Messingglanzstar
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SPEZIES
Lamprotornis chloropterus

Der Messingglanzstar (Lamprotornis chloropterus) ist eine endemisch in Afrika südlich der Sahara weit verbreitete Vogelart, die aus den zwei Unterarten Lamprotornis chloropterus chloropterus und Lamprotornis chloropterus elisabeth besteht. Der Messingglanzstar lebt in einem breiten Band von Senegal im Westen bis Eritrea im Osten Afrikas und weiter südlich bis Simbabwe. Insgesamt ist die Datenlage selbst für einen Star dünn und undurchsichtig, da es bei dieser Art in freier Wildbahn auch noch zusätzlich leicht zu einer Verwechselung mit dem Grünschwanz-Glanzstar (Lamprotornis chalybaeus) kommen kann.Der Messingglanzstar ernährt sich von Insekten, Früchten, Samen und Nektar und lebt in offenen Savannen mit Baumbestand, Dornbuschsavannen und Farmland.

Herkunft der Tiernamen

Der Begriff »Lamprotornis« leitet sich aus den griechischen Worten »lamprotēs, lampros λαμπροτης, λαμπρος« für »Pracht, strahlend« und »ornis όρνις« für »Vogel« ab.Der Begriff »chloropterus« setzt sich aus den lateinischen Worten »chlorum« für »grün« und »optera« für » Flügel, Schwinge« zusammen.Richard Bowdler Sharpe beschrieb den Messingglanzstar unter dem Namen Lamprocolius chloropterus. 1820 führte Coenraad Jacob Temminck die Gattung Lamprotornis u. a. für den Rotschulter-Glanzstar (Lamprotornis nitens (Linnaeus, 1766)) ein, der später auch der Messingglanzstar zugeordnet wurde.

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Es herrscht weiterhin keine Einigkeit in der Wissenschaft darüber, ob es sich bei L. c. chloropterus und L. c. elisabeth um Unterarten oder eigenständige Arten handelt und bedarf daher weiterer Untersuchungen. Die Art wird hier weiterhin mit den Unterarten beschrieben.

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Aussehen

Der Messingglanzstar (Lamprotornis chloropterus) ist eine 18–20 cm große Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Glanzstare mit einem Gewicht von 52 bis 86 Gramm und einer Flügelspannweite von etwa 27 cm und zählt zu den kleinen Arten der Stare. Das Gefieder erhält sein Farbenspiel durch sogenannte Strukturfedern, die ihre Farben nur durch Lichtbrechung und ohne Pigmente erzeugen. Der besondere Glanz wird durch die in der Struktur der Federn eingebundenen Melanosome in den Melanozyten, die unter einem Keratinfilm liegen, hervorgerufen. Das Besondere dieser Melanosome sind ihre plättchenartige und innen hohle Form. Die Plättchen sind einfach und/oder vielfach geschichtet und dabei in ihrer Ordnung einheitlich oder auch alternierend (wechselweise) angeordnet.Der Messingglanzstar (Lamprotornis chloropterus) ist in freier Wildbahn schwer vom Grünschwanz-Glanzstar (Lamprotornis chalybaeus) zu unterscheiden, zumal beide Arten öfter gemeinsam in Schwärmen auftreten. Von seiner Statur her wirkt er insgesamt kompakter als der Grünschwanz-Glanzstar.Sein etwas runderer Kopf und sein Nacken sind leicht grünlich glänzend, die Seiten des Halses und die Kehle mit einer Neigung zu einem etwas bläulicheren Grünton, der in die Schultern übergeht und sich am Rücken glänzend fortsetzt. Sein etwas kürzerer Schwanz ist von oben grünlich und von unten dunkelbraun. Die Zügel zwischen Schnabel und Auge erscheinen anthrazit – schwarz mit einem violett-blauen Stich und die Ohrdecken violett-blau. Diese als „Maske“ bezeichnete Partie hat klare Ränder. Die obere Brust stellt sich wieder in etwas grünlicheren Tönen dar die an Bauch, Steiß und Oberschenkel in ein glänzendes Blau übergehen. Die Flanken haben eine leicht magentafarbene Partie, dem Lamprotornis chalybaeus sycobius ähnlich. Die Schirmfedern sind in einem metallisch glänzenden bläulichen grün, das sich über die mittleren Flügelfedern in einem glänzenden grün fortsetzt und bei den inneren kleineren Federn einen violett-blauen Ton annimmt. Die Flügel weisen angelegt zwei Reihen dunkler Punkte auf, wobei die erste Reihe oft nur schwach zu sehen ist. Der schwarze Schnabel ist schmaler als beim L. chalybaeus und die Beine sind schwarz.

Verteilung

Erdkunde

Der Messingglanzstar (Lamprotornis chloropterus) ist eine endemisch im tropischen Afrika südlich der Sahara vorkommende Spezies, die sich in die zwei Unterarten L. c. chloropterus und L. c. elisabeth unterteilt.

