Steinmarder
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Martes foina
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
3-18 years
Gewicht
1.5-2.5
3.3-5.5
kglbs
kg lbs 
Länge
42-48
16.5-18.9
cminch
cm inch 

Der Steinmarder (Martes foina), manchmal auch Hausmarder genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er ist in Mitteleuropa die häufigste Art der Gattung der Echten Marder und als Kulturfolger regelmäßig in der Nähe des Menschen zu finden. Bei den in der Presse gelegentlich erwähnten sogenannten „Automardern“ handelt es sich in der Regel um Steinmarder.

Na

Nachtaktiv

Te

Temporaler Spezialist

Al

Allesfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

Kl

Kletternd

Re

Revier

Vi

Viviparie

Be

Behausung

Ba

Baumbewohner

Po

Polygynandrie

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

B

beginnt mit

Aussehen

Steinmarder haben den für Marder üblichen Körperbau mit einem langgestreckten, schlanken Rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen. Der Schwanz ist relativ lang und buschig. Von der zweiten in Mitteleuropa lebenden Art der Echten Marder, dem Baummarder, unterscheidet er sich äußerlich in Form und Farbe des Kehlflecks.

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Dieser ist beim Steinmarder weiß und oft gegabelt und kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken, während er beim Baummarder gelblich und abgerundet ist. Allerdings kann der Kehlfleck bei manchen asiatischen Populationen auch ganz fehlen. Das Fell dieser Tiere ist graubraun gefärbt und rau.

Weitere Unterschiede zum Baummarder sind die helle Nase und die unbehaarten Fußsohlen. Auch ist der Steinmarder etwas kürzer, aber dafür schwerer als sein Verwandter. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 54 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 22 bis 30 Zentimeter und ein Gewicht von 1,1 bis 2,3 Kilogramm.

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Verteilung

Erdkunde

Steinmarder sind in weiten Teilen Eurasiens beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Spanien über Mittel- und Südeuropa (einschließlich einiger Mittelmeer­inseln) und Zentralasien bis in die Mongolei und die Himalaya-Region. Eine zur Pelzjagd eingeführte Population hat sich auch im US-Bundesstaat Wisconsin etabliert.

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Als einziger Vertreter unter den Echten Mardern ist der Steinmarder kein ausgesprochener Waldbewohner. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch auf Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird.

Anscheinend kam der Steinmarder erst nach dem Baummarder auf die iberische Halbinsel. Der Steinmarder profitierte offenbar von der Neolithisierung der Halbinsel, wohingegen der Baummarder in den Norden der Halbinsel abgedrängt wurde.

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Steinmarder Lebensraum-Karte

Klimazonen

Steinmarder Lebensraum-Karte
Steinmarder
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Gewohnheiten und Lebensstil

Steinmarder sind in erster Linie nachtaktiv, tagsüber ziehen sie sich in ein Versteck zurück. Natürliche Verstecke sind unter anderem Felsspalten, Steinhaufen oder verlassene Baue anderer Tiere (sie selber graben keine Baue), oft ziehen sie sich jedoch auch in Gebäuden auf Dachböden oder in Ställe zurück. Die Nester werden mit Haaren, Federn oder Pflanzenmaterial gepolstert. In der Nacht geht der Steinmarder auf Nahrungssuche, wobei er sich vorwiegend am Boden fortbewegt. Er kann zwar gut klettern, steigt jedoch selten höher auf Bäume hinauf.

