Das Philippinen-Krokodil (Crocodylus mindorensis) ist eine Art der Echten Krokodile (Crocodylidae). Die Art ist vom Aussterben bedroht.
Im Vergleich zu allen anderen Krokodilen im pazifischen Raum zeichnet sich das Philippinen-Krokodil durch eine sehr breite Schnauze, die mit bis zu 68 Zähnen bewehrt ist, und große Panzerschuppen im Nacken- und Rückenbereich aus.
Mit maximal drei Metern Körperlänge bei männlichen Exemplaren gehört es zu den kleineren Krokodilarten. Die Weibchen dieser Spezies sind kleiner, bis zu 1,5 Metern und bis zu 15 kg Körpergewicht.Das Verhalten des Philippinen-Krokodils wird als scheu und harmlos gegenüber dem Menschen beschrieben, nur bei Provokationen reagiert es aggressiv.
Das Philippinen-Krokodil lebt in Süßgewässern wie Flüssen, kleineren Seen und Sumpfbereichen. Dabei ist es in seiner Verbreitung beschränkt auf einzelne Inseln der Philippinen. In historischen Zeiten kamen die Tiere auf den Inseln Luzon, Mindoro, Masbate, Samar, Negros, Busuanga und Mindanao vor.
Seine heutige Verbreitungsgebiete beschränken sich auf das Agusan Marschland, die Ligawasan Marschlandschaft und den Oberlauf des Pulangi in der Provinz Bukidnon auf der Insel Mindanao. Auf der Insel Luzon gehören der Northern Sierra Madre Natural Park und Gebiete in der Provinz Abra entlang des Flusses Binungan zu seinem heutigen Lebensraum. Auf Dalupiri Island wurde 2005 die nördlichste bislang gefundene Population des Krokodils gefunden. Alle anderen Sichtungen konnten nicht bestätigt werden.
Wie die meisten anderen Krokodile ernährt sich das Philippinen-Krokodil von sehr unterschiedlichen Organismen des Wassers. Sein Spektrum umfasst dabei wahrscheinlich Schlangen, Frösche, Wasserschildkröten, Insekten sowie kleine Säugetiere, genaues ist allerdings nicht bekannt. Das Verhältnis zwischen Männchen zu Weibchen in den Populationen beträgt in der Regel 1:1.
Die Paarungsperiode ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich, liegt aber generell in den Monaten Januar bis Mai. Speziell in der Morgendämmerung zwischen 4 und 7 Uhr, kann die bis 30 Minuten dauernde Prozedur beobachtet werden, welche im Wasser stattfindet.
Eine Woche vor der Eiablage bauen die Weibchen ein Hügelnest aus Sand und verrottenden Pflanzenmaterialien, in dem sie 7 bis 25 Eier abgelegen. Die Brutdauer beträgt ca. 12 Wochen. Eine Bewachung des Nestes und Brutpflege wurden beobachtet.
Philippinen-Krokodile sind Fleischfresser und ernähren sich von Fischen, Garnelen, Krebsen, Schnecken, kleinen Säugetieren, Schlangen und Vögeln.
Das Paarungssystem der Philippinen-Krokodile ist unbekannt. Krokodile sind jedoch polygyn, was bedeutet, dass sich ein einzelnes Männchen mit mehreren Weibchen paart. Balz und Paarung finden von Dezember bis Mai während der Trockenzeit statt, und die Eier werden von April bis August gelegt, mit einem Höhepunkt im Mai oder Juni zu Beginn der Regenzeit. Philippinen-Krokodile legen nach 4 - 6 Monaten ein zweites Gelege und können bis zu drei Gelege pro Jahr legen. Die Gelegegröße liegt zwischen 7 und 33 Eiern. In freier Wildbahn beträgt die Inkubationszeit 65 - 78 Tage, in Gefangenschaft 77 - 85 Tage. Die Weibchen bauen ein Hügelnest aus Blättern, Zweigen und Erde oder sie bauen ein Lochnest, in dem sie ihre Eier verstecken. Sobald die Eier gelegt sind, wechseln sich Männchen und Weibchen bei der Bewachung des Nestes ab, und die Weibchen besuchen das Nest regelmäßig entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag. Die Weibchen werden im Alter von 10 Jahren geschlechtsreif, während die Männchen im Alter von 15 Jahren geschlechtsreif werden.
Das Philippinen-Krokodil wird auf der Roten Liste des IUCN als vom Aussterben bedroht geführt. Die Gesamtpopulation wird auf 92–137 erwachsene Tiere geschätzt, die auf mehrere Unterpopulationen verteilt sind. Der Bestandstrend ist weiter abnehmend. Der starke Rückgang ist auf den Handel mit den Häuten zurückzuführen, während aktuell Habitatverlust die größte Bedrohung darstellt.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtpopulation der Philippinen-Krokodile bei 92-137 geschlechtsreifen Individuen. Derzeit ist diese Art als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft und ihre Zahl ist abnehmend.