Weinbergschnecke
Reich
Stamm
Klasse
Gattung
SPEZIES
Helix pomatia
Länge
3.8-5
1.5-2
cminch
cm inch 

Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) ist eine gehäusetragende Landschnecke, die systematisch zu den Landlungenschnecken (Stylommatophora) und hier zur Familie der Helicidae gerechnet wird.

In der Kultur

In der Schweiz hat die Gemeinde Zell ZH die Weinbergschnecke als Wappentier.

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2013 kam ein Film von Sascha Seifert über das Leben der Weinbergschnecken mit dem Titel Slow in die Kinos.

Da die Weinbergschnecken über spezielle Enzyme zur Spaltung von Glucuroniden verfügen, werden Helix-pomatia-Produkte u. a. in der Analytik von Steroidhormonen zur klinisch-chemischen Diagnostik bei endokrinologischen Störungen eingesetzt, um die in Harnproben an Glucuronsäure gebundenen Steroide freizusetzen und der qualitativen und quantitativen Analyse durch die GC-MS – in der Regel nach Derivatisierung der freien Hormone – zugänglich zu machen.

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Aussehen

Wie bei Schnecken allgemein gliedert sich der Körper in Kopf, Fuß, Eingeweidesack und Mantel. Eine ausgewachsene Weinbergschnecke wird bis zu 10 cm lang und etwa 30 g schwer. Das braune Gehäuse erreicht einen Durchmesser von 3 bis 5 cm.

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Die äußere Atmung erfolgt mit einem deutlich sichtbaren Atemloch, das in die Mantelhöhle führt, deren Wandung reich mit sauerstoffresorbierenden Blutgefäßen ausgestattet ist.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Die Weinbergschnecke kommt in lichten Wäldern, Gebüschen und offenen Lebensräumen, vor allem auf kalkreichen, nicht zu trockenen Böden vor, teils auch kulturfolgend in nicht zu intensiv genutztem Kulturland.Sie ist sehr wärmeliebend und standorttreu. Im Gegensatz zu anderen Schneckenarten ist sie fähig, sich verschiedenen Lebensbedingungen anzupassen.Weinbergschnecken sind im Westen bis nach Mittelfrankreich und Südengland, im Norden bis nach Südschweden und -norwegen, im Osten bis nach Estland, Weißrussland und die westliche Ukraine sowie im Süden bis Norditalien, auf der Balkanhalbinsel bis nach Mazedonien verbreitet, wobei die Verbreitung der Art in (früh)historischer Zeit durch den Menschen gefördert wurde (vgl. die englische Bezeichnung „Roman snail“). Sie ist damit die in Europa am weitesten verbreitete Art der Gattung Helix – neben der kleineren, im Mittelmeerraum sowie in Westeuropa vorkommenden Gefleckten Weinbergschnecke (Helix aspersa oder auch Cornu aspersum), deren Gattungszugehörigkeit jedoch strittig ist.

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In freier Natur kann sie ein Alter von acht Jahren erreichen, bei Gehegeschnecken ist ein Alter von 20–30 Jahren möglich.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Weinbergschnecke ernährt sich von weichen, welken Pflanzenteilen und Algenbewüchsen, die sie mit ihrer Raspelzunge, der Radula, auf der sich rund 40.000 Zähnchen befinden, abweidet.

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Die Annahme, dass Weinbergschnecken die Gelege anderer Schnecken fressen würden, beruht möglicherweise auf Beobachtungen von Kannibalismus, der manchmal zwischen den Jungschnecken in der Bruthöhle auftritt. Bei erwachsenen Weinbergschnecken kommt weder Kannibalismus noch Fraß von anderen Schneckeneiern vor.

Weinbergschnecken sind auf einen Lebensraum angewiesen, in dem sie Kalk aufnehmen können. Diesen benötigen sie zur Stabilisierung ihres Schneckenhauses und zum Bau des Schutzdeckels für die Überwinterung. Wenn wenig Kalk in Boden und Gestein vorhanden ist, bilden die Tiere nur ein dünnwandiges, schwaches Gehäuse aus; die Deckel sind mitunter leicht zerbrechlich oder pergamentartig, was die Lebenserwartung herabsetzt und die natürlichen Verbreitungsgebiete begrenzt. In Gefangenschaft können der Weinbergschnecke Sepiaschalen oder Eierschalen als Kalkquelle angeboten werden.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Weinbergschnecken sind Zwitter, das heißt, jedes Tier produziert männliche und weibliche Keimzellen. Die Schnecken können sich jedoch nicht selbst befruchten. Es kommt vielmehr zu einem Liebesspiel zwischen zwei Tieren, bei dem sich beide Schnecken – Fuß an Fuß – gemeinsam aufrichten und sich gegenseitig etwa elf Millimeter lange so genannte Liebespfeile in ihre Körper treiben, die, mit einem stimulierenden Sekret bedeckt, den Paarungserfolg steigern. Gleichzeitig erfolgt die nicht immer wechselseitige Begattung. Vier bis sechs Wochen später legen die Schnecken 40 bis 60 weißliche Eier in eine mit Hilfe ihres Fußes und Gehäuses gegrabene Erdgrube ab, die sie nach der Eiablage wieder verschließen. Die Jungschnecken entwickeln sich von da an selbstständig und schlüpfen nach einer rund zweiwöchigen Embryonalentwicklung mit einem Gewicht von etwa 0,1 Gramm. Sie fressen zur Kalkaufnahme ihre Eihüllen und graben sich dann an die Erdoberfläche. Ihr Schneckenhaus ist noch sehr weich und viele der Jungschnecken fallen darum Fressfeinden zum Opfer, sodass im Schnitt nur fünf von 100 Weinbergschnecken das geschlechtsreife Alter (zwei bis drei Jahre) erreichen.Natürliche Feinde sind Insekten (besonders Ameisen), Milben, Spinnen, Nematoden, Greifvögel und kleine Säugetiere.

POPULATION

Referenzen

1. Weinbergschnecke artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbergschnecke
2. Weinbergschnecke auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/156519/4957463

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