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Wie die meisten Marder sind Steinmarder Einzelgänger, die außerhalb der Paarungszeit den Kontakt zu Artgenossen meiden. Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret von Duftdrüsen markieren und zumindest gegen gleichgeschlechtliche Steinmarder verteidigen. Die Reviergröße ist variabel, jedoch kleiner als die des Baummarders; ihre Spannbreite beträgt zwischen 12 und 210 Hektar und hängt unter anderem vom Geschlecht ab – Männchen haben größere Reviere als Weibchen – sowie von der Jahreszeit (im Winter kleiner als im Sommer) und vom Nahrungsangebot.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Steinmarder sind opportunistische Allesfresser, die jedoch vor allem Fleisch zu sich nehmen. Sie erbeuten Kleinsäuger (zum Beispiel Nagetiere und Kaninchen), Vögel und deren Eier, Frösche, Insekten und anderes. Im Sommer bildet pflanzliches Material, insbesondere Beeren und Früchte, einen wichtigen Teil der Nahrung. Manchmal dringen sie auch in Hühnerställe und Taubenschläge ein. Durch das panische Umherflattern der Vögel wird ihr Tötungsreflex immer wieder ausgelöst, sodass sie alle Tiere darin töten, selbst wenn sie nicht alle fressen können.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt im Sommer (Juni bis August). Bedingt durch die Keimruhe bringen die Weibchen aber erst im Frühling (März oder April) den Nachwuchs zur Welt. So liegen zwischen Paarung und Geburt acht Monate, die eigentliche Tragzeit ist aber nur einen Monat lang. Die Wurfgröße beträgt im Normalfall drei bis vier, die Neugeborenen sind blind und nackt. Nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach zwei Monaten werden sie entwöhnt, im Herbst werden sie selbständig. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von 15 bis 27 Monaten ein. Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt drei Jahre, das Höchstalter zehn Jahre. In menschlicher Obhut können sie deutlich älter werden, bis zu 18 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Steinmarder werden manchmal als Schädlinge verfolgt. Außerdem werden sie in Indien, Russland und anderen Ländern wegen ihres Fells gejagt. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass diese Bedrohungen intensiv genug sind, um einen signifikanten Rückgang im gesamten Verbreitungsgebiet der Art zu verursachen.

Populationszahl

Nach Angaben der IUCN ist der Steinmarder in seinem Verbreitungsgebiet weit verbreitet, aber es gibt keine Schätzung des Gesamtbestandes. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als am wenigsten besorgniserregend eingestuft und ihre Bestände bleiben heute stabil.

Ökologische Nische

Steinmarder helfen bei der Kontrolle der Mäuse- und Rattenpopulationen in Mitteleuropa und sind Beute für Füchse, Wildkatzen und Eulen. In bewaldeten Regionen können sie zur Verbreitung von Samen beitragen und gelten als wichtig für die Ausbreitung von Pflanzen mit fleischigen Früchten in den Wäldern Mitteleuropas.

Lustige Fakten für Kinder

  • Steinmarder sind immun gegen Wespen- und Bienenstiche, so dass sie unverletzt Honig sammeln können.
  • Junge Marder in Gefangenschaft lassen sich leicht zähmen und sind bei richtiger Pflege auch noch zahm, wenn sie ausgewachsen sind.
  • Während der Sommermonate sind Steinmarder in Hochgebirgen bis zu 4000 Meter hoch anzutreffen.
  • Steinmarder haben die ungewöhnliche Angewohnheit, die Kabel und Rohre von Fahrzeugen in städtischen Gebieten zu zerstören. Die meisten dieser "Autoattacken" finden im Frühjahr statt, wenn die jungen Marder beginnen, ihre Zähne einzusetzen und lernen, welche Gegenstände sie fressen können und welche nicht.
  • Tagsüber verstecken sich Steinmarder in Felsspalten oder in hohlen Bäumen (in der Wildnis) und in Gebäuden (in städtischen Gebieten).
  • Steinmarder sind ausgezeichnete Schwimmer.
  • Die Pfoten des Steinmarders sind nicht sehr groß und nicht mit genügend Fell bedeckt, um sich im Schnee zu bewegen. Aus diesem Grund nutzt der Steinmarder im Winter die von Hasen und Skiern angelegten Wege.

Referenzen

1. Steinmarder artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Steinmarder
2. Steinmarder auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/29672/0

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