Zwergolivenibis
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Überordnung
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Bostrychia bocagei

Der Zwergolivenibis (Bostrychia bocagei) ist eine seltene Vogelart aus der Familie der Ibisse und Löffler. Er ist endemisch auf São Tomé. Bis 1993 galt das Taxon als Unterart des Olivenibisses (Bostrychia olivacea).

Aussehen

Der Zwergolivenibis erreicht eine Größe von 60 bis 65 cm. Die Flügellänge beträgt 248 mm, die Schnabellänge 73 mm, die Lauflänge 52 mm und die Schwanzlänge 95 mm. Kopf und Körper der erwachsenen Vögel sind dunkelolivbraun. Mantel und Flügeldecken haben einen bronzegrünen Schimmer. Der Schnabel ist hellbraun mit einem hellroten Schnabelfirst. Um die Augen und an der Schnabelbasis ist ein dunkler Bereich. Der Zwergolivenibis ist überwiegend still, gelegentlich ist ein kàh-gàh kàh-gàh zu hören.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente

Er ist in Primärwäldern unterhalb von 450 m Höhe zu finden. Er sucht seine Nahrung auf dem Waldboden mit spärlichem Unterholz, vor allem dort, wo der Boden durch Wildschweine gestört wurde, und in sumpfigen Gebieten, die an Wasserläufe grenzen.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Zwergolivenbis bewohnt Primärwälder unterhalb 450 m. Obwohl geeigneter Lebensraum auch in Höhenlagen bis 800 m vorhanden ist, wurde die Art in den letzten Jahren am häufigsten an der Grenze zwischen Primär- und Sekundärwäldern und gelegentlich in der Nähe von Palmplantagen beobachtet. Er geht auf Flachlandwaldböden in Gegenden mit wenig Unterholz auf Nahrungssuche, besonders dort, wo der Boden von Wildschweinen aufgewühlt wurde und in Sumpfgebieten, die an Wasserläufen grenzen. Seine Nahrung besteht aus wirbellosen Tieren, Schnecken und Nacktschnecken. Über seine Brutbiologie ist nur wenig bekannt. Zwei Nester wurden 1997 entdeckt. Die Vögel suchen nachts einen gemeinsamen Schlafbaum auf und können an ihrem Ruf identifiziert werden, wenn sie den Schlafplatz anfliegen oder verlassen.

Saisonales Verhalten

POPULATION

Populationszahl

Die extrem kleine Population von São-Tomé-Ibis umfasst nur etwa 50 bis 249 Individuen. Aus diesem Grund wird er auf der Roten Liste der IUCN als kritisch gefährdet eingestuft.

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Eingeführte Arten könnten sich negativ auf den Bestand dieser Vögel auswirken. Der Verlust von Lebensraum ist eine weitere Bedrohung, und der Straßenbau hat den Zugang zu zuvor abgelegenen Gebieten verbessert. Sie können auch bejagt werden. Ein Nationalpark und der Schutz bedrohter Arten in São Tomé wurden vorgeschlagen, aber derzeit sind die Wälder ungeschützt.

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Erhaltung

Vor seiner Wiederentdeckung am Flusstal des Ana Chaves im Jahre 1990 sind nur wenige Exemplare des Zwergolivenibisses bekannt geworden. Im Mai 1997 wurden zwei Paare, ein weiteres Individuum und zwei Nester im Becken der Flüsse Rios Ió Grande und Martim Mendes entdeckt. Weitere Exemplare wurden 2007 im Obó Natural Park bei Ribeira Peixe beobachtet. Aufgrund der wenigen Nachweise schätzt BirdLife International den Bestand auf 50 bis 250 Exemplare.

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In der Vergangenheit mussten weite Bereich der Tieflandwälder Kakaoplantagen weichen. In Zukunft könnte die steigende Zahl von kleinen Farmen und die damit verbundene Rodung von Bäumen den Lebensraum des Zwergolivenibisses noch weiter einschränken, da der Straßenbau entlang der Ost- und Westküste zu den entlegenen Gebieten Sao Tomes immer mehr erhöht. Eine potentielle Gefährdung geht von invasiven Säugetieren wie Ratten, Monameerkatzen, Afrikanische Zibetkatzen und Wieseln aus. Die ernsthafteste Bedrohung stellt allerdings die Jagd dar. 1996/1997 wurden 16 Ibisse von Jägern erlegt und auch während der Forschungsarbeit im Jahre 2007 waren Jäger im Obó Natural Park anwesend.

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Referenzen

1. Zwergolivenibis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergolivenibis
2. Zwergolivenibis auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22697478/131389052

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