Ryukyu-Flughund
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pteropus dasymallus
Populationsgrösse
3,000-6,000
Lebensdauer
10-24 years
Gewicht
400-500
14.1-17.6
goz
g oz 
Länge
221
9
mminch
mm inch 
Spannweite
1.2-1.4
4.1-4.6
mft
m ft 

Der Ryukyu-Flughund oder Formosa-Flughund (Pteropus dasymallus) ist eine Art aus der Familie der Flughunde. Er ist in Japan auf den namensgebenden Ryūkyū-Inseln verbreitet sowie auf einigen Inseln vor der Küste Taiwans und im Norden der Philippinen. Die Art ist als gefährdet eingestuft, einzelne Unterarten sind sogar vom Aussterben bedroht.

Na

Nachtaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Fr

Fruchtfresser

Bl

Blattfresser

Al

Allesfresser

Ba

Baumbewohner

Zo

Zoochorie

In

Inselendemisch

Be

Bestäuber

Te

Terrestrisch

So

Sozial

Ko

Kolonie

Ke

Keine Tierwanderung

R

beginnt mit

Aussehen

Die Ryukyu-Flughunde haben eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter. Im Gegensatz zu anderen Fledertieren haben Flughunde keine Echoortung, jedoch gute Augen und einen hervorragenden Geruchssinn. Sie ernähren sich von Früchten (insbesondere Feigen), Blättern, Blüten und Nektar. Die Flughunde sind daher besonders wichtig für die Verbreitung der Fruchtsamen, vor allem über weite Entfernungen zwischen Inseln und für größere Samen wie die des Katappenbaumes. Die Ryukyu-Flughunde schlafen tagsüber in Bäumen, bevorzugt in dichten Wäldern. Dort und in Obstplantagen und besiedelten Gebieten machen sie sich nachts auf Nahrungssuche. Sie können einzeln oder in kleinen Gruppen kopfüber in Bäumen hängend beobachtet werden. Die Generationslänge der Flughunde beträgt 6 bis 8 Jahre.

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Verteilung

Erdkunde

Der Ryukyu-Flughund ist auf den namensgebenden Ryūkyū-Inseln Japans sowie auf einigen Inseln vor der Küste Taiwans und im Norden der Philippinen verbreitet. Innerhalb der japanischen Ryūkyū-Inseln findet sich die Art auf den Ōsumi-Inseln, Tokara-Inseln (Nakano, Taira-jima, Akuseki-jima, Takara-jima), Okinawa-Inseln, Yaeyama-Inseln (Ishigaki-jima, Taketomi-jima, Kohama-jima, Iriomote-jima, Hateruma-jima, Kuroshima, Hatoma, Aragusuku-jima, und Yonaguni), Miyako-Inseln (Tarama-shima, Irabu-jima, Miyako-jima) und Daitō-Inseln. In Taiwan finden sich nur noch einige wenige Individuen auf den Inseln Lü Dao (engl. Green Island) und Guishan Dao. In den Philippinen leben die Flughunde auf den nördlichen Inseln Batan, Babuyan Claro, Dalupiri und Fuga. Das Gesamtverbreitungsgebiet der Art hat eine Fläche von über 650.000 km², wovon jedoch nur etwa 300 bis 600 km² tatsächlich von den Flughunden bewohnt werden, da der Großteil des Gebiets aus Meeresfläche besteht.

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Die Gesamtpopulation der Art wird auf 3000 bis 6000 Tiere geschätzt. Eine genauere Schätzung der Populationsgröße existiert lediglich für einige kleinere Inseln. Die größten Populationen leben auf den Okinawa-Inseln (Unterart P. d. inopinatus) und den Yaeyama-Inseln (Unterart P. d. yayeyamae). Ihre Gesamtpopulation besteht vermutlich aus jeweils einigen Tausend Flughunden. Im nördlichsten Verbreitungsgebiet findet sich auf nur wenigen kleineren Inseln die Unterart P. d. dasymallus. Ihr Bestand wird auf weniger als 200 Individuen geschätzt. Auf den beiden Daitō-Inseln wurde eine Populationszählung durchgeführt, die eine Schätzung von 300 bis 500 Flughunden ergab. Für die Population in den Philippinen gibt es keine Schätzungen, aber einige Berichte lassen eine kleine Populationsgröße vermuten. In Taiwan steht die Unterart P. d. formosus kurz vor dem Aussterben. Auf Lü Dao wurden 2005 – das erste Mal seit 1976 – zwei Individuen gefunden und vier weitere einige Zeit später. Auf Guishan Dao wurde 2010 eine kleine Population von 20 Tieren wiederentdeckt.

