Die Alpenbraunelle (Prunella collaris) ist eine im Hochgebirge vorkommende Vogelart aus der Familie der Braunellen (Prunellidae). Die wissenschaftliche Artbezeichnung collaris weist auf die kräftig schwarz gefleckte Kehle hin.
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beginnt mitDie Alpenbraunelle wiegt durchschnittlich etwa 40 Gramm und hat eine Körperlänge von etwa 18 Zentimeter. Sie ist damit etwa spatzengroß und größer als die nah verwandte Heckenbraunelle. Sie weist außerdem eine kräftigere und kontrastreichere Gefiederfärbung auf als die Heckenbraunelle. Es besteht kein Geschlechtsdimorphismus.
Zu den charakteristischen Merkmalen dieser Braunellenart gehören die deutlich schwarz gefleckte Kehle und die rotbraune Flankenzeichnung. Die Körpervorderseite ist bleigrau. Der Flügel zeigt zwei weiße Binden, das Schwanzende ist weißlich aufgehellt. Bei Jungvögeln ist die Kehle einfarbig grau und die Unterseite ist bräunlich gefleckt.
Die Alpenbraunelle wird in Freiheit bis zu acht Jahre alt.
Die Alpenbraunelle ist ein Vogel der Hochgebirge im südlichen Mittel- und Südeuropa sowie Anatolien. In östlicher Richtung kommt sie bis nach Japan vor. In Mitteleuropa findet man sie in den Alpen, den Karpaten und den Sudeten. Ihr Lebensraum im Hochgebirge sind sonnige Felshänge oberhalb der Baumgrenze. Auch auf felsigen alpinen Matten kann man sie beobachten. Die Höhenverbreitung in ihrem Verbreitungsgebiet liegt zwischen 1500 und 3.000 Meter NN.
Die Alpenbraunelle ist ein typischer Hochgebirgsvogel, der sich zur Brutzeit oberhalb der Baumgrenze bis zur Schneegrenze aufhält, an kahlen Hängen aber auch tiefer hinabsteigt. Im Winter zeigt sie sich auch bei Skihütten und in Bergdörfern. Sie liebt felsiges Gelände und hält sich meist auf dem Boden auf. Bei Gefahr versteckt sie sich in Felsspalten, unter überhängenden Steinen oder im Dickicht von Latschenkiefern.
Außerhalb der Brutzeit streift die Alpenbraunelle in bescheidenem Ausmaß umher; der Zug beschränkt sich auf das Ausweichen in tiefere Lagen.
Alpenbraunellen ernähren sich von Insekten, Würmern, Spinnen, Schnecken und allerlei Pflanzensamen und bearbeiten zuweilen Pferdeäpfel. Im Winter suchen sie Futterstellen und Abfallplätze bei Hütten und Berghotels auf.
Er baut ein ordentliches Nest niedrig in einem Busch oder einer Felsspalte und legt 3-5 ungefleckte himmelblaue Eier.
Das Paarungssystem ist von besonderem Interesse. Die Heimatgebiete werden von Brutgruppen mit 3 oder 4 Männchen und 3 oder 4 Weibchen besetzt. Es handelt sich um nicht verwandte Vögel, die ein soziales polygynes Paarungssystem haben. Die Männchen haben eine Dominanzhierarchie, wobei die Alphamännchen im Allgemeinen älter sind als die Untergebenen. Die Weibchen versuchen, sich mit allen Männchen zu paaren, obwohl das Alpha-Männchen sie gegen die Paarung mit rangniedrigeren Männchen verteidigen kann. Im Gegenzug suchen die Männchen die Paarung mit allen Weibchen. Anhand von DNA-Fingerabdrücken konnte gezeigt werden, dass es innerhalb der Bruten oft eine gemischte Vaterschaft gibt, obwohl das Weibchen immer die wahre Mutter der in ihrem Nest aufgezogenen Nestlinge ist. Die Männchen versorgen die Küken in mehreren Nestern innerhalb der Gruppe mit Nahrung, je nachdem, ob sie sich mit dem Weibchen gepaart haben oder nicht - die Männchen versorgen die Küken nur, wenn sie wahrscheinlich die wahren Väter der Küken sind.