Ordnung

Riesenläufer

5 Spezies

Die Riesenläufer oder Skolopender (Scolopendromorpha) bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Hundertfüßer (Chilopoda), die wiederum zum Unterstamm der Tausendfüßer (Myriapoda) zählt. Den Riesenläufern gehören sowohl die mitunter bekanntesten als auch die größten Arten der Hundertfüßer an. Die Ordnung der Riesenläufer ist nahezu weltweit verbreitet und bewohnt eine Vielzahl an Lebensräumen.

Mit anderen Hundertfüßern teilen die Riesenläufer ihre nachtaktive und räuberische Lebensweise. Am Tag verstecken die Tiere sich etwa unter der Erde oder in Ritzen, während sie in der Nacht entweder aktiv oder als Lauerjäger auf die Jagd gehen. Das Beuteschema besteht überwiegend aus anderen Gliederfüßern, kann jedoch bei größeren Arten auch kleine Wirbeltiere mit umfassen. Auch ist der für Hundertfüßer typische Lebenszyklus bei den Riesenläufern vorhanden, sodass auch hier die Paarung mit einer bemerkenswerten und langandauernden Kontaktaufnahme hervortritt, bei der sich beide Geschlechtspartner betrillern. Das begattete Weibchen betreibt Brutpflege und schützt die Eier und für einige Zeit auch die daraus schlüpfenden Nachkommen, ehe sich diese verselbstständigen.

Es existieren zwei Überlieferungen von durch Riesenläufer ausgelösten Bissunfällen, die bei Menschen tödlich verlaufen sind, was ansonsten bei keiner anderen Ordnung von Hundertfüßern der Fall ist. Dies macht die Riesenläufer zu toxikologisch bedeutsamen Forschungsobjekten, zumal der Biss einiger Arten mit anderweitig medizinisch relevanten Folgen einhergehen kann und die Gifte der Vertreter der Ordnung allgemein wenig erforscht sind. Ferner werden Riesenläufern wichtige Rollen für Ökosysteme zugesprochen und viele Arten werden überdies als Heimtiere im Bereich der Terraristik gehalten. Vereinzelt finden Riesenläufer auch als Nahrungs- oder als Heilmittel Verwendung.

Die Ordnung der Riesenläufer ist mit Ausnahme der Antarktika auf allen Kontinenten der Erde vertreten, ihre Arten bevorzugen dabei aber wie alle Hundertfüßer wärmere Klimazonen. Dabei beschränkt sich die Verbreitung der Arten auf die sub- und tropischen sowie die gemäßigten Teile der Kontinente. Die Vertreter der Riesenläufer sind wie die der Spinnenläufer (Scutigeromorpha) auch resistenter gegenüber trockenen Lebensräumen, was sie von den Arten der Erdläufer (Geophilomorpha) und denen der Steinläufer (Lithobiomorpha) unterscheidet, die gemäßigte Klimazonen sowie deutlich höhere Luft- und Bodenfeuchtigkeiten bevorzugen. Die Riesenläufer kommen in der Erdschicht, unter Laub, Felsen oder Rinde und darüber hinaus in trockenem Grünland und Wäldern sowie in Wüstenregionen vor.

