigen. Außerdem verzehren sie gerne Eier, die sie mit den Hinterbeinen aufnehmen und gegen einen Felsen schleudern, um die Schale zu knacken.
Über das Sozialverhalten gibt es unterschiedliche Berichte, es wurden sowohl einzelgängerische als auch in Paaren lebende Tiere beobachtet.
Diese weitgehend fleischfressenden Mungos ernähren sich von kleinen Säugetieren und Vögeln, Schlangen, Fröschen, Kröten, Fischen, Insekten, Krebsen, Früchten und manchmal auch von toten Tieren. Sie fressen gerne Eier.
Der Ichneumon wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet („Least Concern“) bezeichnet.
Der Ichneumon ist weit verbreitet und lokal häufig, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Ichneumonen haben einen erheblichen Einfluss auf die Populationen ihrer Beutetiere, wie Schlangen und Nagetiere.