Rote Feuerameise
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Solenopsis invicta

Die Rote Feuerameise (Solenopsis invicta) ist ein ursprünglich aus Südamerika stammender Vertreter der Feuerameisen (Solenopsis), die zur Unterfamilie der Knotenameisen (Myrmicinae) gehören. Seit etwa 1920 hat sich die Rote Feuerameise als Neozoon in den südlichen Staaten der USA und in Mexiko ausgebreitet, neuerdings auch in Australien, China, Taiwan und – 2023 erstmals in Europa – Sizilien.

Verteilung

Erdkunde

Ihre rasche Verbreitung nach ihrer Einschleppung in den USA ist auf ihr aggressives Verhalten zurückzuführen, das sie sowohl gegen andere Ameisenarten als auch gegen potentielle Angreifer wie den Menschen an den Tag legt. Dieses Verhalten hat ihr einen recht ungewöhnlichen wissenschaftlichen Artnamen eingebracht: Solenopsis invicta bedeutet übersetzt „unbesiegte Feuerameise“. Unter der Ausbreitung der Insekten hat allerdings nicht nur der Mensch zu leiden. Die Feuerameisen sind effektive Raubtiere unter den Insekten. Sie ernähren sich von beinahe allen anderen Insekten und wurden somit zu einer der wirksamsten Waffen gegen Schädlinge in der Landwirtschaft. Hier wird sie teilweise eingesetzt, um die Populationen der Kornbohrer, verschiedener Blattläuse und einer Reihe weiterer Schadinsekten zu reduzieren. Besonders aggressiv gehen die eingeschleppten Roten Feuerameisen jedoch gegen andere Ameisenarten vor. So haben sie in den südlichen USA die ehemals hier heimischen Feuerameisen Solenopsis xyloni und Solenopsis geminata beinahe ausgerottet. Ebenfalls wurden die Populationen der Ernteameisen Pogonomyrmex badius durch die eingeführte Art drastisch reduziert und auch sehr viele andere Ameisenarten werden durch die Rote Feuerameise bedroht. Im Süden der USA begannen vor einigen Jahren Versuche der biologischen Bekämpfung durch einen natürlichen Feind. Zum Einsatz kommt eine Art parasitoider Buckelfliegen (Phoridae), Euryplatea nanaknihali, auch Scharfrichterfliegen genannt, die aus Brasilien eingeführt wurden.

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Die Weibchen dieser Fliege greifen die wesentlich größeren Ameisen im Sturzflug an und injizieren ein Ei in deren Mesosoma. Die Larve schwächt langsam das Wirtstier, bis dieses stirbt und von anderen Arbeiterinnen vor dem Bau abgelegt wird. Hier schlüpfen kurz danach die jungen Fliegen. Diese beginnen in kürzester Zeit die nächste Angriffswelle. Die Wirksamkeit als parasitärer Feind ist zwar gering (Schätzungen: < 3 % Befall), jedoch können die Fliegen bei massenweisem Auftreten den normalen Nestbau, Nahrungsbeschaffung und Brutpflege stark stören.

In China begannen die Behörden Anfang 2005 mit der Bekämpfung von Kolonien in Hongkong und Guangdong. Ebenfalls hat sich die Rote Feuerameise in Australien verbreitet.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Kommunikation verläuft, wie bei vielen Ameisenarten, vornehmlich über Geruchsstoffe, sogenannte Pheromone. Die Ameisen produzieren eine ganze Reihe dieser Stoffe und verständigen sich so innerhalb ihrer Kolonie. Hinzu kommen taktile Kommunikation sowie Geräusche, die durch Stridulation oder Klopfen der Beine entstehen, für Artgenossen allerdings nur in einem Umkreis von wenigen Zentimetern hörbar sind.

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Feuerameisen überleben Überschwemmungen, indem sich die weiblichen Einzeltiere und Larven mit ihren Körpern zu einem Floß verketten. Die Flöße können ausschließlich aus Arbeiterinnen bestehen. Meist beherbergen sie auch Brut und Königinnen, oft auch Symbionten und männliche Ameisen. Es wurde aber auch beobachtet, dass männliche Ameisen daran gehindert wurden, Platz auf dem Floß einzunehmen. Einzelameisen ertrinken.

Die Rote Feuerameise war die erste Ameisen-Art, bei der ein Magnetsinn nachgewiesen wurde. Als möglicher „Sitz“ des Magnetsinns wurden die Antennen der Ameisen erörtert.

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Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Referenzen

1. Rote Feuerameise artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Feuerameise

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