In Mitteleuropa gelten nur vier Arten der Riesenläufer als etabliert, wovon drei der Gattung Cryptops zugehörig sind. Davon wiederum sind zwei der Gartenskolopender (C. hortensis) und C. parisi. Die dritte Art ist die in Deutschland und in England eingeführte Art C. anomalans. Darüber hinaus wurde 2011 bei der Gemeinde Solnhofen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Mittelfranken) ein Exemplar der Art C. umbricus gefunden, das jedoch anfangs als Exemplar der Art C. anomalans fehlbestimmt wurde. Dies wurde bei einer Nachprüfung 2016 korrigiert und das Exemplar der richtigen Art zugeordnet. Darüber hinaus wurden in letzterem Jahr in Österreich ein Individuum von C. croaticus sowie weitere von drei nicht näher identifizierbaren Arten der Gattung Cryptops gefunden. Davon hat man von einer Art ein Exemplar in Slowenien, von der zweiten zwei Exemplare je im österreichischen Burgenland sowie im kroatischen Dorf Brestova und von der dritten eines in einer tropenbasierten Anlage des Zoos Leipzigs nachgewiesen. Im Mittelmeergebiet kommen überdies noch größere Arten der Gattung Scolopendra, darunter der hier weitverbreitete Europäische Riesenläufer (S. cingulata), hinzu, der mit einer maximalen Länge von etwa 100 Millimetern die größte in Europa vorkommende Art der Riesenläufer ist. Der Europäische Riesenläufer ist überdies, wenn auch selten, im südlichen Mitteleuropa vorfindbar, wo er etwa am Neusiedler See vorkommt. Die Arten der Gattung Cryptops zählen zu den kleineren Vertretern der Riesenläufer und werden wie andere in Mitteleuropa vorkommende Hundertfüßer mit Ausnahme des Europäischen Riesenläufers zumeist nicht länger als 35 bis 40 Millimeter. Ein weiterer in Südeuropa vorkommender und größerer Vertreter der Riesenläufer ist Plutonium zwierleini.

In den Tropen und Subtropen fällt die Diversität bezüglich der Größe und der Färbung der dort vorkommenden Riesenläufer deutlich größer aus. Die größte Art Asiens etwa ist Scolopendra dehaani, der über 260 Millimeter lang werden kann.Die größten Vertreter der Riesenläufer in Amerika und überdies die größten Riesenläufer überhaupt sind der Brasilianische Riesenläufer (Scolopendra gigantea) und Scolopendra galapagonensis. Der größte Riesenläufer Afrikas dürfte Ethmostigmus trigonopodus mit einer Körperlänge von meistens 160 bis 170 Millimeter sein, während diese Position in Australien von der nah verwandten und bis zu 200 Millimeter lang werdenden Art Ethmostigmus rubripes eingenommen wird.

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Die Riesenläufer oder Skolopender (Scolopendromorpha) bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Hundertfüßer (Chilopoda), die wiederum zum Unterstamm der Tausendfüßer (Myriapoda) zählt. Den Riesenläufern gehören sowohl die mitunter bekanntesten als auch die größten Arten der Hundertfüßer an. Die Ordnung der Riesenläufer ist nahezu weltweit verbreitet und bewohnt eine Vielzahl an Lebensräumen.

Mit anderen Hundertfüßern teilen die Riesenläufer ihre nachtaktive und räuberische Lebensweise. Am Tag verstecken die Tiere sich etwa unter der Erde oder in Ritzen, während sie in der Nacht entweder aktiv oder als Lauerjäger auf die Jagd gehen. Das Beuteschema besteht überwiegend aus anderen Gliederfüßern, kann jedoch bei größeren Arten auch kleine Wirbeltiere mit umfassen. Auch ist der für Hundertfüßer typische Lebenszyklus bei den Riesenläufern vorhanden, sodass auch hier die Paarung mit einer bemerkenswerten und langandauernden Kontaktaufnahme hervortritt, bei der sich beide Geschlechtspartner betrillern. Das begattete Weibchen betreibt Brutpflege und schützt die Eier und für einige Zeit auch die daraus schlüpfenden Nachkommen, ehe sich diese verselbstständigen.

Es existieren zwei Überlieferungen von durch Riesenläufer ausgelösten Bissunfällen, die bei Menschen tödlich verlaufen sind, was ansonsten bei keiner anderen Ordnung von Hundertfüßern der Fall ist. Dies macht die Riesenläufer zu toxikologisch bedeutsamen Forschungsobjekten, zumal der Biss einiger Arten mit anderweitig medizinisch relevanten Folgen einhergehen kann und die Gifte der Vertreter der Ordnung allgemein wenig erforscht sind. Ferner werden Riesenläufern wichtige Rollen für Ökosysteme zugesprochen und viele Arten werden überdies als Heimtiere im Bereich der Terraristik gehalten. Vereinzelt finden Riesenläufer auch als Nahrungs- oder als Heilmittel Verwendung.