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Lamprotornis chloropterus chloropterus: Sein etwa 4.090.000 km² großes Verbreitungsgebiet reicht in einem breiten Band von Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea und Sierra Leone im Westen des Kontinents über die Länder Mali, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Ghana, Togo, Benin, Nordkamerun, Südtschad, Zentralafrikanische Republik, Südsudan bis in den Süden des Sudan, dem äußersten Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sowie Uganda und Westkenia und weist weitere regionale Verbreitung in Eritrea und Äthiopien im Osten des Kontinents auf.

Lamprotornis chloropterus elisabeth: Sein Verbreitungsgebiet von etwa 984.000 km² liegt überwiegend im Südosten und der Mitte des südlichen Afrikas in Südkenia, Tansania, Sambia, Simbabwe und in den Regionen Sambesi und Kavango-Ost im äußersten Nordosten Namibias, dem sogenannten Caprivistreifen bzw. Caprivizipfel.

In einigen Teilen überlagern sich die Verbreitungsgebiete des Messingglanzstares (Lamprotornis chloropterus) mit denen des Grünschwanz-Glanzstares (Lamprotornis chalybaeus). Insgesamt liegt das Band jedoch etwas südlicher.

Der Lamprotornis chloropterus gilt als residente Art und lebt überwiegend in leicht bewaldeten Savannen, Buschland und Farmland in den nördlichen Tropen. Außerhalb der Brutzeit wandert er in den Regionen und man trifft ihn vermehrt auch in den südlicheren Tropen an, wo er in nahezu allen Laubwäldern, besonders gerne auch in Wäldern mit Bäumen der Gattung Brachystegia, vorkommt. Er lebt vom Tiefland bis hinauf ins Hochland bis 1700 m (Malawi) und ist während der Brutzeit meist als Paar, sonst für gewöhnlich in kleineren Gruppen von 10–20 Exemplaren anzutreffen, gelegentlich aber auch in größeren Schwärmen mit bis zu 1200 Staren. Die Schwärme setzen sich meist aus mehreren Starenarten, wie unter anderem dem Lamprotornis chalybaeus, dem Lamprotornis purpureus oder dem Cinnyricinclus leucogaster zusammen. Insgesamt ist die Datenlage als dürftig zu betrachten.

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Messingglanzstar Lebensraum-Karte
Messingglanzstar Lebensraum-Karte
Messingglanzstar
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Messingglanzstar ernährt sich von Früchten und Nektar von Pflanzen aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) wie der Unterfamilie Malvoideae, den Bäumen aus der Gattung Bombax in der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae) und Sterculia quinqueloba aus der Unterfamilie der Stinkbaumgewächse (Sterculioideae). Ebenso gelten die Früchte der Natal-Feige (Ficus natalensis), Michelia campaca einem ursprünglich süd- und südostasiatischen Magnoliengewächs und des Niembaums (Azadirachta indica) aus der Familie der Mahagonigewächse (Meliaceae) als ein Bestandteil seines Ernährungsprogramms. Der Niembau gilt als die natürliche Apotheke vieler Vogelarten, da dieser viele heilende und gesundheitsfördernde Wirkstoffe enthält. Ferner gehören Samen und Insekten, wie Termiten (Isoptera) und Käfer (Coleoptera), aber auch Heuschrecken (Orthoptera) und Würmer (Lepidoptera) zu seiner Nahrung.

Paarungsgewohnheiten

Der Messingglanzstar gilt als monogame Art, der seine Nester ungeordnet aus Gras, Stroh und Blättern mit einem kuppelartigen Dach oder in Hohlräume in Bäumen baut. Es wurde beobachtet, dass aber auch in höhlenartigen Spalten gebrütet wurde.Das Weibchen legt 2 – 5 blau-grünliche, matt glänzende und leicht gesprenkelte Eier, die es allein ausbrütet. An der Aufzucht und Ernährung der Juvenilen beteiligt sich das Männchen. Es ist unklar ob sich diese Art durch Helfer unterstützen lässt. Nähere Einzelheiten zur Inkubationszeit und der Aufzucht liegen derzeit nicht vor.

POPULATION

Populationsgefährdung

In seinen Verbreitungsgebieten gilt der Messingglanzstar nicht als gefährdete Art. Sein Bestand gilt als stabil. Eine Verifizierung ist kaum möglich, da eine Unterscheidung von anderen Arten in freier Wildbahn äußerst difiziel ist. Da die Verbreitungsgebiete jedoch außerordentlich groß sind, wird er von der IUCN als nicht gefährdet (least concern) eingestuft.,

Referenzen

1. Messingglanzstar artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Messingglanzstar
2. Messingglanzstar auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/106005777/111181748
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/210343

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