Riesentukan
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ramphastos toco
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
18-26 years
Höchstgeschwindigkeit
64
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
500-876
17.6-30.9
goz
g oz 
Länge
55-65
21.7-25.6
cminch
cm inch 

Der Riesentukan (Ramphastos toco) ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane (Ramphastidae) und der Ordnung der Spechtvögel (Piciformes). Es handelt sich um eine sehr große Tukanart mit einem auffällig gefärbten orangefarbenen Schnabel, der die Art unverwechselbar macht. Er kommt ausschließlich in Südamerika vor und ist die einzige Tukanart, die geschlossene Waldgebiete weitgehend meidet.

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Es werden zwei Unterarten unterschieden. Die IUCN stuft den Riesentukan als ungefährdet (least concern) ein, es liegen für diese Art aber keine genaueren Bestandszahlen vor.

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Aussehen

Der Riesentukan erreicht eine Körperlänge von 56 bis 62 Zentimetern. Die Männchen der Nominatform haben eine Schnabellänge von durchschnittlich 20 Zentimetern, die Schnabellänge der Unterart Ramphastos toco albogularis ist mit 18,7 Zentimetern etwas kleiner. Weibchen haben grundsätzlich kleinere Schnäbel. Bei den Weibchen der Nominatform beträgt die Schnabellänge durchschnittlich 17,9 Zentimeter und bei denen der Unterart R. t. albogularis 16,5 Zentimeter. Dies ist der größte Schnabel unter allen Tukanarten. Das Gewicht variiert zwischen 640 und 860 Gramm für die Männchen und zwischen 500 und 695 Gramm für die Weibchen.

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Verteilung

Erdkunde

Der Riesentukan bewohnt die Tieflandregionen im Osten Südamerikas von Suriname bis Nordostargentinien. Im Westen erreicht die Art in Bolivien und Peru das Vorland der Anden. Der Riesentukan ist die einzige Tukanart, die auch halboffenes Gelände besiedelt.

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Im Nordosten des Verbreitungsgebietes hält sich der Riesentukan überwiegend auf Meeresniveau auf. Im Osten Boliviens kommt er noch in Höhenlagen von 1200 Metern vor. Im Departamento Chuquisaca wurde er sogar auf 1750 Meter Meereshöhe beobachtet.

Der Riesentukan bevorzugt offenes Gelände, das locker mit einzelnen Bäumen bestanden ist. Er kommt entsprechend in Savannengebieten mit Palmen, einigen wenigen Hainen oder Uferwäldern vor und besiedelt die Ränder von Waldinseln sowie Galeriewälder. Er kommt außerdem auf Kokosnuss- und anderen Plantagen, Palmenhainen und selbst in baumbestandenen Vororten vor. Anders als viele andere Arten aus der Gattung Ramphastos überquert der Riesentukan ohne Zögern baumlose Regionen. Trupps von Riesentukanen fliegen dabei typischerweise hintereinander.

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Riesentukan Lebensraum-Karte

Klimazonen

Riesentukan Lebensraum-Karte
Riesentukan
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Riesentukane leben einzeln, in Paaren oder in kleinen Trupps, die selten mehr als neun Individuen umfassen. Grundsätzlich lebt er weniger sozial als andere Arten der Eigentlichen Tukane. Er hält sich gewöhnlich in Baumwipfeln auf und geht sogar gelegentlich auf den Boden, um herabgefallene Früchte aufzunehmen. Regelmäßig baumt er auf toten Ästen in Baumwipfeln auf und lässt von dort seine Rufe erschallen.

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Die Nahrung des Riesentukans besteht hauptsächlich aus Früchten, aber auch aus Insekten, Vogeleiern, Jungvögeln und anderen Kleintieren.

Der Tukan benutzt seinen riesigen Schnabel, um größere Früchte zu pflücken, sie auszuquetschen und den Saft zu trinken. Kleinere Früchte werden als Ganzes verspeist. Zum Nahrungsspektrum des Riesentukans zählen Guaven, Paprika und Orangen.

