Land

Mongolei

655 Spezies

Die Mongolei ist ein Binnenstaat in Ostasien und liegt zwischen Russland im Norden und der Volksrepublik China im Süden.

Geographie

Die Mongolei ist ein Staat in Ostasien. Ihr Territorium erstreckt sich zwischen 41° 35′ und 52° 06′ nördlicher Breite sowie 87° 47′ und 119° 57′ östlicher Länge. Unter allen Staaten der Erde nimmt sie hinsichtlich ihrer Fläche den 18. Platz ein. Trotzdem hat die Mongolei nur zwei Nachbarn: Mit Russland im Norden teilt das Land eine 3485 km lange Grenze und mit der Volksrepublik China im Süden eine 4677 km lange Grenze; außerdem beginnt Kasachstan nur 38 km westlich des westlichsten Punktes der Mongolei. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 2392 km und ihre Nord-Süd-Ausdehnung 1259 km. Sie ist zu 40 % von Halbwüste, zu 35 % von Baumsteppe und zu 20 % von Grassteppe bedeckt; den Rest machen Wald und Sandwüste aus.

Die größte Stadt der Mongolei ist die Hauptstadt Ulaanbaatar (Ulan Bator) mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern, fast der Hälfte der Bevölkerung des ganzen Landes. Durch die Entstehung von Maidar City wird die Zentralisierung der Bevölkerung um Ulaanbaatar nicht behoben werden, da die beiden Städte nur ca. 30 km auseinander liegen werden. Bedeutende Städte sind Erdenet mit 79.649 Einwohnern, Darchan mit 72.386 Einwohnern und Tschoibalsan mit 44.367 Einwohnern; weitere Städte sind in der Liste der Städte in der Mongolei zu finden.

Gewässer

In der Mongolei gibt es etwa 1200 Flüsse mit einer Gesamtlänge von fast 70.000 km. Das Land wird in drei Richtungen entwässert: in Richtung des Pazifischen Ozeans, in Richtung des Arktischen Ozeans und in Richtung der abflusslosen zentralasiatischen Tiefebene. Als Binnenstaat hat die Mongolei selbst keinen Zugang zu Meeren oder Ozeanen.

Den Norden durchziehen die wasserreichen Flüsse Selenga und ihre großen Nebenflüsse Ider, Orchon und Tuul. Diese entspringen im Changai-Gebirge und münden in den Baikalsee. Ebenfalls im Norden und Osten fließen der Onon und der Cherlen, die im Chentii-Gebirge entspringen und über den Amur in Richtung Pazifik entwässern, außerdem Ulds und Chalchyn. Die größten Flüsse des Westens sind der Chowd und der Dsawchan, die beide in Richtung des abflusslosen Zentralasien fließen. Alle Flüsse der Mongolei frieren im Winter zu. Die Eisdecke kann bis zu einem halben Jahr bestehen bleiben und eine Dicke von mehr als einem Meter erreichen. Die zugefrorenen Flüsse werden im Winter häufig von Fahrzeugen als Straße benutzt, wodurch sie mit Öl verschmutzt werden.

Zu den fast 4000 Seen der Mongolei gehören der 3350 km² große Salzwassersee Uws Nuur und der 2760 km² umfassende Chöwsgöl Nuur. Letzterer gehört zu den bedeutendsten Süßwasserseen der Welt. 95 % der anderen Seen haben eine Größe von unter 5 km²; 80 % sind Süßwasserseen. Da sie häufig von Gletschern gespeist werden und fernab jeglicher Industriezentren liegen, sind sie fast nicht verschmutzt und besitzen ein sehr klares Wasser. Sie sind wichtige Raststationen für Zugvögel.

Die Gewässer in der Mongolei sind von erheblicher Desertifikation betroffen, 852 der Flüsse und Bäche und mehr als 1000 der Seen sind ausgetrocknet oder verschwunden (Angaben von 2007).

