Der Senegalpapagei (Poicephalus senegalus), früher Mohrenkopfpapagei genannt, ist eine Papageienart aus der Gattung der Langflügelpapageien (Poicephalus). Es existieren drei Unterarten.
Kopf und Gesicht grau bis dunkelgrau, Ohrdecken bzw. Ohrfleck mit leicht silbernem Anflug. Hinterbrust, Bauch, Unterflügel- und Unterschwanzdecken in leuchtendem Hellgelb, das sich in der Bauchmitte zu Orange vertieft. Schwungfedern und Schwanz dunkelbraun mit olivgrünem Anflug. Rücken, Schenkel und ein schildförmiges Brustband leuchtend grasgrün. Schnabel schwärzlichgrau, Iris gelb, Brille (nackter Augenring) anthrazit.
Senegal, Gambia, Guinea-Bissau und Guinea, Elfenbeinküste und Ghana ostwärts bis West-Nigeria, Ost- und Nordost-Nigeria, Nord-Kamerun und Südwest-Tschad. Die Senegalpapageien sind meist standorttreu und unternehmen nur lokale Wanderungen wegen des Nahrungsangebotes. Senegalpapageien wurden schon bis zu einer Höhe von 1000 m angetroffen.
Senegalpapageien sind gesellige Vögel, die ständig mit einer Reihe von pfeifenden und krächzenden Rufen plappern. Außerhalb der Brutzeit sieht man sie oft in kleinen Schwarmbildenden von 10 bis 20 Vögeln. Senegalpapageien sind tagsüber aktiv und verbringen ihre Zeit damit, in den Bäumen nach Nahrung zu suchen, sich zu putzen und zu ruhen. In der Nähe von Menschen sind sie scheu und fliegen normalerweise hoch oder verstecken sich in den hohen Baumkronen.
Diese Vögel sind Pflanzenfresser (Frugfresser, Körnerfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Samen, Getreide und Blüten, können aber auch Johannisbrot und junge Baumknospen fressen.
Über das Paarungssystem der Senegalpapageien ist wenig bekannt. Sie nisten in Löchern in Bäumen, oft Ölpalmen, und legen normalerweise 3 bis 4 weiße Eier. Die Eier werden vom Weibchen etwa 27 bis 28 Tage lang bebrütet. Frisch geschlüpfte Küken haben einen spärlichen weißen Flaum und öffnen ihre Augen erst etwa 2 bis 3 Wochen nach dem Schlüpfen. Sie sind in Bezug auf Nahrung und Wärme auf das Weibchen angewiesen, das die meiste Zeit bis etwa 4 Wochen nach dem Schlüpfen im Nest bleibt, wenn die Küken genügend Federn zur Wärmeisolierung haben. Während dieser Zeit bringt das Männchen Nahrung für das Weibchen und die Küken und bewacht den Neststandort. Etwa 2 bis 4 Wochen nach dem Schlüpfen beginnt auch das Weibchen damit, Nahrung für die Küken zu sammeln. Die Küken fliegen mit etwa 9 Wochen aus dem Nest und werden etwa 12 Wochen nach dem Schlüpfen unabhängig von ihren Eltern.
Die größte Bedrohung für Senegalpapageien ist der umfangreiche Fang von wilden Vögeln für den Heimtierhandel; dies hat dazu geführt, dass sie wie alle Papageienarten als gefährdete Art gelistet sind. Senegalpapageien werden auch gefangen und getötet, weil sie oft Samen auf den Feldern fressen und die Ernte beschädigen.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen geben keine Auskunft über die Gesamtgröße der Population des Senegalpapageis. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.
Handaufgezogene Senegalpapageien sind einer der beliebtesten Papageien, die als Haustiere gehalten werden, und der beliebteste Langflügelpapagei. Ihre Rufe sind in der Regel hohe Pfiffe und Kreischen zusammen mit Mimik, aber sie sind nicht so laut wie viele andere Papageienarten. Sie eignen sich gut als Begleiter und sind im Vergleich zu anderen Papageienarten recht freundlich. Senegalpapageien sind zeitweise unabhängig und brauchen tagsüber sehr viel Schlaf. Die Haltung von zwei Senegalpapageien als Haustiere kann die soziale und körperliche Gesundheit der Papageien sehr fördern, da sie einen Gefährten haben.
Wild gefangene Senegalpapageien werden in der Regel nicht zahm und eignen sich nicht als Haustiere.
