Raketen-Laubfrosch
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Litoria nasuta

Der Raketen-Laubfrosch (Litoria nasuta) ist ein Australischer Laubfrosch aus der Gattung Litoria. Seine spitze Schnauze und die langen Beine, die ihm ein Hervorschnellen aus der Vegetation mit weiten Sprüngen ermöglichen, haben zu seinem Trivialnamen Raketen-Laubfrosch geführt.

Aussehen

Der Raketen-Laubfrosch erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 55 Millimetern. Der Körperbau des Froschs ist stromlinienförmig, die Beine sind sehr lang und ermöglichen ihm Sprünge von bis zu zwei Metern. Die Färbung und die Zeichnung sind äußerst variabel. Der Rücken zeigt verschiedene Brauntöne von gelblich bis rötlich braun. Leistenförmige Hautfalten erstrecken sich längs des Körpers und deren dunkle Färbung, die sie von der Grundfarbe abhebt, hat im Englischen zum Trivialnamen Striped rocket frog (Gestreifter Raketenfrosch) geführt. Ein breiter, dunkelbrauner Streifen zieht sich entlang des Canthus rostralis auf beiden Seiten von der Schnauzenspitze bis zum Auge und von hier weiter über das heller gefärbte Trommelfell mit kurzen Unterbrechungen bis in die Leistengegend. Die Augen und die Trommelfelle sind hell umrandet. Der Bauch ist weiß, die Kehle des Männchens ist in der Brunftzeit gelb. Die vorderen und hinteren Gliedmaßen sind an den Unterseiten gelblich mit schwarzen Streifen, oberseits braun. Finger und Zehen haben reduzierte Schwimmhäute. Da die Haftscheiben an den Finger- und Zehengliedern klein sind, bewegt sich der Frosch meist auf dem Boden fort und ist für einen Laubfrosch nur sehr selten auf Bäumen anzutreffen.

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Raketen-Laubfroschs reicht in Australien entlang der Küsten vom Nordosten des Bundesstaats Western Australia ostwärts über das nördliche Northern Territory bis nach Nord- und Ostqueensland. Im Süden gibt es ein disjunktes Verbreitungsgebiet bis Gosford im östlichen New South Wales und weiter südlich bis nach Avalon, einem Vorort von Sydney. Darüber hinaus ist der Frosch sowohl im südlichen Papua-Neuguinea als auch im indonesischen Teil der Insel Neuguinea in flachen Küstengebieten nachgewiesen.

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Die Regionen im Norden Australiens und im südlichen Papua-Neuguinea sind von einem warm-feuchten, subtropischen bis tropischen Klima beeinflusst. In der Region herrscht ein Monsunklima mit saisonal starken Winden und hohen Niederschlägen. Im warm-gemäßigten Südosten Australiens kommt der Raketen-Laubfroch nur dort vor, wo es im australischen Winter nicht zu kalt wird, etwa im Tiefland des Bundesstaates New South Wales.

Waldgebiete und offene Wälder in der Nähe von Gewässern sowie die vom Myrtenheiden bewachsenen Ränder von Sumpfgebieten bilden geeignete Habitate für diese Frösche. Dazu gehören auch temporäre Gewässer, die sich in der Regenzeit bilden, wie Pfützen und Wasserlöcher. In der Regenzeit kommt es auch zur Überschwemmung ebener Graslandschaften, auf denen die Raketen-Laubfrösche, ebenso wie auf den feuchten Waldböden, auf Nahrungssuche gehen.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Dieser Frosch bewohnt Sümpfe, Teiche und überschwemmtes Grasland in Wäldern und offenen Waldgebieten. Der Ruf besteht aus einem mehrmals wiederholten "Docht... Docht", gefolgt von einem "Aber... aber"; der Ruf kann mehrere Sekunden lang dauern. Die Männchen rufen vom Frühjahr bis zum frühen Herbst, während sie am Ufer eines Gewässers oder im flachen Wasser sitzen. Die Fortpflanzung nimmt nach Regenfällen zu. Dieser Frosch kann 2 m weit springen, was ungefähr dem 36-fachen seiner eigenen Länge entspricht. Das entspricht einem 1,8 m (6 ft) großen Menschen, der einen 64,8 m (213 ft) langen Sprung macht.

Lebensstil

Paarungsgewohnheiten

Nach ergiebigen Regenfällen im Frühling und im Sommer rufen die Männchen nach den Weibchen. Die Paarung findet direkt im Wasser statt. Die Weibchen legen 50 bis 100 Eier, die von einer gallertartigen Hülle umgeben sind, an der Oberfläche stehender Gewässer ab. Die Männchen, die sich auf den Rücken der Weibchen setzen und diese unter den Achseln umklammern, um den Moment der Eiablage nicht zu verpassen, können das Gelege danach befruchten. Die Entwicklungszeit der Kaulquappen dauert eineinhalb bis fünf Monate.

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Die Kaulquappen des Raketen-Laubfroschs profitieren von ihrer Ähnlichkeit mit den Larven der Aga-Kröte (Rhinella marina), die im Jahr 1935 in Australien zur Schädlingsbekämpfung eingeführt wurde und sich mittlerweile nahezu auf dem gesamten Kontinent ausgebreitet hat. Die Kröte ist giftig und schon ihre Larven bilden Gifte, die Fressfeinde wie Fische davon abhalten, zu große Mengen an Kaulquappen der Art zu vertilgen. Die Larven des Raketen-Laubfroschs ähneln denen der Aga-Kröte und betreiben dadurch eine Art von Bates’scher Mimikry. Sie werden von Fressfeinden, die schon Bekanntschaft mit den Larven der Aga-Kröte gemacht haben, ebenfalls verschmäht.

Auch die adulten Raketen-Laubfrösche haben Vorteile durch die eingeführte Aga-Kröte. Diese ist so giftig, dass sie viele Tiere, die sich hauptsächlich von Amphibien ernähren, wie Warane und Schlangen, aber auch fleischfressende Beuteltiere, dezimiert. Dadurch wird auch die Wahrscheinlichkeit für die Frösche, zur Beute von Reptilien zu werden, geringer.

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Referenzen

1. Raketen-Laubfrosch artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Raketen-Laubfrosch
2. Raketen-Laubfrosch auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41101/10397901

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