Arktische ziesel, Arktisches erdhörnchen
Der oder das Arktische Ziesel (Urocitellus parryii, Syn.: Spermophilus parryii), auch Arktisches Erdhörnchen genannt, ist eine Säugetierart in der Unterfamilie der Erdhörnchen (Xerinae).
Die Art ist oberseits braun und unterseits weiß gefärbt. Die Ziesel haben eine Länge von 33 bis 49 cm (einschließlich Schwanz) und ein Gewicht von 530 bis 810 g.Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Während des Sommers verdoppeln die Tiere, wegen des langen Winterschlafs, fast ihr Gewicht.
Die tagaktiven Erdhörnchen verbringen ihre Ruhephasen in ihren Erdbauten. Während ihres achtmonatigen Winterschlafs sinkt die Körpertemperatur der Tiere um bis zu drei Grad unter den Gefrierpunkt. Kurioserweise gefriert dabei weder ihr Blut, noch wird das Zellgewebe durch scharfkantige Wassereiskristalle zerstört.
Arktische Ziesel ernähren sich von Früchten, Beeren, Blättern, Samen, Pilzen und Wurzeln und gegebenenfalls auch von Insekten.
Die Tiere paaren sich einmal im Jahr. Das Weibchen bringt meist im Juni fünf bis zehn Junge zur Welt. Die Jungtiere werden blind geboren. Sie wiegen bei der Geburt etwa 10 g. Im Alter von rund elf Monaten erreichen Ziesel ihre Geschlechtsreife.
Zu den Fressfeinden gehören Füchse, Wölfe und Grizzlybären. Zudem wurden Zieselfelle des Arktischen Ziesels zu Winterkleidung, vor allem von der einheimischen Bevölkerung, verarbeitet.
Der Arktischer Ziesel wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft, da es in seinem vergleichsweise großen Verbreitungsgebiet häufig vorkommt und keine größeren Bedrohungen existieren.
Für das Arktische Ziesel gibt es keine Schätzungen der Populationszahlen. Allerdings ist diese Art in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal weit verbreitet und wird derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
Das Arktische Ziesel ist eine Schlüsselart, die sich sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben auf die lokalen ökologischen Prozesse auswirkt. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Säugetiere und Vögel. Außerdem sind sie wichtige Bodenverbesserer, da sie beim Graben ihrer Behausungen den Boden umwälzen und durchlüften, wodurch Nährstoffe an die Oberfläche gelangen.