Jakobskrautbär

Jakobskrautbär

Blutbär, Karminbär

Reich
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Tyria jacobaeae

Der Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Karminbär genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae).

Aussehen

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 32 bis 45 Millimetern. Man erkennt sie an den zwei roten Punkten und den langen roten Strichen am Flügelrand, eine auffällige Warntracht (Aposematismus). Die Grundfarbe der Vorderflügel ist schwarz, während die Hinterflügel leuchtend rot gefärbt sind.

Mehr anzeigen

Die Raupen werden ca. 30 Millimeter lang. Sie sind leuchtend aposematisch gelb und schwarz geringelt. Ihr Kopf ist schwarz und sie haben wenige, sehr lange, weiße Haare.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Man findet diese Art in trockenem bis leicht feuchtem Gelände mit steppenartigem Charakter, auf Wiesen, in Steinbrüchen, auf Waldwiesen, Trockenrasen und an Rändern von fließenden Gewässern in ganz Europa.

Mehr anzeigen

Im Norden reicht das klassische Verbreitungsgebiet bis nach Mittelschweden und im Süden bis zu den Tälern der Alpen, aber nur bis zu einer Höhe von 1.600 Metern. Sie kommen häufiger im Süden als im Norden vor, sind aber insgesamt selten.

Als Neozoon ist die Art global in weiteren Bereichen bekannt. Um 1930 wurde sie nach Australien verbracht und ist ebenfalls in Neuseeland, Kanada und in den USA anzutreffen.

Weniger anzeigen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die nachtaktiven Tiere bilden normalerweise eine Generation pro Jahr, es kommen aber auch unvollständige zweite Generationen vor. Die Raupen sind gesellig und sitzen oft in größeren Gruppen auf einer Pflanze. In manchen Jahren sind sie stellenweise häufig zu finden. Die Falter fliegen von Mai bis Juni.

Fressverhalten und Ernährung

Sowohl Falter als auch Raupen sind auffällig gefärbt und kontrastreich gezeichnet. Damit warnen sie optisch. Aus der Ferne betrachtet, verschwimmen die Konturen ihrer Warnzeichnung und werden zu einer Tarnfärbung. Die Raupen ernähren sich von Greiskräutern (Senecio spec. und Jacobaea spec.), hauptsächlich vom Jakobs-Greiskraut (Jacobaea vulgaris), dem sie auch ihren Namen verdanken. Greiskräuter enthalten Gift, v. a. bitter schmeckende Pyrrolizidinalkaloide. Diese Alkaloide sind für Wirbeltiere lebertoxisch und dienen der Abwehr von Pflanzenfressern. Für den Jakobskrautbär sind Pyrrolizidinalkaloide nicht giftig. Die Raupen nehmen die Gifte während des Fressens auf und lagern sie ein, wobei sie für andere Tiere giftig werden, ohne selbst Schaden zu nehmen. Die Pyrrolizidinalkaloide dienen auch zur Ortung der Wirtspflanze, denn sie werden vom Jakobskrautbär gewittert, um das Kraut für die Eiablage aufzufinden. Teilweise fressen die Raupen auch Huflattich (Tussilago farfara) und Pestwurzen (Petasites spec.).

Paarungsgewohnheiten

Die Weibchen legen ihre Eier in kleinen Gruppen an die Unterseite von Blättern. Die Raupen findet man von Juli bis August. Zum Überwintern verpuppen sie sich am Boden oder in Bodennähe in einem Kokon. Die Falter schlüpfen dann im nächsten Mai bis Juni.

POPULATION

Referenzen

1. Jakobskrautbär artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobskrautb%C3%A4r

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen