Letschwe
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Kobus leche
Populationsgrösse
158,750
Lebensdauer
15 years
Gewicht
70-120
154-264
kglbs
kg lbs 
Höhe
90-100
35.4-39.4
cminch
cm inch 

Der Letschwe (Kobus leche) ist eine afrikanische Antilope aus der Gattung der Wasserböcke. Andere Schreibweisen sind Lechwe (wie im Englischen) oder Litschi.

Aussehen

Diese Antilope ist mit einer Schulterhöhe von einem Meter mittelgroß, ihr Rücken fällt schräg von der Hinterhand zu den Schultern ab. Nur das Männchen trägt lange, stark geringelte, leierförmige Hörner. Anhand der Zeichnung können mehrere Unterarten unterschieden werden. Beim Roten Letschwe tritt das leuchtende Kastanienbraun der Oberseite mit der weißen Unterseite in Kontrast. Auffallende schwarze Streifen bedecken die Vorderläufe. Die Männchen erreichen ein Gewicht von 118 Kilogramm, die Weibchen von 80 Kilogramm.

Verteilung

Erdkunde

Der Letschwe hat nur ein kleines und sehr stark verinseltes Verbreitungsgebiet in den Feuchtgebieten von Botswana, Namibia, Angola, Sambia und im südlichen Kongo. Er ist an Schwemmebenen sowie jahreszeitlich überflutete Sümpfe wie das Okawango-Becken gebunden. Im seichten Wasser ernährt er sich fast ausschließlich von Sumpfgräsern.

Letschwe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Letschwe Lebensraum-Karte
Letschwe
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Männchen sind territorial, ihre Reviere sind jedoch wegen der hohen Populationsdichte sehr klein und messen nur 15 bis 200 Meter im Durchmesser. Die Konkurrenz ist extrem, und wenige Männchen können ihr Revier länger als wenige Tage halten. Weibchen bilden Herden, die bis zu tausend Tiere umfassen können.

Fressverhalten und Ernährung

Letschwe sind Pflanzenfresser (Graminivoren). Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern im Wasser.

Paarungsgewohnheiten

Während der Brutzeit bilden diese Antilopen Brutgebiete, die als Leks bekannt sind. Die Fortpflanzung findet normalerweise während der Regenzeit zwischen November und Februar statt. Die Weibchen bringen nach einer Tragezeit von 7-8 Monaten ein einziges Kalb zur Welt. Sie gebären einzeln oder in kleinen Gruppen in überdachten und trockenen Gebieten, wo die neugeborenen Kälber 2-3 Wochen lang versteckt bleiben. Später bilden die Kälber Gruppen von bis zu 50 Individuen, die überwiegend unabhängig von ihren Müttern sind. Die Jungtiere werden normalerweise im Alter von 5-6 Monaten entwöhnt. Die Weibchen dieser Art werden im Alter von 1,5 Jahren fortpflanzungsfähig, während die Männchen im Alter von 5 Jahren zur Fortpflanzung bereit sind.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den Hauptbedrohungen für die Letschwe gehören die Wilderei wegen des Fleisches, Dürren, die Konkurrenz mit dem Vieh und der Bau von Dämmen. Zum Beispiel hat der Bau von Staudämmen im Jahr 1970 den natürlichen Überschwemmungszyklus verändert, da der Wasserfluss in der Kafue-Aue fast vollständig durch menschliche Bedürfnisse reguliert wurde. Dies hat zu einem starken Rückgang der Letschwe-Population geführt.

Populationszahl

Durch Wilderei und Habitatzerstörung ist der Letschwe seltener geworden. Am besten geht es dem Roten Letschwe (K. l. leche), von dem es 30.000 Exemplare im Okawango-Delta gibt und der auch in anderen Teilen Botswanas und Angolas verbreitet ist. Der Kafue-Letschwe (K. l. kafuensis) lebt in Sambia entlang des Kafue-Flusses, etwa im Lochinvar-Nationalpark. Durch Wilderei hat sich sein Bestand von 100.000 auf 50.000 Tiere halbiert. Der Bau des Itezhitezhi-Dammes am Kafue hat durch den nun relativ konstanten Wasserstand in den Kafue-Auen und die aus Gründen der Weidewirtschaft regelmäßigen Überflutungen sehr zur Erhaltung des Bestandes beigetragen. Die Kafue-Talsperre ist in dieser Frage indifferent, da ihr Stausee sich in einer Schlucht befindet und keine Aue überflutet. Der Schwarze Letschwe (K. l. smithemani) lebt in den Bangweulusümpfen um den Bangweulusee in Sambia; durch die Trockenlegung großer Teile dieser Sümpfe sind die Bestände von 250.000 (1930) auf 30.000 Tiere gefallen. Die IUCN stuft den Schwarzen Letschwe und den Kafue-Letschwe als „gefährdet“ ein. Insgesamt gilt die Art als „nicht gefährdet“.

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Ausgestorben ist der Roberts-Letschwe (K. l. robertsi), der einst entlang der Flüsse Luongo und Luena in Sambia verbreitet war. Von dieser Unterart existieren weder in der Wildnis noch in Gefangenschaft überlebende Exemplare.

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Referenzen

1. Letschwe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Letschwe
2. Letschwe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/11033/50189021

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