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Ryukyu-Flughund Lebensraum-Karte

Klimazonen

Ryukyu-Flughund Lebensraum-Karte
Ryukyu-Flughund
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Gewohnheiten und Lebensstil

Ryukyu-Flughunde sind nachtaktive Tiere und ernähren sich nachts. Manchmal kann man sie aber auch tagsüber beim Fressen von Kirschblüten antreffen. Normalerweise schlafen sie tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen, die sich hoch oben in den Bäumen verstecken. Sie können sogar in großen Lagern übernachten und auch ihren Schlafplatz wechseln.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Ryukyu-Flughunde sind Pflanzenfresser (Frugfresser, Blattfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von den Früchten von mindestens 53 Pflanzenarten. Diese Fledermäuse fressen auch Blumen, Blätter, Rinde und können sogar verschiedene Insektenarten fressen.

Paarungsgewohnheiten

Über das Paarungssystem der Ryukyu-Flughunde ist wenig bekannt. Sie brüten zwischen November und Anfang Januar. Die Weibchen bringen ein einziges Jungtier zur Welt und die Trächtigkeit dauert etwa 4 bis 6 Monate. Die Weibchen dieser Art sind im Alter von 1 oder 2 Jahren bereit, sich zu paaren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Auf den japanischen Inseln ist der Lebensraum der Flughunde durch Abholzung von Wäldern für den Siedlungsbau und Umwandlung in Zuckerrohr-, Bananen- und Ananasplantagen zurückgegangen. Eine Bedrohung ist auch die Tötung von Flughunden durch Bauern, die eine Beschädigung ihrer Ernte befürchten. Besonders verheerend ist das im Zusammenhang mit dem Auftreten von Taifunen, die weitere Flughunde und ihre Nahrungsquellen töten. Auch von Hunden, Katzen und Stromleitungen getötete Tiere wurden nachgewiesen.

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In Taiwan rottete die Jagd auf Flughunde die Unterart P. d. formosus auf der taiwanesischen Hauptinsel in den 1970er-Jahren aus. Auf der Insel Lü Dao bestand ursprünglich eine Population von etwa 2000 Tieren, doch auch hier wurden Tiere durch Menschen gejagt. Zudem stellen invasive Pallashörnchen (Callosciurus erythraeus) einen ernstzunehmenden Nahrungskonkurrenten dar. Der Bestand ging infolgedessen so stark zurück, dass die Population 30 Jahre für erloschen gehalten wurde, bevor 2005 schließlich einige Individuen wiederentdeckt wurden.

In den Philippinen werden Flughunde als Delikatesse gejagt. Über die lokalen Populationen ist wenig bekannt.

Die IUCN ordnet Pteropus dasymallus in die Gefährdungskategorie gefährdet („Vulnerable“) ein.Auf der nationalen Roten Liste gefährdeter Säugetiere Japans werden die zwei Unterarten P. d. daitoensis (jap. ダイトウオオコウモリ, Daitō-Ōkōmori)und P. d. dasymallus (jap. エラブオオコウモリ, Erabu-Ōkōmori) als innerhalb Japans vom Aussterben bedroht eingestuft. Zwei Arten sind zudem als nationales Naturdenkmal ausgewiesen. Die Präfektur Okinawa ordnet die Unterarten P. d. inopinatus und P. d. yayeyamae als potentiell gefährdet („Near Threatened“) ein.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Ryukyu-Flughunde auf etwa 3.000-6.000 ausgewachsene Individuen. Es gibt geschätzte Populationen der Art in den folgenden Gebieten: im nördlichen Teil Japans - weniger als 200 Individuen; auf den beiden Daito-Inseln - 300-500 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Ryukyu-Flughunde sind wichtige Bestäuber einiger lokaler Baumarten und fungieren aufgrund ihres Futtersuchverhaltens auch als Samenverbreiter.

Referenzen

1. Ryukyu-Flughund artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Ryukyu-Flughund
2. Ryukyu-Flughund auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/18722/22080614

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