Der Indigofink (Passerina cyanea) ist ein nordamerikanischer Singvogel aus der Familie der Kardinäle.
Beim 15 cm langen Indigofink haben die Geschlechter unterschiedliche Gefieder.Im Prachtkleid hat das blau gefärbte Männchen einen dunklen Schwanz, dunkle blaugeränderte Flügelfedern und einem schwarzen Zügelstreif. Im braunen Schlichtkleid zeigt es blaugeränderte Federn und einen weißlichen Bauch und Schwanzunterseite. Das Weibchen hat ein braunes Federnkleid mit fein gestreifter Brust und gelbbraunen Flügelstreifen.
Der Ruf ist ein scharfes „tsick“.
Im Sommer findet man den Indigofink in Südostkanada und der Osthälfte der USA, wo er offene, lichte Wälder besiedelt. Er überwintert in der Karibik und in Mittelamerika, nur selten kommt er im Winterhalbjahr auch im nördlichen Südamerika vor. In die Brutgebiete kehrt er zwischen Mitte April und Anfang Juni zurück. Der Herbstzug findet zwischen Mitte September und Mitte Oktober statt.
Auf den Britischen Insel kommen einige aus Gefangenschaft entflohene Indigofinken vor.
Der Indigofink sucht am Boden und auf Sträuchern und Bäumen nach Samen, Knospen, Beeren, Insekten und Spinnen. Nach der Brutzeit zieht er in Schwärmen nach Süden und orientiert sich nach den Sternen.
Indigofinken sind Fleischfresser (Insektenfresser) und Pflanzenfresser (Körnerfresser). Während der Brutzeit fressen sie Insekten, Samen und Beeren, einschließlich Raupen, Heuschrecken, Spinnen, Käfer und Grassamen. Die Samen von Gräsern bilden die Hauptstütze ihrer Ernährung im Winter, obwohl auch Knospen und Insekten gefressen werden, wenn sie verfügbar sind. Die Jungvögel werden anfangs hauptsächlich mit Insekten gefüttert, um sie mit Proteinen zu versorgen. Indigofinken trinken nicht häufig, da sie im Allgemeinen ausreichend Wasser aus ihrer Ernährung beziehen.
Das schalenförmige Nest wird aus Blättern, Zweigen und Gräsern meist in Bodennähe auf niedrigen Büschen oder Bäumen gebaut und mit dünnen Pflanzenfasern, Federn und Tierhaaren ausgepolstert.Das Gelege besteht aus blassblauen 3 bis 4 Eiern.
Im westlichen Verbreitungsgebiet paart sich der Indigofink auch mit dem Lazulifink.
Indigofinken spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Sie helfen dabei, die Populationen der Insekten, die sie fressen, zu kontrollieren und die Samen der Pflanzen und Beeren zu verteilen. Im Gegenzug dienen diese kleinen Vögel auch als Nahrung für andere Tiere wie Opossums, Rotfüchse, Schlangen, Waschbären und andere.
Nach Angaben der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtbrutpopulation der Indigofink auf 78.000.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.