Punataucher
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Podiceps taczanowskii

Der Punataucher oder Junintaucher (Podiceps taczanowskii) ist eine in Peru beheimatete flugunfähige Art der Lappentaucher. Er hat ein extrem kleines Verbreitungsgebiet, das ausschließlich den Junín-See umfasst, der in den Anden auf 4080 m Höhe liegt. Die Puna ist eine wechselfeuchte Höhenstufe der Anden über 4000 m, die sich über weite Gebiete Perus erstreckt. Deshalb ist der gelegentlich gebrauchte Name „Junintaucher“ sehr viel präziser, allerdings ist „Punataucher“ die weiter verbreitete Bezeichnung.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Punatauchers erfolgte 1894 durch Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch und Jan Sztolcman unter dem wissenschaftlichen Namen Podiceps taczanowskii. Das Typusexemplar ist ein neuer Name für Podiceps caliparaeus Taczanowski, 1886. 1787 führte John Latham die neue Gattung Podiceps ein. Dieses Wort leitet sich vom lateinischen »podex, podicis« für »Kloake, Annus« und »pes, pedis« für »Fuß« ab. Der Artname ist Władysław Taczanowski gewidmet, der das Typusexemplar unter einem bereits vergebenen Namen erstbeschrieben hatte.

Aussehen

Mit einer Größe von etwa 35 cm hat der Punataucher einen dunkelgrauen Scheitel, der sich über den Nacken bis zum schwarzen Rücken erstreckt. Die unteren Teile des Gesichts, des Halses und der Unterseite sind weiß, der Schnabel ist schmal und grau. Das vielleicht auffälligste Merkmal sind seine hellen roten Augen. An der Seite des Kopfes von erwachsenen Vögeln befinden sich silbergraue Federn, die bei nicht brütenden Vögeln und Jungtieren fehlen.

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Zu seinen Rufen gehören die melodischen Pfiffe doo' ith, wit und ein längeres phooee-th, wenn er versucht, eine Partnerin anzulocken.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Punataucher sind am Junin-See in West-Zentral-Peru beheimatet. Der See hat eine Fläche von etwa 140 km2 und ist an seiner tiefsten Stelle 10 m tief, obwohl der größte Teil des Sees weniger als 5 m tief ist. An den Rändern des Sees befinden sich ausgedehnte Schilfsümpfe, in denen die Haubentaucher nisten und sich aufhalten.

Punataucher Lebensraum-Karte
Punataucher Lebensraum-Karte
Punataucher
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Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die außergewöhnlichen Tauchfähigkeiten des Punatauchers ermöglichen es ihm, sich von kleinen Fischen und Wirbellosen zu ernähren. Oft kann man sie in kleinen Gruppen gleichzeitig beim Fressen und Tauchen beobachten.

POPULATION

Populationszahl

Der Junin-See ist seit 1974 als nationales Schutzgebiet eingestuft, wodurch die Fischerei und die Jagd dort eingeschränkt wurden. In jüngerer Zeit, im Jahr 2002, hat die peruanische Regierung ein Notstandsgesetz erlassen, das strengere Beschränkungen für die Wasserentnahme und Bestimmungen für die Reinigung des Sees vorsieht, aber bisher wurde dies nicht richtig durchgesetzt. Es wurden Versuche unternommen, die Haubentaucher in einen See nördlich des Junatasees umzusiedeln, doch aufgrund der Kiemennetze, die zum Fang von Regenbogenforellen in diesem See verwendet werden, war dies nicht erfolgreich. Derzeit werden weitere Studien durchgeführt, um andere Seen zu finden, in die der Punataucher erfolgreich umgesiedelt werden könnte.

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Starke Schwankungen des Wasserstandes, verursacht durch ein nahegelegenes Wasserkraftwerk, und Wasserverschmutzung durch Bergbauaktivitäten haben dazu geführt, dass die Population der Haubentaucher von 1000 im Jahr 1961 auf etwa 200 im Jahr 2007 zurückgegangen ist. Die Verschmutzung des Sees durch Bergbauabfälle tötet die kleinen Fische, die die Hauptnahrungsquelle der Punataucher sind. Das Wasserkraftwerk kann dazu führen, dass der Wasserstand unter 5 m sinkt, was die Vögel daran hindert, ihre Küken aufzuziehen, und die angrenzenden Schilfsümpfe beschädigt.

Eine lokale Organisation, Asociaciόn Ecosistemas Andinos, arbeitet daran, die Menschen vor Ort über den Punataucher und die Punataucher-Ralle aufzuklären, die ebenfalls am See beheimatet sind. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und die Bergbau- und Wasserkraftwerksorganisationen für das Problem zu sensibilisieren.

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Referenzen

1. Punataucher artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Punataucher
2. Punataucher auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22696623/179685461
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/296692

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