Der Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) ist die kleinste noch lebende Unterart (Subspezies) des Tigers, die ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vorkommt. Wie die bereits ausgestorbenen Unterarten des Bali- (Panthera tigris balica) und Java-Tigers (Panthera tigris sondaica) zählt der Sumatra-Tiger zu den sogenannten Inselunterarten. Er gehört zu den seltensten Tigerunterarten und wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered) gelistet.
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
La
LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
Sp
SpitzenprädatorSpitzenprädator, auch Spitzenräuber, Gipfelräuber, englisch auch apex predator, alpha predator, superpredator, top predator oder top-level predator...
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LauerjägerAls Lauerjäger, seltener auch als Ansitzjäger, werden in der Biologie fleischfressende Tiere oder auch Pflanzen bezeichnet, die mehr oder weniger a...
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NesthockerRe
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No
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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SolitärDo
DominanzhierarchieKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDNA-Analysen ergaben, dass der Sumatra-Tiger genetisch stark von allen heute noch lebenden Unterarten abweicht und somit der Gruppe dieser festlandbewohnenden Tigerunterarten taxonomisch gegenübersteht. Dieses Ergebnis stimmt mit der Annahme überein, dass der Sumatra-Tiger am Übergang vom Pleistozän zum Holozän vor etwa 12.000 bis 6.000 Jahren auf Sumatra isoliert wurde, als der Meeresspiegel mit der Wiedererwärmung nach der letzten Eiszeit anstieg.
Er ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers. Die größte ist der Sibirische Tiger (Panthera tigris altaica). Das Sumatra-Tigermännchen hat eine Gesamtlänge (inklusive Schwanz) von 240 cm bis 250 cm und ein Gewicht von 100 bis 140 kg. Die Gesamtkörperlänge der Tigerweibchen liegt zwischen 215 cm und 230 cm und ihr Körpergewicht beträgt 75 bis 90 kg. Die Schulterhöhe beträgt ca. 60 cm bis 75 cm, wohingegen der Sibirische Tiger bis zu 110 cm Schulterhöhe erreicht.
In der Schädelform unterscheidet sich der Sumatra-Tiger von den insularen Unterarten des Bali- und Javatigers hinsichtlich der Occipitalregion (Hinterhaupt) und der Nasalknochen eindeutig. In seiner Breite ähnelt das Hinterhaupt des Sumatra-Tigers dem der Festlandunterarten. Die Nasalknochen sind im Vergleich zum Bali- und Java-Tiger viel kürzer und breiter. Allgemeines Merkmal mit den insularen Unterarten (Subspezies) ist hingegen der sagittale Knochenkamm, der weniger entwickelt ist als bei kontinentalen Unterarten.
Das Fell des Sumatra-Tigers ist kurz und hat wie die anderen insularen, südlichen Unterarten eine sehr kräftige Fellgrundfarbe. Diese variiert von einem sehr dunklen Orange bis hin zu rötlich-dunkelockerfarben. Die helle Färbung des Sumatra-Tigers an Bauch oder den Beininnenseiten ist nie rein weiß wie beispielsweise beim Königstiger oder Sibirischen Tiger, sondern eher cremefarben. Der sehr dunkle Gesamteindruck des Felles wird durch die Streifen noch verstärkt, die tiefschwarz, sehr breit und zum Teil verdoppelt oder sogar verdreifacht sind. Die Streifenzeichnung geht zum Ende der Zeichnung teilweise in Flecke über, wie bei allen südlichen Arten. Die Zeichnung ist auch an den Vorbeinen stark ausgeprägt. Im Vergleich hierzu haben die Festlandunterarten an den Vorderbeinen eher selten ein oder zwei Querstreifen, während diese beim Sumatra-Tiger regelmäßig sind. Im Vergleich zu anderen Unterarten des Tigers weist der Sumatra-Tiger an der Innen- und Hinterseite der Vorderbeine ausdrucksvollere und dichtere Streifen auf. Die Anzahl der Schwanzringe beträgt acht bis zehn, wobei diese meist verdoppelt sind. Die Schwanzwurzel hat eine verlängerte Zeichnung und besteht aus zwei bis drei unregelmäßigen Streifen oder Ringen.
