Pyrenäen-Gebirgsmolch
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Calotriton asper

Der Pyrenäen-Gebirgsmolch (Calotriton asper) ist eine Schwanzlurch-Art aus der Gattung der Calotriton. 2005 wurde die Population am El Montseny-Massiv in Katalonien als eigene Art Calotriton arnoldi abgetrennt.

Aussehen

Es handelt sich um einen schlanken Wassermolch mit abgeflachtem Kopf und Rumpf. Er erreicht eine Gesamtlänge von 11 bis 16 Zentimetern, wobei die Länge des seitlich abgeflachtem Schwanzes etwa der Kopf-Rumpf-Länge entspricht (bei Männchen kürzer). Die Augen sind relativ klein und springen nicht froschartig hervor. Am Kopf sind keine Ohrendrüsenwulste erkennbar. Eine deutliche Kehlfalte trennt den Kopf vom Rumpf. Die Haut ist auffällig rau, bedingt durch verhornte, dornige Warzen am Rücken und auf der Kopfoberseite. Die kräftigen Gliedmaßen enden in schwarzen Krallen. Die Kloake der Weibchen ist markant kegelförmig verlängert und nach hinten gerichtet. Schwimmsäume an Rücken und Schwanz werden im Gegensatz zu anderen Wassermolchen (vergleiche: Triturus) nicht ausgebildet.

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Die Grundfarbe reicht von Olivbraun bis Schwarzbraun. Über der Wirbelsäule und den Flanken sind längsgerichtete gelbe Rückenflecken zu sehen, die sich zu einem durchgängigen Band mit unregelmäßigen Konturen verbinden können, was bei Jungtieren eher der Fall ist und sich mit zunehmendem Alter verliert. Die glatte Bauchseite sowie die unterseitige Schwanzkante sind gelblich bis orange-rot und bei den Männchen intensiver gefärbt als bei den Weibchen und an der Kehle zudem dunkel gefleckt. Höhlenbewohnende Individuen sind teilweise unpigmentiert.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Pyrenäen-Gebirgsmolch lebt in den Pyrenäen (Frankreich, Spanien, Andorra) meist in Hochgebirgsregionen zwischen 1500 und 2000 m, in Extremfällen auch von 175 m (Katalonien) bis 2550 m (Lac de Cambalés).

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Als Lebensraum bevorzugt er Ruhezonen von sauberen, sauerstoffreichen Gebirgsbächen, Gräben und Gebirgsseen; optimal soll eine Wassertemperatur von 11 Grad Celsius sein. Hier halten sich die Tiere je nach Höhenlage zwischen Februar und September, in tiefen Lagen auch ganzjährig auf. Der Pyrenäen-Gebirgsmolch lebt standorttreu und hat im Allgemeinen einen sehr kleinen Aktionsradius. Die Wintermonate werden in höheren Lagen an Land verbracht.

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Pyrenäen-Gebirgsmolch Lebensraum-Karte
Pyrenäen-Gebirgsmolch Lebensraum-Karte
Pyrenäen-Gebirgsmolch
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Pyrenäen-Gebirgsmolch wird nur selten gesehen, obwohl er sowohl tagsüber als auch nachts aktiv ist. Im Sommer ist er meist im Wasser unterwegs. Er ernährt sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren, die sich langsam fortbewegen, und wird selbst von Forellen gefressen, so dass er an Orten, an denen es viele Forellen gibt, oft nicht zu finden ist. Er reagiert empfindlich auf Pestizide im Wasser, die über die Haut aufgenommen werden und sich im Gewebe anreichern.

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Der Pyrenäen-Gebirgsmolch legt in den unteren Teilen seines Verbreitungsgebiets bei heißem Wetter manchmal eine Sommerruhe ein. Er überwintert an Land in höheren Lagen und erwacht im Frühjahr. Während der Balz zeigt das Männchen seine hell gefärbte Unterseite, bevor es das Weibchen mit seinem Schwanz an den Lenden packt und in einem mehrstündigen Prozess ein bis vier Spermatophoren direkt in ihre Kloake überträgt. Das Weibchen legt im Laufe einiger Wochen 20 bis 40 Eier, die es mit seiner dehnbaren Kloake an Felsen oder in Felsspalten festklebt. Die Eier schlüpfen nach etwa sechs Wochen; die Larven haben äußere Kiemen und sind reine Fleischfresser. Sie können vor der Metamorphose ein oder mehrere Male überwintern und werden je nach Höhenlage in zwei oder mehr Jahren erwachsen, wobei die Weibchen länger brauchen. Die Jungmolche sind dunkel gefärbt und haben eine dünne, gelbe Linie entlang der Wirbelsäule.

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Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Bei der Paarung im Wasser nimmt das Männchen eine Signalstellung ein, indem es den Schwanz nach oben aufrichtet und so seine farbige Unterseite präsentiert. Sich nähernde Weibchen werden mit dem Schwanz im Lendenbereich umschlungen. Die Vereinigung der Partner wird noch verstärkt, indem das Männchen das Weibchen mit den Vorderbeinen festhält. Zwischenzeitlich stimuliert es mit seinen Hinterfüßen die Kloake des Weibchens. Durch direkten Kloakenkontakt werden innerhalb von bis zu 30 Stunden mehrere Spermatophoren übertragen. Diese von anderen Schwanzlurchen abweichende Fortpflanzungsbiologie wird als Anpassung an die Fließgewässerverhältnisse gedeutet, unter denen eine indirekte Übertragung der Samenpakete durch Absetzen am Grund (vergleiche beispielsweise: Triturus) nicht funktionieren würde.

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Die zwei bis drei, mit Gallerthüllen vier bis sechs Millimeter großen Eier werden, ähnlich dem Kompensationsflug mancher Wasserinsekten, flussaufwärts einzeln an Steinen abgesetzt. Bei 12 °C Wassertemperatur schlüpfen die rund 12 Millimeter großen Larven nach etwa fünf bis sechs Wochen. Bis zur Metamorphose nach etwa einem Jahr (in Hochlagen erst nach zwei Jahren) werden sie 50 bis 60 Millimeter groß. Die Larven überwintern in tiefen, geschützten Kolken. Mit drei (Männchen) bis vier Jahren (Weibchen) werden die Tiere geschlechtsreif.

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POPULATION

Referenzen

1. Pyrenäen-Gebirgsmolch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pyren%C3%A4en-Gebirgsmolch
2. Pyrenäen-Gebirgsmolch auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/59448/11943040

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