Klima

Die Lage im zentralasiatischen Hochland beschert der Mongolei eines der extremsten Klimate unter den kontinentalen und auch den ariden Klimaten der Welt. Aufgrund des trockenen, ausgeprägten Kontinentalklimas schwanken die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark: Im Winter liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei −25 °C, im Sommer bei +20 °C, womit die Schwankungen zwei- bis dreimal größer sind als in Westeuropa. Der mittlere Jahresniederschlag erreicht 200 bis 220 Millimeter und nimmt von über 400 mm im Norden des Landes auf weniger als 100 mm im Süden der Wüste Gobi ab. Im Jahresgang fallen 80 bis 90 % der Niederschläge von Mai bis September. Auch die Temperaturdifferenzen zwischen Nacht und Tag sind ungewöhnlich hoch und erreichen bis zu 32 °C. Die absolute Temperaturamplitude zwischen Sommer und Winter erreicht bis zu 100 K.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Mongolei ist erheblich von der globalen Erwärmung betroffen. Zwischen 1940 und 2001 ist die jährliche mittlere Lufttemperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius gestiegen. Die Wintertemperatur ist in diesem Zeitraum sogar um mehr als 3,6 Grad gestiegen. Das uralte Eis der Mongolei schmilzt aufgrund des sich ändernden Klimas und der warmen Sommertemperaturen schnell. Da der Zufluss von den Eisfeldern im Sommer häufiger trocken läuft, wird die Trinkwasserversorgung zunehmend eingeschränkt. Dies wird sowohl das kulturelle Erbe als auch die traditionelle Rentierhaltung in den kommenden Jahren einem extremen Risiko aussetzen. Infolgedessen gefährdet die Klimakrise heimische Rentierzüchter in niedrigen Breiten, die in den bergigen Tundra-Zonen der Nordmongolei leben.

Fauna

Die Fauna der Mongolei hat sich an die Bedingungen der Steppe angepasst. Von den Menschen werden Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele und Pferde gehalten. An wilden Säugetieren der Steppe sind Saiga, Springmaus-Arten, Murmeltier, Wolf, Yak, eine Wildkatzen-Art und der Steppeniltis zu nennen. An den Seen kommt eine Kranich-Art vor, als weitere Vogel-Arten der Mongolei sind Bussard-Arten, Steppenadler, die Lerche und eine Steinschmätzer-Art bekannt. Eine Besonderheit ist das Przewalski-Pferd, das bereits ausgestorben war und erfolgreich wieder ausgewildert wurde. Die Wald- und Gebirgsgebiete des Landes werden vom Argali, einer Wildziegen-Art, einer Gazellen-Art, dem Hermelin, dem Schneehasen, Bekassinen-Arten und dem Altai-Königshuhn (Tetraogallus altaicus) bewohnt. Eine Besonderheit ist hier der Schneeleopard, der aufgrund von Jagd und der Einschränkung seines Lebensraumes stark bedroht ist. In der Gobi leben der Asiatische Esel, die Kaschmirziege, zahlreiche Arten von Nagetieren und Eidechsen und Agamen. In der Gobi lebt auch der stark bedrohte Gobibär, eine kleine Form des Braunbären, die sich hauptsächlich vegetarisch ernährt. In den Gewässern der Mongolei kommen Karpfenfische, Schmerlenartige, Hechte, die Quappe, der Flussbarsch, der Lenok, der Taimen und verschiedene Äschenarten vor. Der Baikal-Stör (Acipenser baerii baicalensis Nikolskii) migriert über mehr als 300 km über den Orchon, um in der Selenga und dem Oberlauf des Orchon abzulaichen. Zugvögel, die nur den Sommer in der Mongolei verbringen, sind die Schwanengans, Höckerschwan und Krickente. Es gibt auch Zugvögel, die in der Mongolei überwintern, wie die Schneeammer oder die Schnee-Eule.

Umwelt und Naturschutz

Die Waldbestände waren seit den 1960er Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums durch Holzschlag und von Menschen verursachte Waldbrände deutlich reduziert worden. Im Sozialismus wurde eine nicht-nachhaltige Form der Landwirtschaft betrieben, die den Böden schadete. Nach der Wende kam die Gefahr der Überweidung durch die Nomaden hinzu. Durch Überweidung, Landwirtschaft und Entwaldung zusammen sind fast 90 % der Fläche der Mongolei von Wüstenbildung bedroht. Anders als in China gibt es in der Mongolei kein staatliches Aufforstungsprogramm.

