Zentralaustralische hasenkänguru
Das Zentralaustralische Hasenkänguru (Lagorchestes asomatus) ist eine ausgestorbene Beuteltierart aus der Familie der Kängurus (Macropodidae).
Von dieser Känguruart ist neben Berichten der Aborigines nur ein einziger Schädel bekannt, der 1932 gefunden wurde. Den Berichten zufolge war das Tier ungefähr hasengroß, hatte ein weiches, graues Fell und einen kurzen Schwanz. Der Fundort lag irgendwo zwischen dem Mount Farewell und dem Lake Mackay in Australien im Northern Territory, nahe der Grenze zu Western Australia. Lebensraum dieser Art waren demnach trockene, mit Stachelkopfgräsern bewachsene Grasländer.
Die Gründe für das Aussterben dieser Art lagen vermutlich in der Umwandlung ihres Lebensraum und in der Nachstellung durch eingeschleppte Füchse und Katzen. Berichte von zentralaustralischen Hasenkängurus reichen bis in die 1960er Jahre hinein.
Das Zentralaustralische Hasenkänguru nutzte Triodia, das allgemein als Spinifex bekannt ist, als Unterschlupf. Sie sollen sich in flachen Senken unter Spinifexbüscheln versteckt haben, grasbewachsene Nester angelegt und manchmal kurze Behausungen gegraben haben, die denen des Zottel-Hasenkängurus ähneln. Die Aborigines bezeichneten sie als "dumm" und "taub", weil sie bei der Jagd ihren Unterschlupf nicht verließen und somit eine leichte Beute waren.
Das Zentralaustralische Hasenkänguru soll Grasblätter und -samen sowie Wüstenquandong-Früchte gefressen haben.