Der Riesentukan frisst in seinem Verbreitungsgebiet regelmäßig die Eier und Nestlinge des Gelbrücken-Stirnvogels, wobei ein Teil eines Tukan-Trupps die adulten Gelbrücken-Stirnvögel abwehrt und ein anderer in den Nestern nach Eiern und Jungen sucht. Bei in Volieren gehaltenen Riesentukanen hat man auch die Jagd auf Haussperlinge beobachtet.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Riesentukane sind Allesfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, fressen aber auch Beeren, Nüsse, Insekten, Frösche, kleine Reptilien, kleine Vögel und deren Eier und Nestlinge.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Fortpflanzungszeit variiert abhängig von der geographischen Breite. Im Amazonasgebiet fällt sie in den Zeitraum September bis Januar, in Bolivien und Westargentinien in den Zeitraum Oktober bis Februar.

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Während der Fortpflanzungszeit zeigen Riesentukane ein innerartliches Aggressionsverhalten, bei dem sie den Schnabel und den Kopf einem Artgenossen zuwenden und, wenn dieser nahe genug ist, nach ihm hacken oder auch am Schnabel greifen. Oft schlagen sie ihren Schnabel hart gegen Zweige.

Verpaarte Vögel putzen sich gegenseitig das Gefieder, gelegentlich wird dabei auch ein drittes Individuum einbezogen. Aus der Gefangenschaftshaltung weiß man, dass sie ab der Eiablage außer dem Partnervogel keinen anderen Artgenossen in ihrer Nähe dulden.

Die Bruthöhle ist gewöhnlich eine natürliche Baumhöhle, kann aber in hohlen, weichholzigen Mauritia-Palmen auch ganz oder teilweise selbst gegraben werden. Sie nutzen außerdem Erdhöhlen sowie Termitenhügel, die der Feldspecht aufgehackt hat.

Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern. Die Brutzeit beträgt 17 bis 18 Tage. Gewöhnlich brüten beide Elternvögel. Die Nestlinge erhalten von den Elternvögeln zunächst Insekten, der Anteil an pflanzlicher Nahrung steigt mit zunehmenden Lebensalter der Nestlinge. Sie sind in einem Alter von 43 bis 52 Tage flügge, die Entwicklung des Schnabels dauert jedoch bis zu einem Jahr an.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Riesentukane sind relativ häufig und derzeit nicht gefährdet. Ihre Zahl geht jedoch aufgrund der Jagd und des Fangens von Jungvögeln als Haustiere zurück.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Riesentukans. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Diese farbenfrohen Vögel spielen eine wichtige Rolle in dem Ökosystem, in dem sie leben. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Früchten und dienen somit als Samenverbreiter in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Riesentukan ist der größte unter den Tukanen, und sein Schnabel gehört zu den größten aller Tiere.
  • Tukane sind enge Verwandte der Spechte.
  • Tukane verbringen oft Zeit damit, mit ihren Schnäbeln zu streiten, zu jagen und zu rufen, während die Früchte lange Zeit verdaut werden müssen. Diese Verhaltensweisen können mit der Aufrechterhaltung der Paarbindung oder dem Aufbau von Dominanzhierarchien zusammenhängen; die Verdauungszeit der Früchte, die bis zu 75 Minuten dauern kann, in denen Tukane nicht fressen können, sorgt jedoch für diese soziale Zeit.
  • Eine der Funktionen des Schnabels des Riesentukans ist es, als Oberfläche für den Wärmeaustausch zu dienen. Der Schnabel hat die Fähigkeit, den Blutfluss zu verändern und die Wärmeverteilung im Körper zu regulieren, so dass der Vogel seinen Schnabel als Wärmestrahler nutzen kann. In seiner Fähigkeit, Körperwärme abzuleiten, ist der Schnabel des Riesentukans mit dem von Elefantenohren vergleichbar. Wenn der Riesentukan seinen Schnabel unter die Flügel klemmt, isoliert er den Schnabel und verringert so den Wärmeverlust während des Schlafs.
  • Beim Fressen können Riesentukane kopfüber an den Ästen hängen und mit ihrem langen Schnabel Früchte pflücken.

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Referenzen

1. Riesentukan artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Riesentukan
2. Riesentukan auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22682164/113557535
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/696184

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