In den Städten sind teils noch Kohlekraftwerke ohne Rauchgasreinigung in Betrieb, die damit eine Gesundheitsgefahr darstellen. Auch in den Jurtenquartieren wird vorwiegend mit Holz und Kohle geheizt und gekocht, was ebenfalls zur Luftbelastung beiträgt. Schließlich sind viele veraltete und schlecht gewartete Kraftfahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß in Betrieb.

Kleine und große Heizkraftwerke sowjetischer Bauart verschmutzten laut Angaben im Jahr 2006 zusammen mit Textil-, Leder- und Bergbaubetrieben unverhältnismäßig große Mengen an Wasser. Weniger als die Hälfte der Abwässer würde gereinigt, zudem meist mit veralteten Anlagen. Die Fließgewässer in der Nähe von größeren Siedlungen sind darum stark belastet, der Fluss Tuul bei Ulaanbaatar etwa enthielt mehr als das Zehnfache der zulässigen Schadstoffe.

Die Abfallbewirtschaftung des Landes verfügt nur über eine unzureichende Infrastruktur. Auch in der Bevölkerung war das Umweltbewusstsein Anfang der 2000er-Jahre ungenügend entwickelt. Offizielle und wilde Deponien stellten ein Umweltrisiko dar, zusammen mit dem häufig in die Natur geworfenen Abfall.

Dennoch beherbergt die dünn besiedelte Mongolei große Naturlandschaften, die auch großen Säugern noch ausreichend Lebensraum bieten. Zahlreiche Schutzgebiete, wie der Nationalpark Gobi Gurwan Saichan wurden zum Erhalt dieser Lebensräume geschaffen.

Einige international zusammen arbeitende Aktivisten wehrten sich gegen das Wasserkraftwerkprojekt von Erdeneburen am Chowd Gol am Tsambagarav Uul Nationalpark; mongolische Bürokraten ließen einen 2022 verhaften, weil auf Desinformations-Webseiten in Deutschland falscher Inhalt über diese Aktivisten produziert worden war. Hingewiesen wurde auch auf den schlechten Zustand eines anderen Damms am Dsawchan Gol und auf die Verringerung des Abflusses durch die hohe Verdunstung des Sees.

Siehe auch: Transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien

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Die Mongolei ist ein Binnenstaat in Ostasien und liegt zwischen Russland im Norden und der Volksrepublik China im Süden.

Geographie

Die Mongolei ist ein Staat in Ostasien. Ihr Territorium erstreckt sich zwischen 41° 35′ und 52° 06′ nördlicher Breite sowie 87° 47′ und 119° 57′ östlicher Länge. Unter allen Staaten der Erde nimmt sie hinsichtlich ihrer Fläche den 18. Platz ein. Trotzdem hat die Mongolei nur zwei Nachbarn: Mit Russland im Norden teilt das Land eine 3485 km lange Grenze und mit der Volksrepublik China im Süden eine 4677 km lange Grenze; außerdem beginnt Kasachstan nur 38 km westlich des westlichsten Punktes der Mongolei. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 2392 km und ihre Nord-Süd-Ausdehnung 1259 km. Sie ist zu 40 % von Halbwüste, zu 35 % von Baumsteppe und zu 20 % von Grassteppe bedeckt; den Rest machen Wald und Sandwüste aus.

Die größte Stadt der Mongolei ist die Hauptstadt Ulaanbaatar (Ulan Bator) mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern, fast der Hälfte der Bevölkerung des ganzen Landes. Durch die Entstehung von Maidar City wird die Zentralisierung der Bevölkerung um Ulaanbaatar nicht behoben werden, da die beiden Städte nur ca. 30 km auseinander liegen werden. Bedeutende Städte sind Erdenet mit 79.649 Einwohnern, Darchan mit 72.386 Einwohnern und Tschoibalsan mit 44.367 Einwohnern; weitere Städte sind in der Liste der Städte in der Mongolei zu finden.

Gewässer

In der Mongolei gibt es etwa 1200 Flüsse mit einer Gesamtlänge von fast 70.000 km. Das Land wird in drei Richtungen entwässert: in Richtung des Pazifischen Ozeans, in Richtung des Arktischen Ozeans und in Richtung der abflusslosen zentralasiatischen Tiefebene. Als Binnenstaat hat die Mongolei selbst keinen Zugang zu Meeren oder Ozeanen.

