Ornithoptera euphorion (Synonym: Troides euphorion) ist ein in Australien vorkommender Schmetterling aus der Gattung der Vogelfalter (Ornithoptera) und der Familie der Ritterfalter (Papilionidae). Die Art ist nach Euphorion aus der griechischen Mythologie benannt.
Die Flügelspannweite der Männchen beträgt 110 bis 130 Millimeter. Die Vorderflügeloberseite hat eine schwarze Grundfarbe und ist an Vorder- und Innenrand mit schmalen metallisch grüne Streifen versehen. Auf der schwarzen Vorderflügelunterseite befinden sich einige hellgrüne Flecke. Von der metallisch grünen Hinterflügeloberseite heben sich einige schwarze Flecke und gelbe Streifen ab. Die Hinterflügelunterseite zeigt ein markantes Muster aus schwarzen Flecken und Linien auf türkisfarbenem bis gelblichem Grund.
Die Flügelspannweite der Weibchen beträgt 140 bis 160 Millimeter. Die Vorderflügeloberseite hat eine schwarzbraune Grundfarbe und ist mit einigen weißlichen Flecken und Streifen versehen, die auf die Vorderflügelunterseite durchscheinen. Von der ebenfalls schwarzbraunen Hinterflügeloberseite heben sich im Submarginalbereich weiße und gelbe Flecke ab. Auch diese scheinen auf die Unterseite durch.
Ornithoptera euphorion kommt endemisch in den Regionen um die Städte Cairns und Cooktown in Queensland vor. Die Art wird im englischen Sprachgebrauch deshalb als Cairns birdwing oder Cooktown birdwing bezeichnet. Sie besiedelt in erster Linie Regenwälder, ist jedoch auch in Gärten beim Besuch von Blüten zu beobachten.
Die Falter fliegen in mehreren Generationen das ganze Jahr hindurch. Sie saugen zur Nahrungsaufnahme gerne an Blüten, beispielsweise an Wandelröschen- (Lantana), Hibiskus- (Hibiscus) und Bougainvillea-Arten. Die Weibchen legen bis zu 300 Eier einzeln in der Nähe der Nahrungspflanzen ab. Die Raupen ernähren sich von den Blättern von Osterluzeigewächsen (Aristolochiaceae). Mit diesen Pflanzen nehmen sie auch Giftstoffe auf und werden von Fressfeinden, wie Vögeln gemieden. Hingegen werden die Falter zuweilen Opfer von Seidenspinnen (Nephila). Eine tödliche Gefahr besteht für die Raupen, wenn sie versehentlich die Blätter der aus Südamerika über Ziergärten eingeschleppte Gespensterpflanze (Aristolochia littoralis, Syn.: Aristolochia elegans) fressen. Die Giftstoffe dieser nicht heimischen Pflanzenart vertragen die Raupen nicht und sie sterben, bevor sie ausgewachsen sind. Deshalb wird in Queensland, New South Wales und im Northern Territory inzwischen davon abgeraten, diese zu den Neobiota zählende Art anzupflanzen.
Obwohl Ornithoptera euphorion ausschließlich in für australische Verhältnisse relativ kleinen und eng begrenzten Gebieten vorkommt, wird sie vom Department of Environment and Science des Queensland Government als least concern (nicht gefährdet) eingestuft.