Gelbschwanz-Wollaffe
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
SPEZIES
Oreonax flavicauda
Populationsgrösse
1,000-10,000
Lebensdauer
10-20 years
Höchstgeschwindigkeit
56
35
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
5.7-8
12.5-17.6
kglbs
kg lbs 
Länge
51-53.5
20.1-21.1
cminch
cm inch 

Der Gelbschwanz-Wollaffe (Lagothrix flavicauda) ist eine seltene südamerikanische Primatenart aus der Familie der Klammerschwanzaffen (Atelidae) und zählt zu den bedrohtesten amerikanischen Primaten.

Aussehen

Erwachsene Gelbschwanz-Wollaffe erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 40 bis 54 cm. Dazu kommt noch ein 56 bis 63 cm langer Schwanz. Ausgewachsene Männchen können 8,3 bis 10 kg wiegen, Weibchen erreichen ein Gewicht von 5 bis 7 kg. Ihr Fell ist lang und dicht, so dass sie insgesamt als robuste, stämmige Affen erscheinen. Normalerweise sind sie mahagonifarben bis kupferfarben, Rücken, Nacken und die relativ kurzen Gliedmaßen können dunkler sein. Die Schnauze ist weißlich. Der lange Schwanz ist als Greifschwanz ausgebildet und im hinteren Drittel an der Unterseite unbehaart. Der Name Gelbschwanz-Wollaffe kommt von einem Kranz gelber Haare um diese unbehaarte Stelle. Männchen haben deutlich längere Eckzähne als die Weibchen und ein gelbes Haarbüschel in der Genitalregion. Wie bei den Spinnenaffen (Brachyteles) ist die Klitoris der Weibchen genau so lang oder länger als der Penis der Männchen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Das winzige natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art umfasst Teile der peruanischen Anden, nämlich das Departement San Martín im Osten und den Amazonas im Westen. In diesem Revier bewohnen die Gelbschwanz-Wollaffen die 20-25 Meter hohen Baumkronen der montanen Nebelwälder, die meist in unwegsamen Gebieten wie steilen Berghängen oder tiefen Schluchten entlang von Flüssen zu finden sind.

Gelbschwanz-Wollaffe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Gelbschwanz-Wollaffe Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Gelbschwanz-Wollaffen leben ausschließlich in einem kleinen Gebiet im nördlichen Peru zwischen den Oberläufen von Río Marañón und Río Huallaga in den Regionen von Amazonas und San Martín, sowie in Grenzgebieten der Regionen La Libertad, Huánuco und Loreto. Ihr Lebensraum sind gebirgige, unwegsame, sehr feuchte Nebelwälder mit steilen Berghängen und tiefen Schluchten in einer Höhe von 1400 bis 2700 Metern. Die Temperatur schwankt dort zwischen 4 und 25 °C.

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Sie sind tagaktive Baumbewohner, die die meiste Zeit hoch in den Bäumen verbringen, sich auf allen vieren durch das Geäst bewegen und den Schwanz als Greifschwanz verwenden können. Gelbschwanz-Wollaffen leben in Gruppen von drei bis über 20 Tieren. Diese können aus mehreren Männchen und Weibchen mit ihren Jungtieren bestehen und dürften, ähnlich wie andere Klammerschwanzaffen, wenig Konkurrenzverhalten zeigen. Männchen wurden auch allein beobachtet. Die Nahrung besteht vorwiegend aus reifen Früchten, daneben nehmen Gelbschwanz-Wollaffen Blätter, Blüten, die dicken Blattbasen von Bromelien, Luftwurzeln, Flechten und möglicherweise auch Insekten und Spinnen zu sich. Außerdem fressen sie Erde (Geophagie), wodurch sie Eisen und andere Spurenelemente aufnehmen, die sie durch ihre normale Ernährung nicht erhalten.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Gelbschwanz-Wollaffen sind Pflanzenfresser und ernähren sich im Allgemeinen von Blättern, Früchten und Blüten. Diese Primaten sind auch dafür bekannt, dass sie Knospen, Blattstiele und Wurzeln von Epiphyten verzehren.

Paarungsgewohnheiten

Weibchen bekommen etwa alle 3,5 Jahre, nach einer Tragezeit von ca. 7,5 Monaten, ein einzelnes Jungtier. Geburten können das ganze Jahr über stattfinden, die meisten Jungtiere werden jedoch während der Regenzeit geboren. Das Jungtier ähnelt den Adulten, es fehlt aber das gelbe Band am letzten Schwanzdrittel und der gelbe Büschel am Geschlechtsteil. Beide Geschlechter werden mit einem Alter von etwa 8 Jahren geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Bis in die 1950er-Jahre waren sie durch die Unzugänglichkeit ihres Verbreitungsgebietes relativ geschützt, durch Straßenbau und Waldrodungen ist die Art aber stark dezimiert worden. Zwei Schutzgebiete wurden eingerichtet, dennoch zählen Gelbschwanz-Wollaffen auch aufgrund ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate zu den bedrohtesten Arten. Die Gesamtpopulation ist deutlich im Rückgang begriffen, die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered). Der ursprüngliche Lebensraums wird auf rund 11.000 km2 geschätzt, jüngste Schätzungen beziffern den verbleibenden ungestörten Lebensraum jedoch nur noch auf 2000 km2. Dort sollen nicht mehr als 1000 ausgewachsene Tiere leben. Innerhalb des Verbreitungsgebietes gibt es zwar fünf Schutzzonen, aber die Populationen in diesen Schutzzonen sind nur sehr klein. Die Art gehört zu den 25 am meist gefährdeten Primaten.

Populationszahl

Laut Wikipedia ergab die letzte geschätzte Populationszählung der Gelbschwanz-Wollaffen eine Gesamtpopulation von weniger als 250 Individuen. Derzeit ist diese Art als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft und ihre Zahl nimmt weiter ab.

Lustige Fakten für Kinder

  • Wollaffen werden so genannt wegen ihres Fells, das aus weichen, dicken und wolligen Haaren besteht, die sich zwischen den verschiedenen Arten dieser Gattung unterscheiden.
  • Diese Primaten sind fast ausschließlich Baumbewohner und vermeiden es im Allgemeinen, auf den Boden zu steigen. Wenn sie jedoch herunterkommen, bewegen sich diese Tiere in der Regel auf zwei Beinen über den Boden und balancieren mit ihren Armen und Schwänzen.
  • Sie kommunizieren hauptsächlich durch Laute, Geruchssignale sowie visuelle und taktile Signale. Darüber hinaus ist bekannt, dass Gruppenmitglieder ihre Nahrung teilen und so die Beziehungen untereinander stärken.
  • Wie der Mensch haben auch Affen einzigartige Fingerabdrücke, mit deren Hilfe sie Individuen erkennen können.
  • Diese Tiere verfügen über gut entwickelte Zehen und Finger, mit denen sie verschiedene Gegenstände greifen können. Einige Arten besitzen auch Greifschwänze, mit denen sie sich an Ästen und anderen Gegenständen festhalten können.
  • Eine Affengruppe wird als "Truppe", "Tribus" oder "Mission" bezeichnet.
  • Wollhaaraffenarten verbringen ihre Tagesstunden in der Regel ruhend in den dichten Baumkronen.

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Referenzen

1. Gelbschwanz-Wollaffe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbschwanz-Wollaffe
2. Gelbschwanz-Wollaffe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/39924/0

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