Südliche entenwal
Der Südliche Entenwal (Hyperoodon planifrons) ist eine Walart aus der Familie der Schnabelwale (Ziphiidae). Er ähnelt stark dem im Nordatlantik lebenden Nördlichen Entenwal (H. ampullatus), der zu den bekanntesten Arten dieser Familie zählt.
Südliche Entenwale erreichen eine Länge von bis zu 8 Metern, wobei Männchen mit rund 7,5 Meter Länge deutlich größer werden als Weibchen (rund 6,5 Meter). Sein Gewicht wird auf 6 bis 8 Tonnen geschätzt. Sie bleiben damit kleiner als ihre nördlichen Verwandten und sind durch eine kurze Schnauze und eine deutlich gewölbte Melone, die vor allem bei erwachsenen Männchen ausgeprägt ist, gekennzeichnet. Männchen besitzen zwei große Zähne im Unterkiefer, die leicht nach vorne geneigt und nach außen gebogen sind. Die sichelförmige, kleine Finne liegt etwa auf zwei Drittel der Körperlänge. Die Haut dieser Wale ist graubraun gefärbt, wobei die Gesichtspartie, der Bauch und die Flanken heller sind. Außerdem hellen diese Tiere mit dem Älterwerden auf. Die Haut älterer Männchen ist von paarigen Narben bedeckt.
Der Südliche Entenwal lebt zirkumpolar in den Meeren der Subantarktis, häufigere Sichtungen gibt es in Patagonien, Südafrika, dem südlichen Australien, Neuseeland und der Antarktisküste. Er dringt bei seinen Wanderungen aber regelmäßig bis zum Äquator vor, er wurde beispielsweise schon vor der Küste Hawaiis und Sri Lankas beobachtet. Im (antarktischen) Sommer zieht er in die Packeisregion der Antarktis, während er in den kühleren Monaten in tropischere Gewässer zieht. Südlich von 58° südlicher Breite ist der Südliche Entenwal der häufigste Wal.
Da diese Tiere weitab von den großen Schifffahrtsrouten leben und wenig erforscht sind, gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse über ihre Lebensweise. In den meisten Aspekten dürfte sie mit der ihres nördlichen Pendants übereinstimmen. Wie die meisten Schnabelwale bevorzugen Südliche Entenwale das offene Meer mit über 1000 Metern Tiefe und kommen nur selten in den Bereich des Kontinentalschelfs. Sie leben in Schulen von zwei bis zwölf Tieren zusammen. Im Gegensatz zum Nördlichen Entenwal gibt es wenig Berichte über Annäherungen an Boote, was aber weniger auf die Scheu der Tiere als auf einen Mangel an Beobachtungen zurückzuführen sein dürfte.
Die Hauptnahrung dieser Wale besteht aus Tintenfischen, daneben nehmen sie auch Fische zu sich.
Über die Fortpflanzung der Südlichen Entenwale ist wenig bekannt. Die meisten Kälber dürften im Frühling zur Welt kommen und bei der Geburt rund drei Meter groß sein.
Die Südlichen Entenwale sind Fleischfresser (Weichtierfresser). Die Ernährung dieser Wale besteht hauptsächlich aus Tintenfisch, ergänzt durch verschiedene Fischarten.
Über das Fortpflanzungsverhalten und die Gewohnheiten dieser Art ist wenig bekannt. Südliche Entenwale paaren sich wahrscheinlich in den Sommermonaten, während die Geburten im darauf folgenden Frühjahr - Frühsommer stattfinden. Wie Schnabelwale können sich diese Tiere einmal alle paar Jahre fortpflanzen und ein einziges Baby zur Welt bringen, das mit 11 Jahren geschlechtsreif ist.
Im Gegensatz zu seinem nördlichen Verwandten wurde der Südliche Entenwal nie im großen Ausmaß kommerziell gejagt. Obwohl er kaum bekannt ist und nur selten von Menschen gesehen wird, schätzt man seinen Bestand auf etwa 500.000 Tiere, womit er der häufigste Wal der antarktischen Region wäre.
Laut IUCN ist der Südliche Entenwal in seinem gesamten Verbreitungsgebiet weit verbreitet und die häufigste Art, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.