Das Haar des Sumatra-Tigers hat eine Länge von 10 bis 15 mm, wobei bei den Tigermännchen oft eine Mähne angedeutet ist. Die Länge der Nackenhaare liegt zwischen 110 und 130 mm, und auch das Fell auf der Brust ist vergleichsweise länger als am übrigen Körper. Der Backenbart, dessen Haarlänge 80 bis 120 mm betragen kann, ist bei dieser Unterart besonders ausgeprägt und unterstreicht damit den mähnenartigen Gesamteindruck des Tieres. Der Fellwechsel erfolgt zweimal pro Jahr.
Der Lebensraum des Sumatra-Tigers ist der tropische Regenwald: die Torfmoor-, Tiefland- und Hochlandregenwälder der sechstgrößten Insel der Welt sind der natürliche Lebensraum dieser Großkatzen. Er ist endemisch, das heißt, er lebt nur auf der indonesischen Insel Sumatra. Er ist die am südlichsten vorkommende und kleinste Unterart des Tigers. Einst war der Sumatra-Tiger auf der gesamten Insel verbreitet. Heute findet er eine wichtige Zuflucht im Nationalpark Barisan Selatan, einer Welterbestätte an der Südspitze der Insel. Über die Vorkommen im Gunung-Leuser-Nationalpark im Norden Sumatras liegen keine aktuellen Informationen vor. Im indonesischen Nationalpark Bukit Tigapuluh wurden Aufnahmen von 12 Sumatra-Tigern gemacht, die der WWF (World Wildlife Fund) am 9. Mai 2011 veröffentlichte.
Tiger sind Solitäre und interagieren nur vorübergehend miteinander, wenn besondere Bedingungen es zulassen, wie z.B. ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die grundlegende soziale Einheit des Tigers besteht aus einem Weibchen und ihren Nachkommen. Ausgewachsene Tiger sind Reviere und halten sich in bestimmten Lebensräumen auf, in denen sie ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Jungen befriedigen, zu denen Beute, Wasser und Schutz gehören. In diesem Gebiet halten sie auch Kontakt zu anderen Tigern, insbesondere zu denen des anderen Geschlechts. Diejenigen, die sich das gleiche Revier teilen, sind sich der Bewegungen und Aktivitäten des anderen sehr wohl bewusst. Ein männlicher Tiger hält ein großes Revier, um die Reviere mehrerer Weibchen in seine Grenzen einzuschließen, damit er das Recht hat, sich mit ihnen zu paaren. Revierstreitigkeiten werden in der Regel eher durch Einschüchterung als durch direkte Gewalt gelöst. Ist die Dominanz erst einmal gefestigt, kann ein Männchen einen Untergebenen in seinem Revier dulden, solange sie nicht zu nahe beieinander leben. Tiger jagen in der Regel nachts, aber sie können auch bei Tageslicht jagen. Sie jagen im Allgemeinen allein und lauern ihrer Beute auf, wie die meisten anderen Katzen auch. In den meisten Fällen nähern sich Tiger ihrem Opfer von der Seite oder von hinten aus möglichst geringer Entfernung und packen die Kehle der Beute, um sie zu töten. Dann schleppen sie den Kadaver in die Deckung, gelegentlich über mehrere hundert Meter, um ihn zu verzehren. Tiger sind starke Schwimmer und baden oft in Teichen, Seen und Flüssen, um sich in der Hitze des Tages abzukühlen. Sie brüllen, um ihre Anwesenheit anderen Individuen über große Entfernungen zu signalisieren und können bis zu 3 km weit gehört werden. Wenn sie angespannt sind, stöhnen Tiger. Bei aggressiven Begegnungen knurren, knurren und fauchen Tiger. In freundschaftlicheren Situationen ist ein Schnauben zu hören. Andere Lautäußerungen sind Grunzen, Wuff und Miauen.
Zum Beutespektrum des Sumatratigers zählen Groß- und Kleinsäugerarten (Huftiere), seltener Wasservögel oder Reptilien.
