Pityusen-mauereidechse
Die Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis) oder Pityusen-Mauereidechse gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) und zur Gattung der Mauereidechsen (Podarcis).
Die Pityusen-Eidechse ist eine tagaktive Echse, die in ihrem Lebensraum in großer Zahl vorkommt und kaum Angst zeigt. Sie frisst Insekten und andere Gliederfüßer sowie Pflanzen und Nahrungsreste (z. B. reife Früchte oder auch Brotkrümel).
Sie besitzt einen sechs bis neun Zentimeter langen robusten Körper, der nicht abgeflacht ist. Ihr Kopf ist kurz, der Schwanz relativ lang. Die Rückenfarbe ist zumeist blau-grün, kann aber auch variieren. Meistens haben die Eidechsen kleine Furchen, die sich zu drei Längsreihen zusammenschließen. Vor allem die mittlere Reihe wird häufig von schwarzen netzartigen Streifen durchzogen. Die Unterseite ist oft hellgrau bis bläulich gezeichnet. Die Rückenschuppen sind sechseckig und schwach verkeilt.
Die Pityusen-Eidechse kommt beinahe ausschließlich auf der zu den Balearen gehörenden Inselgruppe der Pityusen vor. Darüber hinaus gibt es auf Mallorca eine kleine Population. Auch in Barcelona auf dem spanischen Festland wurde die Pityusen-Eidechse bereits gesichtet.
Auf Ibiza erstreckt sich ihr Lebensraum von Meeresniveau ab bis in etwa 475 Meter Höhe. Hier ist sie vor allem in Büschen, Ruinen, Steinmauern oder steinigen Ödlandschaften, auf den kleineren Inseln auch auf Felsen zu finden.
Die Pityusen-Eidechse ernährt sich von kleinen wirbellosen Tieren, einschließlich eines hohen Anteils von Ameisen, wenn diese verfügbar sind. Sie frisst auch pflanzliche Stoffe, vor allem im Sommer. Die Weibchen produzieren im Allgemeinen ein einziges Gelege mit ein bis vier Eiern. Diese schlüpfen nach ein paar Wochen und die Jungtiere sind von der Schnauze bis zum Schlund etwa 3,2 cm (1,3 in) lang. Sie werden im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren geschlechtsreif.
Obwohl die Eidechse insgesamt nicht gefährdet zu sein scheint und keine nennenswerten Bedrohungen zu befürchten sind, ist ihr Gesamtvorkommen weniger als 5.000 km2 groß, so dass sie von der IUCN als "nahezu gefährdet" eingestuft wird. In jüngster Zeit ist die Eidechse durch invasive Schlangen bedroht, die vom spanischen Festland stammen und in importierten Olivenbäumen nach Ibiza gelangten. < https://www.thetimes.co.uk/article/ibizans-take-up-clubs-against-plague-of-snakes-killing-off-their-beloved-lizard-spxbwxzqp >
Die Pityusen-Eidechse wird von der Europäischen Union in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie geführt und gilt damit als streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung von den Mitgliedsstaaten besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Seit Anfang des Jahrtausends Hufeisennattern (Hemorrhois hippocrepis) als invasive Art nach Ibiza gelangten sind die Pityusen-Eidechsen auf der Hälfte der Insel verschwunden, die bislang von den Schlangen besiedelt wurde.