Den Norden durchziehen die wasserreichen Flüsse Selenga und ihre großen Nebenflüsse Ider, Orchon und Tuul. Diese entspringen im Changai-Gebirge und münden in den Baikalsee. Ebenfalls im Norden und Osten fließen der Onon und der Cherlen, die im Chentii-Gebirge entspringen und über den Amur in Richtung Pazifik entwässern, außerdem Ulds und Chalchyn. Die größten Flüsse des Westens sind der Chowd und der Dsawchan, die beide in Richtung des abflusslosen Zentralasien fließen. Alle Flüsse der Mongolei frieren im Winter zu. Die Eisdecke kann bis zu einem halben Jahr bestehen bleiben und eine Dicke von mehr als einem Meter erreichen. Die zugefrorenen Flüsse werden im Winter häufig von Fahrzeugen als Straße benutzt, wodurch sie mit Öl verschmutzt werden.

Zu den fast 4000 Seen der Mongolei gehören der 3350 km² große Salzwassersee Uws Nuur und der 2760 km² umfassende Chöwsgöl Nuur. Letzterer gehört zu den bedeutendsten Süßwasserseen der Welt. 95 % der anderen Seen haben eine Größe von unter 5 km²; 80 % sind Süßwasserseen. Da sie häufig von Gletschern gespeist werden und fernab jeglicher Industriezentren liegen, sind sie fast nicht verschmutzt und besitzen ein sehr klares Wasser. Sie sind wichtige Raststationen für Zugvögel.

Die Gewässer in der Mongolei sind von erheblicher Desertifikation betroffen, 852 der Flüsse und Bäche und mehr als 1000 der Seen sind ausgetrocknet oder verschwunden (Angaben von 2007).

Klima

Die Lage im zentralasiatischen Hochland beschert der Mongolei eines der extremsten Klimate unter den kontinentalen und auch den ariden Klimaten der Welt. Aufgrund des trockenen, ausgeprägten Kontinentalklimas schwanken die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark: Im Winter liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen bei −25 °C, im Sommer bei +20 °C, womit die Schwankungen zwei- bis dreimal größer sind als in Westeuropa. Der mittlere Jahresniederschlag erreicht 200 bis 220 Millimeter und nimmt von über 400 mm im Norden des Landes auf weniger als 100 mm im Süden der Wüste Gobi ab. Im Jahresgang fallen 80 bis 90 % der Niederschläge von Mai bis September. Auch die Temperaturdifferenzen zwischen Nacht und Tag sind ungewöhnlich hoch und erreichen bis zu 32 °C. Die absolute Temperaturamplitude zwischen Sommer und Winter erreicht bis zu 100 K.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Mongolei ist erheblich von der globalen Erwärmung betroffen. Zwischen 1940 und 2001 ist die jährliche mittlere Lufttemperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius gestiegen. Die Wintertemperatur ist in diesem Zeitraum sogar um mehr als 3,6 Grad gestiegen. Das uralte Eis der Mongolei schmilzt aufgrund des sich ändernden Klimas und der warmen Sommertemperaturen schnell. Da der Zufluss von den Eisfeldern im Sommer häufiger trocken läuft, wird die Trinkwasserversorgung zunehmend eingeschränkt. Dies wird sowohl das kulturelle Erbe als auch die traditionelle Rentierhaltung in den kommenden Jahren einem extremen Risiko aussetzen. Infolgedessen gefährdet die Klimakrise heimische Rentierzüchter in niedrigen Breiten, die in den bergigen Tundra-Zonen der Nordmongolei leben.

