Das Pfauentruthuhn (Meleagris ocellata) ist neben dem eigentlichen Truthuhn die einzige weitere Art der Truthühner (Meleagris). Es ist im Norden Mittelamerikas verbreitet.
Pfauentruthähne erreichen ein Gewicht von 3,25–4 kg und werden 71–92 cm hoch und 90–100 cm lang. Die Hennen werden nur 1,9–2 kg schwer und 65–69 cm hoch. Das Gefieder des Pfauentruthuhns weist glänzend rote, grüne, blaue und violette Farben auf. Der Hals und der Kopf sind unbefiedert und hellblau. Rot sind die Augenregion und der über den Schnabel hängende Hautlappen des Hahns.
Verbreitet sind Pfauentruthühner ausschließlich auf der Halbinsel Yucatán. Sie kommen auf den Territorien der Staaten Mexiko, Guatemala und Belize vor. Lebensraum ist der tropische Regenwald, zur Nahrungssuche sind aber lichte Flächen in der Nähe ideal.
Pfauentruthühner verbringen die meiste Zeit auf dem Boden und ziehen es oft vor, tagsüber zu rennen, um Gefahren zu entgehen, anstatt zu fliegen; sie können jedoch schnell und kraftvoll über kurze Strecken fliegen, wenn es nötig ist. Nachts halten sie sich in der Regel hoch in den Bäumen auf, weit weg von nachts jagenden Prädatoren wie Jaguaren und in der Regel in einer Gruppe von Familien. Die Stimmen der Weibchen ähneln denen ihrer nördlichen Verwandten, aber die männliche Stimme, die als "gobble" bekannt ist, ist im Vergleich dazu ganz anders. Das "gobble" beginnt mit mehreren tieffrequenten "Pochen", ähnlich dem Geräusch eines anspringenden kleinen Benzinmotors. Pfauentruthühner beginnen ihren Gesang normalerweise 20 bis 25 Minuten vor Sonnenaufgang.
Pfauentruthühner ernähren sich als Allesfresser. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Insekten, wie Käfern, Motten, Blattschneiderameisen, Grassamen, Nüssen und Blättern.
Pfauentruthühner haben ein polygynes Paarungssystem und bilden keine Paare. Ihre Brutzeit beginnt Anfang Februar, wenn die ersten Fresser zu hören sind. Die Brutzeit erreicht im März ihren Höhepunkt und endet Ende April. Um die Weibchen anzulocken, führen die Männchen ein aufwändiges, temperamentvolles Schauspiel auf. Sie beginnen den Paarungstanz, indem sie mit ihren Füßen in schneller Folge auf den Boden klopfen. Dann bewegen sie ihre Schwanzfedern von einer Seite zur anderen, während sie schnell mit ihren Flügeln schwingen und deren Spitzen über den Boden schleifen. Während das Männchen diesen Tanz vollführt, bewegt es sich um das Weibchen herum und stellt sicher, dass die Rückenfläche der Schwanzfedern ständig im Blickfeld des Weibchens ist. Die Weibchen legen 8-15 Eier in ein gut verstecktes Nest auf dem Boden und die Jungen schlüpfen nach einer Brutzeit von 28 Tagen im Mai bis Juli. Sie sind mit einem rötlich-braunen Jungtiergefieder bedeckt, das es ihnen ermöglicht, mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und sich vor Prädatoren zu verstecken. Die Jungen sind Nestflüchter und in der Lage, das Nest nach einer Nacht zu verlassen. Sie folgen ihrer Mutter, bis sie das junge Erwachsenenalter erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Jungvögel, sich zu bewegen, obwohl sie sich oft zum Schlafen zusammenschließen.
Die Population des Pfauentruthuhns ist aufgrund von Landnutzungsänderungen und einer mehr als nachhaltigen Ernte durch Wanderarbeiter sowie einer starken Bejagung durch Einheimische, die in der Region der Halbinsel Yucatán in Mittelamerika leben, zurückgegangen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Pfauentruthuhns auf 20.000-49.999 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Near Threatened" (NT) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Pfauentruthühner helfen bei der Kontrolle von Insektenpopulationen und bieten auch Nahrung für lokale Prädatoren.
