Indri
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Überfamilie
Familie
Gattung
SPEZIES
Indri indri
Populationsgrösse
1,000-10,000
Lebensdauer
15-22 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
6-9.5
13.2-20.9
kglbs
kg lbs 
Länge
64-72
25.2-28.3
cminch
cm inch 

Der Indri (Indri indri) ist eine Primatenart aus der Familie der Indriartigen (Indriidae). Er ist der größte rezente Lemur und lebt im nordöstlichen Madagaskar.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Fr

Fruchtfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

In

Inselendemisch

Sp

Springend

Te

Terrestrisch

Re

Revier

Mo

Monogam

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

I

beginnt mit

Aussehen

Indris erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 64 bis 90 Zentimetern, der Schwanz ist nur ein Stummel von 4 bis 5 Zentimetern Länge – sie sind damit die einzigen stummelschwänzigen Lemuren. Ihr Gewicht beträgt 6,5 bis 9,5 Kilogramm. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, die erste Zehe ist groß und opponierbar. Ihr Fell ist sehr dicht und weiß-grau-schwarz gemustert, wobei die Fellzeichnung variieren kann. Tiere im Süden sind eher weißlich, während Tiere im Norden des Verbreitungsgebiets eher schwarz sind. Der Kopf, die Ohren und der Rücken sind normalerweise bei allen Indris schwarz. Das Gesicht ist durch die großen, buschigen Ohren und die kleine, nahezu unbehaarte Schnauze gekennzeichnet.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Indris leben, wie alle Lemuren, nur auf Madagaskar. Das Verbreitungsgebiet umfasst die nordöstlichen Teile der Insel. Ihr Lebensraum sind die tropischen Regenwälder, sie kommen bis in 1800 Meter Seehöhe vor, bevorzugen jedoch Regionen unter 1000 Metern.

Indri Lebensraum-Karte
Indri Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Indris sind Baumbewohner, die nur gelegentlich auf den Boden kommen. Im Geäst bewegen sie sich mit ihren kräftigen Hinterbeinen senkrecht kletternd und springend fort. Am Boden bewegt sich der Indri, wie alle Arten der Familie der Indris, mit den Hinterbeinen hüpfend fort, wobei er die kurzen Arme nach oben streckt. Indris sind die tagaktivsten aller Lemuren und bewegen sich in der Nacht nur bei sehr schlechtem Wetter oder bei Angriff durch einen Räuber. Auf den Bäumen sieht man sie oft beim Sonnenbaden, wobei sie sich auf Astgabeln ausbreiten.

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Sie leben in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Tieren zusammen, normalerweise ein monogames Paar mit ihrem Nachwuchs. Das Weibchen ist dominant und hat bei Nahrungsquellen den Vorzug. In der Regel suchen sie nur nach dem Tod des Partners einen neuen. Sie bewohnen ein festes, rund 17 bis 40 Hektar großes Territorium, das die Männchen mit Duftdrüsen markieren. Die täglichen Streifgebiete sind rund 770 Meter lang. Typisch für die Indris sind die lauten Morgengesänge zur Reviermarkierung oder -verteidigung. Diese Gesänge, die meist zwischen 7:00 und 11:00 Uhr erklingen, werden von beiden Partnern im Duett vorgetragen und sind 2 Kilometer weit hörbar.Indris ernähren sich vorwiegend von Blättern, in geringerem Ausmaß fressen sie auch Früchte und Blüten. Sie kommen manchmal auf den Boden, um Erde zu fressen, vermutlich hilft dies, die in den Blättern vorhandenen Giftstoffe abzubauen. Wie viele andere blätterfressende Säugetiere kompensieren sie den niedrigen Nährwert ihrer Nahrung durch lange Ruhepausen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Indri-Lemuren sind Pflanzenfresser (Frugivoren), sie verzehren in der Regel Früchte, Blätter und Blüten von Bäumen und ergänzen diese Ernährung gelegentlich mit Bodenvegetation.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Alle zwei bis drei Jahre bringt das Weibchen nach vier- bis fünfmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Junge klammert sich zunächst an den Bauch der Mutter und später an deren Rücken. Mit ungefähr sechs Monaten wird es entwöhnt. Mit rund acht Monaten ist es selbstständig, bleibt aber noch über ein Jahr bei der Familie. Erst mit sieben bis neun Jahren werden Weibchen geschlechtsreif. Über die Lebenserwartung ist nichts bekannt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Jagd auf diese Art ist unter den Einheimischen ein Tabu oder 'fady', da der Indri Katta den heiligen Vorfahren der Madagassen ähnelt. Dennoch ist bekannt, dass diese Tiere von Einwanderern als Nahrung getötet werden. Aufgrund des extrem zersplitterten Lebensraums leben die Indri-Lemuren in isolierten Populationen und nur wenige Gebiete ihres Verbreitungsgebiets sind groß genug, um geeignete Bedingungen für eine erfolgreiche Reproduktion zu schaffen. Andererseits führen Treibstoff, Holz sowie die Entwicklung der Brandrodung zu einem erheblichen Verlust ihres Lebensraums im Regenwald, von dem sogar Populationen in Schutzgebieten betroffen sind. Und schließlich kommen zu all den oben genannten Faktoren noch die sehr niedrige Geburtenrate hinzu, die die Indri Kattas zu einer äußerst gefährdeten Art macht.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Indri auf 1.000-10.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft und ihr Bestand ist abnehmend.

Ökologische Nische

Einerseits fungieren die Indri Kattas aufgrund ihrer Ernährung als Samenverbreiter für bestimmte Pflanzen. Andererseits bilden sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette ihres Lebensraums, da sie eine wichtige Beutetierart für viele lokale Prädatoren sind.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Indri-Lemuren besitzen Kehlkopf-Luftsäcke, die es ihnen ermöglichen, furchterregende, aber wunderschöne 'Lieder' zu 'singen'. Eine einzelne Darbietung dauert bis zu 3 Minuten und kann von Menschen aus einer Entfernung von bis zu 1,2 Meilen (2 km) gehört werden.
  • Diese Spezies war bei den Einheimischen als 'babakoto' oder 'ambalana' bekannt, während das Wort 'Indri' wörtlich 'da ist er' bedeutet. Der Name geht auf ein Missverständnis zwischen den Einheimischen und der Person zurück, die glaubte, diesen Katta entdeckt zu haben.
  • Die Indri-Lemuren sind exzellente Springer, die zwischen den Ästen weite Sprünge von bis zu 10 Metern machen können.
  • Diese Tiere besitzen große Zehen an den Füßen, mit denen sie sich an Ästen festhalten und auch kopfüber hängen können.
  • Ein gut entwickelter Geruchssinn hilft diesen Kattas, Urinmarkierungen zu erkennen, Reviere anderer Tiere abzugrenzen und Konflikte mit ihnen zu vermeiden.
  • Das Farbmuster der Individuen hängt in der Regel von der geografischen Verbreitung ab. So weisen die südlichen Populationen mehr weiße Flecken auf, während die nördlichen Populationen eine deutlich dunklere Färbung haben.

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Referenzen

1. Indri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Indri
2. Indri auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/10826/0

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