Erdmännchen
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Suricata suricatta
Populationsgrösse
500,000
Lebensdauer
5-15 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
0.7-0.9
1.5-2
kglbs
kg lbs 
Länge
25-35
9.8-13.8
cminch
cm inch 

Das Erdmännchen (Suricata suricatta), auch Surikate oder veraltet Scharrtier genannt, ist eine Säugetierart aus der Familie der Mangusten (Herpestidae). Mit durchschnittlich 700 bis 750 g ist es eine der kleinsten Mangustenarten, es hat ein hellgraues Fell mit unauffälligen Querstreifen. Erdmännchen leben in trockenen Regionen im südlichen Afrika. Sie leben in Gruppen von vier bis neun Tieren mit ausgeprägtem Sozialverhalten und ernähren sich vorwiegend von Insekten. Sie zählen nicht zu den bedrohten Arten.

Aussehen

Erdmännchen sind nach den Zwergmangusten die kleinsten Mangusten. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 24,5 bis 29 cm, der Schwanz misst 19 bis 24 cm. Sie wiegen zwischen 620 und 970 g, mit durchschnittlich 731 g sind Männchen geringfügig schwerer als Weibchen, die durchschnittlich 720 g erreichen. Ihr Körperbau ist schlank und langgestreckt, die Beine sind kurz. Die kräftigen Vorderbeine enden in vier Zehen, die mit scharfen und rund 15 mm langen Krallen versehen sind. Die Hinterpfoten tragen ebenfalls vier Zehen, die Krallen sind mit 8 mm aber deutlich kürzer.

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Das Fell ist weich und eng am Körper anliegend, seine Färbung variiert von hellbraun bis graubraun, die nur spärlich behaarte Unterseite ist heller. Die Tiere im Süden des Verbreitungsgebietes sind generell dunkler als die Tiere im Norden. Am Rücken verlaufen dunkle, manchmal verwaschene Querstreifen. Die Augen sind von dunklen Flecken umgeben, auch die Ohren sind schwarz. Die Länge der Deckhaare an der Schulter beträgt rund 15 mm, am Rumpf werden sie etwa 30 bis 40 mm lang. Der schlanke Schwanz ist zugespitzt und nicht buschig, er ist gelblichbraun und endet in einer schwarzen Spitze.

Der Schädel ist hoch und rundlich, charakteristisch sind die großen Augenhöhlen, die mehr als 20 % der Schädellänge ausmachen. Die Schnauze ist relativ groß und zugespitzt. Die Ohren sind klein und halbmondförmig, sie können geschlossen werden, damit beim Graben kein Sand eindringen kann. Die Zahnformel lautet I 3/3 – C 1/1 - P 3/3 - M 2/2, insgesamt haben sie also 36 Zähne. Die äußeren oberen Schneidezähne sind größer als die übrigen Schneidezähne, die oberen Eckzähne sind gerade, die unteren gebogen. Die Backenzähne zeigen Anpassungen an die Insektennahrung: Die Molaren sind breit und haben spitze Höcker, die bei allen Landraubtieren vorhandene Brechschere ist nur schwach ausgeprägt.

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Verteilung

Erdkunde

Erdmännchen leben im südlichen Afrika. Vorkommen sind aus der Republik Südafrika, dem westlichen und südlichen Namibia, dem südwestlichen Botswana und einem kleinen Teil des südwestlichen Angola bekannt. Besiedelt werden eventuell auch die tieferen Lagen von Lesotho.Sie leben in trockenen, offenen Landschaften mit kurzem Grasland und spärlichem Gehölzwuchs. Ihr bevorzugter Lebensraum ist die Savanne, aber sie leben auch in Halbwüsten.

Erdmännchen Lebensraum-Karte
Erdmännchen Lebensraum-Karte
Erdmännchen
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Gewohnheiten und Lebensstil

Als sehr gesellige Tiere leben Erdmännchen in Kolonien mit bis zu dreißig Individuen. Üblicherweise reproduziert nur das dominante Weibchen mit zwei bis drei Würfen pro Jahr, während die subdominanten Weibchen in die sterile Helferinnen-Rolle gedrängt werden. Allerdings klappt die reproduktive Unterdrückung nicht immer perfekt, so dass auch diese Weibchen hin und wieder werfen. Zwischen dominanten und subdominanten Weibchen entsteht dann starke reproduktive Konkurrenz und man versucht, in den ersten 24 Stunden nach der Geburt gegenseitig die neugeborenen Jungtiere umzubringen. Das dominante Weibchen ist in diesem Wettbewerb allerdings einen Schritt voraus, denn aufgrund seiner sozialen Vormachtstellung ist es in der Lage, potenzielle Kindstöterinnen für die riskante Zeit um die Geburt herum aus der Gruppe zu vertreiben. Haben die Jungtiere die ersten Tage überlebt, so sind die ausgegrenzten Weibchen als Helferinnen in der Gruppe wieder willkommen. Gemeinsam unterhält eine Kolonie einen Bau. Obwohl sie selbst graben können, ersparen sie sich lieber diese Arbeit und nehmen die Bauten von Erdhörnchen in Besitz, die sie dann nur noch zu erweitern brauchen. Im Zuge der Arbeitsteilung hocken mehrere Mitglieder der Gruppe vor den Eingängen, nur auf den Hinterbeinen sitzend, und halten Ausschau nach Feinden. Als Alarmzeichen wird ein charakteristisches Bellen von sich gegeben, das für alle Tiere der Kolonie das Zeichen ist, schnellstmöglich Zuflucht im Bau zu suchen. Die Aufgabe des Wachehaltens wechselt unter den Tieren während des Tages mehrmals.Während einige Gruppenmitglieder Wache halten, suchen andere nach Nahrung. Diese besteht zu fast 90 % aus Insekten und zu kleineren Anteilen aus Vögeln, Eidechsen, Skorpionen und Eiern. Erdmännchen sind tagaktiv; bei Nacht, aber auch an regnerischen Tagen und bei besonders extremer Mittagshitze verbergen sie sich in ihrem Bau.

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Ein Wurf umfasst etwa zwei bis vier Junge. Die Tragezeit beträgt im Schnitt 77 Tage. Bei der Geburt sind Augen und Ohren der Jungen geschlossen. Sie öffnen sich erst nach zwei Wochen. Die ersten zwei Monate werden die Jungtiere gesäugt. Erdmännchen sind nach etwa einem Jahr geschlechtsreif. Pro Jahr können Erdmännchen bis zu dreimal Junge großziehen. Dies ist möglich, da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstützen. Erdmännchen werden etwa sechs Jahre alt.

Das Beutemachen, also das Fangen und Töten, wird den Jungen schrittweise beigebracht. So legen die Erwachsenen etwa den Jungen bei den Jagdausflügen erst einen toten Skorpion vor. Dann legen sie einen lebenden Skorpion vor, dem sie aber den Giftstachel ausgerissen haben. Erst wenn die Jungen älter werden und die Erwachsenen längere Zeit beobachten konnten, wird zunehmend noch lebende und kampffähige Beute vorgelegt. Orientierung dafür bietet der Bettelruf der Jungen, der sich mit dem Alter verändert.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Erdmännchen sind Fleischfresser (Insektenfresser) und fressen Insekten wie Skorpione (sie sind immun gegen Gift), Käfer, Spinnen, Grillen, Hundertfüßer, Tausendfüßler und Würmer. Sie fressen auch Eier, Wurzeln, Knollen, kleine Reptilien und kleine Säugetiere.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Erdmännchen haben ein monogames Paarungssystem, d.h. das dominante Männchen und das dominante Weibchen jeder Gruppe sind normalerweise die einzigen Individuen, die sich erfolgreich fortpflanzen. Allerdings pflanzen sich untergeordnete Weibchen sehr gelegentlich fort und untergeordnete Männchen verlassen vorübergehend die Gruppe, um sich mit Weibchen anderer Gruppen zu paaren, was auf polygynes Verhalten schließen lässt. Die Brutzeit in freier Wildbahn dauert von Oktober bis April, während sie in Gefangenschaft das ganze Jahr über brüten. Die Trächtigkeit dauert 11 Wochen, und es werden 2 bis 5 Welpen geboren. Die Jungtiere bleiben drei Wochen lang in ihrer Behausung, wo sie von Helfern betreut werden. Wenn sie vier Wochen alt sind, gehen sie mit der Gruppe auf Nahrungssuche. In den ersten 49 bis 63 Tagen werden sie von den Helfern gefüttert, die ihnen gleichzeitig beibringen, wie sie sich ihr eigenes Futter beschaffen können. Im Alter von etwa 12 Wochen sind die Jungtiere unabhängig genug, um auf Nahrungssuche zu gehen. Diese Art wird im Alter von etwa 1 Jahr fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Trotz gelegentlicher Verfolgung ist das Erdmännchen nicht bedroht. Dementsprechend wird es von der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft.

Populationszahl

Nach Angaben der Ressource Natural History on the net liegt die Gesamtpopulation des Erdmännchens in freier Wildbahn bei etwa 500.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als am wenigsten gefährdet eingestuft, und ihr Bestand ist heute stabil.

Ökologische Nische

Erdmännchen spielen eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz, denn sie liefern Nahrung für die Tiere, die ihre natürlichen Prädatoren sind (Falken, Adler, Schakale). Sie fressen viele wirbellose Tiere und kontrollieren so wahrscheinlich die Populationen dieser Beutetiere.

Lustige Fakten für Kinder

  • Im Zoo von Honolulu werden nur männliche Erdmännchen gehalten, um zu verhindern, dass entlaufene Tiere eine Zuchtpopulation aufbauen, die dem natürlichen Ökosystem ernsthaften Schaden zufügen könnte.
  • Dank eines sehr ausgeprägten Geruchssinns können Erdmännchen Beute aufspüren, die sie mit ihren langen Vorderpfoten ausgraben.
  • Ein Erdmännchen kann das 50-fache seines Körpergewichts an Sand bewegen und 400 Löcher in nur einem halben Tag graben.
  • Die schwarzen Flecken um die Augen eines Erdmännchens schützen es vor der ständigen Blendung durch die Sonne, ähnlich wie eine Sonnenbrille für den Menschen.
  • Erdmännchen sind in der Lage zu überleben, indem sie kein Wasser trinken. Die nötige Feuchtigkeit erhalten sie durch das Fressen von Knollen und Wurzeln sowie von Früchten wie Tsama-Melonen.
  • Wenn sie aufrecht stehen, balancieren Erdmännchen auf ihrem langen, steifen Schwanz, den sie wie einen Fahrradständer benutzen.
  • In dem Disney-Film Der König der Löwen war Timon ein Erdmännchen.
  • Junge Erdmännchen haben so viel Angst vor Vögeln, dass sie sich vor Flugzeugen in ihre Behausungen verkriechen.
  • Als Anpassung an das Leben in einem sandigen Lebensraum sind Erdmännchen in der Lage, ihre Ohren zu schließen, damit der Sand draußen bleibt, und sie haben auch ein drittes Augenlid, das ihre Augen schützt.

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Referenzen

1. Erdmännchen artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Erdm%C3%A4nnchen
2. Erdmännchen auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41624/0

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