Fauna

Die Fauna der Mongolei hat sich an die Bedingungen der Steppe angepasst. Von den Menschen werden Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele und Pferde gehalten. An wilden Säugetieren der Steppe sind Saiga, Springmaus-Arten, Murmeltier, Wolf, Yak, eine Wildkatzen-Art und der Steppeniltis zu nennen. An den Seen kommt eine Kranich-Art vor, als weitere Vogel-Arten der Mongolei sind Bussard-Arten, Steppenadler, die Lerche und eine Steinschmätzer-Art bekannt. Eine Besonderheit ist das Przewalski-Pferd, das bereits ausgestorben war und erfolgreich wieder ausgewildert wurde. Die Wald- und Gebirgsgebiete des Landes werden vom Argali, einer Wildziegen-Art, einer Gazellen-Art, dem Hermelin, dem Schneehasen, Bekassinen-Arten und dem Altai-Königshuhn (Tetraogallus altaicus) bewohnt. Eine Besonderheit ist hier der Schneeleopard, der aufgrund von Jagd und der Einschränkung seines Lebensraumes stark bedroht ist. In der Gobi leben der Asiatische Esel, die Kaschmirziege, zahlreiche Arten von Nagetieren und Eidechsen und Agamen. In der Gobi lebt auch der stark bedrohte Gobibär, eine kleine Form des Braunbären, die sich hauptsächlich vegetarisch ernährt. In den Gewässern der Mongolei kommen Karpfenfische, Schmerlenartige, Hechte, die Quappe, der Flussbarsch, der Lenok, der Taimen und verschiedene Äschenarten vor. Der Baikal-Stör (Acipenser baerii baicalensis Nikolskii) migriert über mehr als 300 km über den Orchon, um in der Selenga und dem Oberlauf des Orchon abzulaichen. Zugvögel, die nur den Sommer in der Mongolei verbringen, sind die Schwanengans, Höckerschwan und Krickente. Es gibt auch Zugvögel, die in der Mongolei überwintern, wie die Schneeammer oder die Schnee-Eule.

Umwelt und Naturschutz

Die Waldbestände waren seit den 1960er Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums durch Holzschlag und von Menschen verursachte Waldbrände deutlich reduziert worden. Im Sozialismus wurde eine nicht-nachhaltige Form der Landwirtschaft betrieben, die den Böden schadete. Nach der Wende kam die Gefahr der Überweidung durch die Nomaden hinzu. Durch Überweidung, Landwirtschaft und Entwaldung zusammen sind fast 90 % der Fläche der Mongolei von Wüstenbildung bedroht. Anders als in China gibt es in der Mongolei kein staatliches Aufforstungsprogramm.

In den Städten sind teils noch Kohlekraftwerke ohne Rauchgasreinigung in Betrieb, die damit eine Gesundheitsgefahr darstellen. Auch in den Jurtenquartieren wird vorwiegend mit Holz und Kohle geheizt und gekocht, was ebenfalls zur Luftbelastung beiträgt. Schließlich sind viele veraltete und schlecht gewartete Kraftfahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß in Betrieb.

Kleine und große Heizkraftwerke sowjetischer Bauart verschmutzten laut Angaben im Jahr 2006 zusammen mit Textil-, Leder- und Bergbaubetrieben unverhältnismäßig große Mengen an Wasser. Weniger als die Hälfte der Abwässer würde gereinigt, zudem meist mit veralteten Anlagen. Die Fließgewässer in der Nähe von größeren Siedlungen sind darum stark belastet, der Fluss Tuul bei Ulaanbaatar etwa enthielt mehr als das Zehnfache der zulässigen Schadstoffe.

Die Abfallbewirtschaftung des Landes verfügt nur über eine unzureichende Infrastruktur. Auch in der Bevölkerung war das Umweltbewusstsein Anfang der 2000er-Jahre ungenügend entwickelt. Offizielle und wilde Deponien stellten ein Umweltrisiko dar, zusammen mit dem häufig in die Natur geworfenen Abfall.

Dennoch beherbergt die dünn besiedelte Mongolei große Naturlandschaften, die auch großen Säugern noch ausreichend Lebensraum bieten. Zahlreiche Schutzgebiete, wie der Nationalpark Gobi Gurwan Saichan wurden zum Erhalt dieser Lebensräume geschaffen.

Einige international zusammen arbeitende Aktivisten wehrten sich gegen das Wasserkraftwerkprojekt von Erdeneburen am Chowd Gol am Tsambagarav Uul Nationalpark; mongolische Bürokraten ließen einen 2022 verhaften, weil auf Desinformations-Webseiten in Deutschland falscher Inhalt über diese Aktivisten produziert worden war. Hingewiesen wurde auch auf den schlechten Zustand eines anderen Damms am Dsawchan Gol und auf die Verringerung des Abflusses durch die hohe Verdunstung des Sees.

Siehe auch: Transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien

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