Die Ordnung der Riesenläufer ist mit Ausnahme der Antarktika auf allen Kontinenten der Erde vertreten, ihre Arten bevorzugen dabei aber wie alle Hundertfüßer wärmere Klimazonen. Dabei beschränkt sich die Verbreitung der Arten auf die sub- und tropischen sowie die gemäßigten Teile der Kontinente. Die Vertreter der Riesenläufer sind wie die der Spinnenläufer (Scutigeromorpha) auch resistenter gegenüber trockenen Lebensräumen, was sie von den Arten der Erdläufer (Geophilomorpha) und denen der Steinläufer (Lithobiomorpha) unterscheidet, die gemäßigte Klimazonen sowie deutlich höhere Luft- und Bodenfeuchtigkeiten bevorzugen. Die Riesenläufer kommen in der Erdschicht, unter Laub, Felsen oder Rinde und darüber hinaus in trockenem Grünland und Wäldern sowie in Wüstenregionen vor.

In Mitteleuropa gelten nur vier Arten der Riesenläufer als etabliert, wovon drei der Gattung Cryptops zugehörig sind. Davon wiederum sind zwei der Gartenskolopender (C. hortensis) und C. parisi. Die dritte Art ist die in Deutschland und in England eingeführte Art C. anomalans. Darüber hinaus wurde 2011 bei der Gemeinde Solnhofen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Mittelfranken) ein Exemplar der Art C. umbricus gefunden, das jedoch anfangs als Exemplar der Art C. anomalans fehlbestimmt wurde. Dies wurde bei einer Nachprüfung 2016 korrigiert und das Exemplar der richtigen Art zugeordnet. Darüber hinaus wurden in letzterem Jahr in Österreich ein Individuum von C. croaticus sowie weitere von drei nicht näher identifizierbaren Arten der Gattung Cryptops gefunden. Davon hat man von einer Art ein Exemplar in Slowenien, von der zweiten zwei Exemplare je im österreichischen Burgenland sowie im kroatischen Dorf Brestova und von der dritten eines in einer tropenbasierten Anlage des Zoos Leipzigs nachgewiesen. Im Mittelmeergebiet kommen überdies noch größere Arten der Gattung Scolopendra, darunter der hier weitverbreitete Europäische Riesenläufer (S. cingulata), hinzu, der mit einer maximalen Länge von etwa 100 Millimetern die größte in Europa vorkommende Art der Riesenläufer ist. Der Europäische Riesenläufer ist überdies, wenn auch selten, im südlichen Mitteleuropa vorfindbar, wo er etwa am Neusiedler See vorkommt. Die Arten der Gattung Cryptops zählen zu den kleineren Vertretern der Riesenläufer und werden wie andere in Mitteleuropa vorkommende Hundertfüßer mit Ausnahme des Europäischen Riesenläufers zumeist nicht länger als 35 bis 40 Millimeter. Ein weiterer in Südeuropa vorkommender und größerer Vertreter der Riesenläufer ist Plutonium zwierleini.

In den Tropen und Subtropen fällt die Diversität bezüglich der Größe und der Färbung der dort vorkommenden Riesenläufer deutlich größer aus. Die größte Art Asiens etwa ist Scolopendra dehaani, der über 260 Millimeter lang werden kann.Die größten Vertreter der Riesenläufer in Amerika und überdies die größten Riesenläufer überhaupt sind der Brasilianische Riesenläufer (Scolopendra gigantea) und Scolopendra galapagonensis. Der größte Riesenläufer Afrikas dürfte Ethmostigmus trigonopodus mit einer Körperlänge von meistens 160 bis 170 Millimeter sein, während diese Position in Australien von der nah verwandten und bis zu 200 Millimeter lang werdenden Art Ethmostigmus rubripes eingenommen wird.

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