Schwarze tigergarnele, Riesengarnele
Die Schwarze Tigergarnele Penaeus monodon (englisch Giant Tiger Prawn), die auch als Riesengarnele bezeichnet wird, ist ein Zehnfußkrebs aus der Familie der Penaeidae. Diese aus dem westlichen Indopazifik stammende Garnele zählt zu den wichtigsten Zuchtgarnelen und wird weltweit verkauft.Im deutschsprachigen Raum wird diese Garnele entweder als Schwarze Tigergarnele oder unter dem Namen Black Tiger Garnele vermarktet.
Schwarze Tigergarnelen können eine maximale Körperlänge von bis zu 33 cm erreichen und ist somit die längste Art der Penaeidae. Weibchen sind in der Regel größer als Männchen. Die schnell wachsenden Tiere erreichen dabei ein Gewicht von bis zu 250 Gramm.
In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des besiedelten Meeresbodens, Ernährung und Wassertrübung, variiert die Körperfärbung von grün, braun, rot, grau bis blau. Die quer verlaufenden Farbbänder auf Carapax und Abdomen alternieren zwischen blau oder schwarz und gelb. Die Antennen haben eine einheitlich bräunlich-pinke Färbung. Schreitbeine und Pleopoden haben cremefarbene Punkte, meist die gleiche Farbe wie der Körper oder sind etwas dunkler. Die Uropoden sind braun, grünlich-grau oder bläulich, mit einem hellgelben, quer verlaufenden Band. Juvenile haben im Gegensatz zu Adulten eine eher einheitliche Färbung und nur auf dem ersten, dritten und letzten abdominalen Segment die typischen quer verlaufenden Farbbänder.
Das Rostrum der Garnelen ist gut entwickelt und besitzt sieben bis acht rückenseitige und drei bis vier, selten nur zwei, bauchseitige Zähne. Der vom Rostrum nach hinten verlaufenden Grat sowie die Vertiefungen, reichen nicht über die Mitte des Carapax hinaus. Der Carapax ist glatt und besitzt keine längs oder quer verlaufenden Nähte. Hinter den Augen, an den Flanken des Carapax, befinden sich stets typische Grate und Vertiefungen sowie zwei Stacheln. Das fünfte Paar der Schreitbeine besitzt stets keinen Exopodit. Das Petasma der Männchen ist symmetrisch und besitzt einen dünnen, mittig gelegenen Lobus. Weibchen haben den geschlossenen Typ des Thelycum.
Das natürliches Verbreitungsgebiet Schwarzer Tigergarnelen liegt an den Küsten des westlichen Indopazifik. Es reicht von Südafrika über die afrikanische Ostküste bis nach Pakistan und Indien und erstreckt sich bis Südostasien, wo die Garnelen sowohl in China, als auch im Japanischen Meer bis nach Nordaustralien vorkommen.
Dort lebt die Garnele als Benthont in Tiefen von 0 bis 150 m auf schlammigem oder sandigem Grund. Juvenile Tiere leben überwiegend in Ästuaren bzw. im Brackwasser, Adulte leben dagegen im Allgemeinen marin.
Die Schwarze Tigergarnele wird auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes gezüchtet. Von jenen Aquakulturen gelangten in den USA und wahrscheinlich auch in Westafrika Individuen in das offene Meer. Während sich die Garnele in Westafrika wahrscheinlich nicht etablierte, wird Penaeus monodon regelmäßig in nordamerikanischen Gewässern gefangen. Als Neozoon hat sie nun eine Verbreitung an den Küsten von North Carolina bis in den Golf von Mexiko sowie um Hawaii.
Die Krebstiere leben nachtaktiv und verstecken sich tagsüber im Meeresgrund. Nachts verlassen sie ihre Verstecke, um Nahrung zu suchen bzw. zu jagen. Im Gegensatz zu vielen anderen Garnelen sind sie eher Prädatoren als omnivore Aasfresser.
Männchen werden bei einem Gewicht von etwa 35 g geschlechtsreif, die Weibchen erst bei 70 g, beide sind jedoch erst etwa vier Monate nach Erreichen der Fortpflanzungsfähigkeit ausgewachsen. Die Begattung erfolgt in der Nacht, kurz nachdem sich das Weibchen gehäutet hat. Die Spermatophoren werden in das Thelycum der Weibchen übertragen und dort gespeichert. Ausgewachsene Weibchen können relativ hohe Mengen an Eiern produzieren, der Rogen kann zwischen 500.000 und 750.000 Eier umfassen. Das Laichen erfolgt ebenfalls nachts, die Befruchtung extern, während der Laich in das Wasser entlassen wird. Etwa zwölf bis 15 Stunden nach der Befruchtung schlüpfen die Larven als frei schwimmende Nauplien.
In diesem Stadium fressen sie noch nicht und häuten sich insgesamt sechsmal. Bis sie ausgewachsen sind durchlaufen die Larven sechs weitere Häutungen, die sogenannten planktischen Stadien Protozoea, während der sie mit der Strömung zur Uferzone getrieben werden. Nach Abschluss der Metamorphose erfolgt der Übergang zu einer benthischen Lebensweise. Obwohl die Entwicklung bis zur adulten Garnelenform, der sogenannten Postlarve, nur 13 – 18 Tage dauert, benötigen die Tiere etwa viereinhalb ?? um geschlechtsreif zu werden.