Kammfischchen
Reich
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ctenolepisma lineatum

Das kosmopolitisch verbreitete Kammfischchen (Ctenolepisma lineata, Syn.: Ctenolepisma lineatum) ist eine Tierart der zu den Insekten gehörenden Fischchen.

Aussehen

Die Körperlänge beträgt 8–19, meistens 11–15 mm. Die Fühler sind körperlang, die Schwanzanhänge (2 Cerci + 1 Terminalfilum) ebenfalls sehr lang und länger als beim bekannteren Silberfischchen, das noch stärker glänzend gefärbt und zierlicher gebaut ist. Der rübenförmige Körper ist hellgelblich bis beige oder graubraun, mit bräunlichen bis orangefarbenen Zeichnungselementen, einer dunkelbraunen bis schwarzen Musterung auf dem Abdomen und behaart. Die Musterung wird häufig als vier dunkelbraune Streifen auf hellbraunem Grund oder vier schwarze Punktreihen beschrieben. Die Mundwerkzeuge sind kauend, die Komplexaugen stark reduziert. Nymphen sind nach dem Schlupf zunächst weißlich, verfärben sich im Laufe der Entwicklung aber hellbraun mit teilweise rosa Elementen, bevor sie adult werden.

Verteilung

Erdkunde

Ursprünglich kommt die Art aus Südeuropa, heute lebt sie in vielen Regionen synanthrop und ist kosmopolitisch verbreitet, meidet jedoch kalte Regionen. So ist sie aus vielen Gebieten Europas, vor allem Süd-, Mittel- und Osteuropa bekannt. Die nördlichsten etablierten Vorkommen liegen in den Benelux-Ländern, in Südwestdeutschland, im Südwesten von Polen, der Slowakei und in der Ukraine. Südlich davon werden große Teile Südeuropas bis zum Kaukasus besiedelt. Außerhalb Europas lebt die Art auf Teneriffa, in Japan und in Neuseeland. In Südamerika lebt sie vom äußersten Süden Brasiliens über Uruguay bis nach Argentinien. In Nordamerika wurde die Art ähnlich wie in Europa häufig nachgewiesen. Hier ist sie in Mexiko und vor allem entlang der Westküste der USA sowie in den östlichen Gebieten der USA bis in den Mittleren Westen und Südwesten verbreitet, kommt aber auch in den südlichsten Teilen Kanadas vor. Darüber hinaus ist es gut möglich, dass die Art weitere Teile der Welt besiedelt. 2020 wurde erstmals auch ein Exemplar in Norwegen gefunden, außerdem in Lettland und Russland. Ob die Art durch klimatische Begünstigungen zunehmend nördlich der Alpen gefunden wird oder hier eingeschleppt wurde, bleibt ein diskutiertes Thema. Um den Alpenbogen herum dringt die Art jedoch zunehmend nach Norden vor. So gibt es zunehmend mehr Einzelfunde in immer nördlicheren Gebieten, beispielsweise Dänemark (2017), Finnland (2018) oder Estland (2018).

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Die Art findet sich entweder synanthrop in Häusern oder im Freien. In Häusern leben Kammfischchen vor allem in Kellern, auf Dachböden, in Garagen oder in Blumenbeeten, die nahe am Haus gelegen sind. Häuser mit hohem Holzanteil und alte Häuser werden dabei bevorzugt. Im Freiland kommt die Art überwiegend in subtropischen Gebieten vor. Sie wird manchmal mit dem Substrat von Zimmerpflanzen eingeschleppt, insbesondere durch Orchideensubstrat, das häufig aus zerkleinerter und gesiebter Borke der südwesteuropäischen See-Kiefer besteht.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Es wird berichtet, dass Kammfischchen sich von Tapetenkleisterresten oder Buchleim ernähren können und häufig in Mühlen oder Bäckereien gefunden werden. Sie sind dennoch unbedenklich für Haushalte und können lediglich eine hygienische Belästigung darstellen. Auch ohne Hilfe von Darmbakterien sind sie in der Lage, Zellulose zu verdauen. Über eine kohlenhydratreiche Nahrung hinaus fressen sie aber auch Hausstaubmilben und Schimmelpilze und sind daher eher Nützlinge in Wohnungen. Als Feuchtezeiger können sie zudem Hinweise auf zu feuchte Wohnräume oder eventuelle Feuchteschäden geben, kommen aber auch vor, wenn solche Schäden nicht vorliegen.

Referenzen

1. Kammfischchen artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kammfischchen

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