Drosselwaldsänger
Der Uferwaldsänger (Parkesia noveboracensis, Syn.: Seiurus noveboracensis), auch Drosselwaldsänger, ist ein kleiner Vogel aus der Familie der Waldsänger (Parulidae). Er ist neben dem Stelzenwaldsänger (Parkesia motacilla) die zweite Art in der Gattung Parkesia.
Uferwaldsänger haben eine Körperlänge von etwa dreizehn bis vierzehn Zentimetern. Im Erscheinungsbild ist der Uferwaldsänger leicht zu verwechseln mit der verwandten Art Stelzenwaldsänger. Von der Schnabelbasis zieht sich ein weißer bis cremiger Strich über die Augen bis in den Nackenbereich, der etwas kürzer ist als beim Stelzenwaldsänger. Sie haben ein gelbes Unterseitengefieder mit braunen Strichen an der Brust und an den Flanken und ein olivbraunes Oberseitengefieder.
Uferwaldsänger ernähren sich überwiegend von Insekten, kleinen Krebstieren, Weichtieren, kleinen Fischen und gelegentlich von Sämereien.
Die Brutgebiete befinden sich im Norden von Nordamerika (Alaska, Kanada und den Norden der USA). Den Winter verbringen sie in Mittelamerika und auf den Westindischen Inseln. Als sehr seltener Gast kommt er auch in Westeuropa vor.
Der Uferwaldsänger ist eine große Grasmücke der Neuen Welt (und keine Drossel, trotz des Namens). Er hat eine Länge von 12-15 cm, eine Flügelspannweite von 21-24 cm und wiegt zwischen 13 und 25 g. Zu den Standardmaßen gehört, dass die Flügelsehne 6.8 bis 8,2 cm, der Schwanz ist 4,5 bis 5,7 cm lang, der Schnabel 1,1 bis 1,2 cm und der Tarsus 1,9 bis 2,3 cm. Auf dem Kopf ist der Scheitel braun mit einem weißen Supercilium. Der Schnabel ist spitz und dunkel. Die Kehle ist leicht braun bis schwarz gestreift, wobei sich die stärkere Streifung auf der Brust und den Flanken fortsetzt. Der Rücken ist gleichmäßig braun. Die Geschlechter sind morphologisch ähnlich. Die Jungvögel haben eher eine helle als eine weiße Unterseite.
Die einzige Art, die von Vogelbeobachtern mit dem Uferwaldsänger verwechselt wird, ist der eng verwandte Stelzenwaldsänger(Parkesia motacilla ), der bräunliche Flanken, einen bräunlichen Unterschwanz und hellrosa Beine hat. Der Stelzenwaldsänger hat auch eine weißere Kehle mit weniger Streifen. Zu den subtileren Hinweisen gehören die geringere Größe und der kleinere Schnabel, eine schmalere und dunklere Augenlinie sowie unterschiedliche Ruftöne und Gewohnheiten.
Beide Wasserdrosselarten gehen eher, als dass sie hüpfen, und scheinen zu wippen, da sie mit dem Hinterteil wippen, während sie sich fortbewegen.
Der erste Uferwaldsänger in Europa war ein Weibchen, das am 17. September 1955 in Ushant, Frankreich, gefangen wurde. Im Vereinigten Königreich wurde die Art erstmals am 30. September 1958 auf St. Agnes, Isles of Scilly, nachgewiesen. Sie wurde in einem Nebelnetz gefangen, fotografiert und wieder freigelassen, woraufhin sie bis zum 12. Oktober blieb. Zwischen 1958 und 2019 gab es sieben Nachweise im Vereinigten Königreich.
In den Winterquartieren in Puerto Rico verlassen Uferwaldsänger tagsüber ihre Futterplätze und fliegen bis zu 2 km weit zu ihren nächtlichen Schlafplätzen. Die Schlafplätze befinden sich oft in den roten Mangrovenwäldern. Uferwaldsänger überwintern in Puerto Rico in 4 Hauptlebensräumen: weiße Mangroven, rote Mangroven, schwarze Mangroven und Buschwerk. Die Männchen, die größer sind und früher im Frühjahr wandern, überwintern bevorzugt in den weißen Mangroven und sind in der Lage, ihr Gewicht über den Winter zu halten oder zu erhöhen. Die Weibchen überwintern in den anderen trockeneren und weniger nahrungsreichen Lebensräumen. Während der Nichtbrutzeit sind Uferwaldsänger standorttreu und neigen dazu, als Solitär zu leben.
Wasserdrosseln, die in roten und schwarzen Mangroven überwintern, können ihr Körpergewicht über den Winter beibehalten, verlieren aber im Gebüsch an Gewicht. Ein weiterer Faktor für die Zunahme der Körpermasse in den Winterquartieren ist die Feuchtigkeit.
Die Reviere von Uferwaldsängern erstrecken sich sowohl über Hochland- als auch über Uferlebensräume, wobei die abgeernteten Flächen nur begrenzt genutzt werden. Vögel, die sich in Pufferzonen an abgeernteten Gebieten aufhalten, haben mehr Schwierigkeiten bei der Nahrungssuche als Vögel in unberührten Gebieten.
Der Uferwaldsänger ist ein terrestrischer Bodenfresser und ernährt sich von Insekten, Mollusken und Krustentieren, die er in der Laubstreu findet.