Die Trächtigkeitszeit beträgt beim Sumatra-Tiger maximal 100 Tage, womit er leicht unter der bei anderen Subspezies beobachteten Durchschnittsträchtigkeit von ca. 105 Tagen liegt. Grund hierfür ist sein kleinerer Körperbau. Die Entwicklung entspricht der anderer Unterarten des Tigers. Ein Wurf hat im Durchschnitt zwei Jungtiere. Die Lebensdauer in freier Wildbahn beträgt wie bei anderen Unterarten ebenfalls bis zu 15 Jahre, während der Sumatra-Tiger in Gefangenschaft durchaus über 20 Jahre alt werden kann.
Um 1940 war Sumatra bereits der drittgrößte Kautschuklieferant weltweit. Der Sumatra-Tiger war erst nach dem Zweiten Weltkrieg massiv gefährdet. Nach 1945 wurde nicht nur der Lebensraum des Tigers in zunehmendem Maße zugunsten von Landwirtschaft wie beispielsweise Palmölplantagen für den Welthandel erschlossen. Auch der Handel mit Tigerteilen für die traditionelle asiatische Medizin oder sogenannten „Tiger-Wein“ nahm zusätzlich zum Bejagen der Großkatze wegen ihres Felles erheblich zu.
Wie für alle Unterarten des Tigers stellen andauernder Lebensraumverlust durch den Menschen, Wilderei und Dezimierung der Beutetiere die größte Bedrohung für diese Tierart dar. Laut WWF sind die Tiger gefährdet, da „ die Papier- und Zellstoffindustrie darauf, dass sie vom indonesischen Staat die Erlaubnis zur Rodung erhält.“ Gab es in den 1970er Jahren noch etwa 1000 wildlebende Sumatra-Tiger, so waren es 1996 nach Angaben der IUCN nur noch 250 erwachsene Tiere mit abnehmender Tendenz. Laut IUCN (2009) wurden von 1998 bis 2002 jährlich mindestens 51 Tiere getötet, davon 76 % vorwiegend für den Handel. Aktuellen Forschungen zufolge stellen jedoch auch Lebensraumveränderungen durch den Menschen eine nicht unbeachtliche Bedrohung für den Sumatra-Tiger dar. Die Beobachtungen ergaben, dass sich die Tiger in ihren Gebieten durch zunehmende menschliche Aktivitäten gestört fühlen, auch wenn Tiger allgemein als sehr anpassungsfähig gelten. Auffällig war insbesondere, dass in diesen Gebieten wenig Tiger vorkamen, obwohl der Bestand an potenziellen Beutetieren recht hoch war.
Laut Bestandsschätzungen des WWF liegt die Anzahl der Sumatra-Tiger bei 400, die jedoch aufgrund der Zersplitterung und Begrenzung der Reviere, beziehungsweise zugewiesenen Territorien, in genetisch isolierten Populationen leben. Ungefähr 200 Sumatra-Tiger leben in Zoologischen Gärten, davon ca. 100 in Europa. Der Sumatra-Tiger gilt aufgrund seiner geringen Bestandszahl als „vom Aussterben bedroht“ (CR – Critically Endangered).
Die Jagd auf den Sumatra-Tiger ist nach indonesischem Recht verboten. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES – Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) untersagt in Anhang I den internationalen kommerziellen Handel mit Tigerprodukten. Der Sumatra-Tiger ist aufgrund seiner vor der Ausrottung stehenden Art ein Tier des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP), das ein internationales, zoo-übergreifendes Projekt zur Erhaltung vom Aussterben bedrohter Tierarten ist. Das internationale Zuchtbuch für Sumatra-Tiger wird durch die Zoological Society of London geführt, die die genetische Zuteilung der Tiere an die Zoos überwacht und koordiniert.
Laut einer Wikipedia-Ressource wurde die Gesamtpopulation des Sumatra-Tigers im Jahr 2017 auf etwa 618 ± 290 Individuen geschätzt. Diese Population wurde 2008 auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft.