Bindentaube, Bindenschwanztaube
Die Schuppenhalstaube (Patagioenas fasciata, Syn.: Columba fasciata), auch Bindentaube oder Bindenschwanztaube genannt, ist eine in der Neuen Welt verbreitete Taubenart.
Die Schuppenhalstaube ist in Nordamerika die größte Taubenart. Sie wird 35 bis 39 cm lang und wiegt 250 bis 450 Gramm. Sie entspricht damit der Größe einer Stadttaube. Ein Geschlechtsdimorphismus ist nicht vorhanden.
Das Gefieder ist grau und an der Oberseite etwas dunkler. Kopf und unterer Teile haben einen rosa Schimmer, besonders die Männchen. Der Bauch ist recht hell. Schnabel und Beine sind gelb, die Schnabelspitze jedoch schwarz. Adulte haben an der Rückseite des Halses ein grünschimmerndes schuppiges Feld, darüber ein dünnes weißes Band. Die meisten Unterarten haben ein dunkles Querband über den Schwanz.
Sie lebt in den Hochländern am westlichen Rand des amerikanischen Doppelkontinents und zieht im Winter in die Küstenebenen. Ihre Verbreitung reicht von British Columbia, Utah und Colorado über Mexiko und Mittelamerika bis Nordargentinien. Sie gehört zu den Teilziehern.
Die südlich von Costa Rica verbreitete Form wird gelegentlich als eigene Art Patagioenas albilinea betrachtet.
Die Schuppenhalstaube ernährt sich überwiegend von Sämereien. Ihre Nahrung findet sie überwiegend am Boden. Zum Nahrungsspektrum gehören die Samen von Ahorn und Kiefern, Beeren wie Holunderbeeren und Früchte wie wilder Wein und wilde Kirschen sowie Insekten. Eine besondere Vorliebe hat sie für Eicheln. Bei einer Eichelmast kann es zu großen Ansammlungen von Tauben dieser Art kommen. Der Wildtaubenzüchter Alois Münst berichtet, dass ein Jäger an einem Tag unter einer einzigen Eiche 280 Schuppenhalstauben schoss.
Das Gelege der Schuppenhalstaube besteht aus einem Ei. Die Brutdauer beträgt 18 bis 19 Tage. Die Jungvögel sind nach vier bis fünf Wochen flügge. Außerhalb der Brutzeit schließt sie sich oft zu Schwärmen bis zu fünfzig Tieren zusammen.
Schuppenhalstauben sind Pflanzenfresser (Körnerfresser, Frugivoren). Sie fressen Samen, vor allem Eicheln, sowie Beeren und kleine Früchte. Neben Eicheln und anderen Samen verzehren Schuppenhalstauben saisonal auch Früchte wie pazifische Madrona- und Toyon-Beeren. Sie besuchen auch häufig Vogelfutterstellen.
Schuppenhalstauben sind monogam, das heißt, sie bilden Paare. Sie bauen ein rudimentäres Plattformnest auf Baumästen aus Zweigen, in das das Weibchen 1 oder 2 Eier legt. Die Brutzeit dauert zwischen 16 und 22 Tagen. Das Küken, das Jungvogel genannt wird, ist hilflos, wenn es schlüpft, und bleibt in der Regel etwa 15-29 Tage im Nest.
Diese Art gilt zwar nicht als bedroht, ihre Bestände gehen jedoch aufgrund der ständigen Bejagung und des Verlusts ihres natürlichen Lebensraums durch die Abholzung zurück.
Laut der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtbrutpopulation der Schuppenhalstaube auf 2 Millionen Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.