Signalkrebs
Reich
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pacifastacus leniusculus

Der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) ist ein dem Edelkrebs sehr ähnlicher aus Nordamerika stammender Flusskrebs, der auch in Europa als Neozoon vorkommt.

Aussehen

Mit 12 cm (Weibchen) bzw. 16 cm (Männchen) ist der Signalkrebs etwas kleiner als der Edelkrebs (Der lateinische Artname leniusculus bedeutet „der kleine Sanfte oder Glatte“). Die Männchen sind mit bis zu 200 g größer und schwerer als die etwa 80 g wiegenden Weibchen, sie besitzen auch größere Scheren. Die Tiere werden etwa 7 bis 10 Jahre alt.

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Der Carapax des Signalkrebses ist glatt und hat im Gegensatz zu dem des Edelkrebses keine Dornen hinter der Nackenfurche. Die Rostrumränder erscheinen in der Aufsicht wie die des Edelkrebses annähernd parallel. Die Grundfarbe ist Braun mit einer Tendenz zu Oliv. Die Scherenoberseite ist am Gelenk des Scherenfingers mit einem türkis-weißen Fleck gezeichnet, der dem Signalkrebs auch den deutschen Namen gab. Dieser Signalfleck kann jedoch auch fehlen oder nur sehr undeutlich ausgeprägt sein. Die Unterseite der Scheren ist auffällig rot und dient beim Heben der Scheren als Warnfarbe.

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Verteilung

Erdkunde

Der Signalkrebs lebt bevorzugt in kühlen Fließgewässern (um 15 °C) mit leicht alkalischem pH-Wert (7–8) und einer höheren Wasserhärte (10–25 °dGH). Da er im Gegensatz zum Edelkrebs auch höhere Temperaturen verträgt, ist er auch in Stillgewässern wie kleineren Seen zu finden.

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Im Gewässer gestaltet sich der Signalkrebs seinen Lebensraum selbst: Meist werden unter Steinen oder zwischen Wurzeln Höhlen gegraben. Die Tiere sind jedoch nicht zwingend an eine Höhle gebunden, manchmal wird auch nach einem Futtersuchzug eine neue Höhle besetzt.

In einem ausreichend großen Aquarium kann der Signalkrebs auch gehalten werden. Eine Haltung im Gartenteich kann dazu führen, dass der Signalkrebs abwandert. Denn er kann weite Strecken (bis zu 2 km) über Land laufen, um ein anderes Gewässer zu erreichen. Dazu gilt es auch die nationale Gesetzgebung zu beachten, da eine Haltung nicht überall erlaubt ist (beispielsweise in der Schweiz).

Die Fischerei- und Naturschutzgesetze der meisten europäischen Staaten verbieten mittlerweile ausdrücklich den Besatz von Signalkrebsen in Freigewässern.

Ursprünglich stammt der Signalkrebs aus dem in Westkanada und den westlichen USA liegenden Gebiet westlich der Rocky Mountains in Nordamerika. Seit 1860 wurde die Population des im europäischen Tiefland ehemals flächendeckend vorkommenden heimischen Edelkrebses durch die Krebspest massiv dezimiert. Um die Krebsfischerei wiederzubeleben, wurde daraufhin der Signalkrebs ab 1960 zunächst von Schweden, später auch von anderen europäischen Staaten als Neozoon eingeführt. Mittlerweile ist der Signalkrebs in fast allen europäischen Staaten etabliert. In Mitteleuropa ist er nach dem Kamberkrebs die derzeit häufigste nicht-heimische Flusskrebsart.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Wie die meisten Flusskrebse ist der Signalkrebs ein Allesfresser, der unter anderem aquatische Insektenlarven, Mollusken sowie lebendes und abgestorbenes Pflanzenmaterial, z. B. Laub frisst. Jungtiere ernähren sich dabei meist deutlich räuberischer als größere Individuen, deren Mageninhalt oft von Detritus und Pflanzenfragmenten dominiert ist. Zusätzlich ist die Nahrung abhängig vom Angebot im jeweiligen Gewässer. Bei hohen Bestandsdichten können Signalkrebse einen beträchtlichen Räuberdruck auf bevorzugte Beutearten ausüben und diese aus einem Gewässer eliminieren. Die Futtersuche findet in der Regel nachts statt, kann aber auch, wenn sich der Krebs sicher fühlt, auf den Tag ausgedehnt werden. Dies gilt speziell bei Nahrungsmangel.

Ernährung Aasfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Paarung findet einmal im Jahr im Herbst von Oktober bis November statt, bevorzugt nach einem Temperaturabfall. Die Eier und später Larven werden vom Weibchen getragen und betreut. Ab Mai, meist aber erst im Juni/Juli werden die jungen Krebse selbständig. Geschlechtsreif sind sie nach etwa zwei Jahren.

POPULATION

Referenzen

1. Signalkrebs artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Signalkrebs
2. Signalkrebs auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/153648/4526314

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